Der etwas andere, aber sehr lebendige Adventskalender bei Bürgerpreis-Trägerin Annelie Schefe

Die Besucher von Annelie Schefe (Mitte) nahmen den Gesang sehr ernst
Die Besucher von Annelie Schefe (Mitte) nahmen den Gesang sehr ernst

Die strahlende Außenbeleuchtung suchte man vergebens am Galgenweg 3, dafür war es jedoch drinnen trocken, warm und gemütlich. Und hier leuchteten auch überall Kerzen in Adventsgestecken, um die herum die zehn Besucher saßen, die diese bequemere Variante bevorzugten. „Da zu uns vorwiegend ältere Menschen kommen, wollten wir ihnen den unfreundlichen Aufenthalt in Dunkelheit und Kälte ersparen und haben sie zu uns hereingebeten“ erklärte Dörte Müller, Tochter von Gastgeberein Anneliese Schefe, Trägerin des Bundesverdienstordens und Inhaberin des Bürgerpreise für ihr ehrenamtliches Engagement. Die Tochter hatte an diesem Abend nicht nur die Regie übernommen, sondern vertrat auch die Kirche mit Gebeten und Segen, damit das Programm genauso verlief wie von der Erlöserkirche vorgegeben: Die Adventstunde wurde mit einem Lied und einem Gebet eröffnet.

Und so schmetterten die alten Damen zunächst ihr Wunschlied „Es kommt ein Schiff geladen“, Dörte Müller sprach mit ihnen ein Gebet, und dann folgte eine Weihnachtsgeschichte auf Holsteiner Platt über ein aus den Fugen geratenes Krippenspiel, die so amüsant war, dass nicht nur Annelie Schefe Tränen lachte. Ebenso über ein rührend-komisches Erlebnis mit einem kleinen Jungen, das Pastor Adolphsen zu Papier gebracht hatte.

Dann wurden leckere Schmalzbrote und Gebäck gereicht und ein sogenannter Kinderpunsch, der unbedingt mit einem „echten“ konkurrieren konnte. Das Rezept: Kirsch-, Trauben- und Orangensaft mit Wintertee und Glühweingewürz „und ganz viel Honig“ erhitzt, der wunderbar duftete und ebenso köstlich schmeckte. Mit derart gut geölter Stimme sang es sich anschließend noch mal so schön, und so mancher brauchte die Textbücher der Kirche gar nicht, weil die Erinnerung an diese Weihnachtslieder noch hellwach geblieben war – und das über mehrere Strophen.

Danach wurden kleine Keramik-Wichtel und Kerzenbündel verteilt, liebevoll zusammengestellt von Gastgeberin Schefe, die sich im Kreise ihrer Gäste sichtbar wohlfühlte. „Dreimal haben wir den lebendigen Adventskalender bei Mutti schon drinnen veranstaltet, erzählt die Tochter. „Davor fand er immer bei uns draußen vorm Haus statt.“ Aber im Gegensatz zu jenen, die nach der vorgesehenen halben Stunden meist ziemlich durchgefroren und froh sind, in ihr warmes Zuhause zurückzukehren, blieben die Gäste von Annelie Schefe gern länger in dem anheimelnden, vorweihnachtlich geschmückten Wohnzimmer.

Gabriele David

15.12.2013

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert