Das ist unser Feuerwehr-Nachwuchs!

Ein wohltuender Anblick – so viele gut erzogene, höfliche „Mini-Feuerwehrleute“ auf einen Streich! Da ist es nur zu verständlich, dass sie es waren, die für den Bürgerpreis 2012 in Henstedt-Ulzburg ausgewählt wurden – die 42 Kinder und Jugendlichen, für die Jugendfeuerwehrwart Malte Mohr den Preis seinerzeit entgegennahm. Nun trafen sie zur Mitgliederversammlung im Feuerwehrhaus zusammen, wo die 38 Jungen und vier Mädchen in Uniform, begleitet von stolzen Eltern, mit ihren Kameraden und Ausbildern zur „Tagesordnung“ baten.

Begrüßt von der stellvertretenden Bürgermeisterin Elisabeth von Bressensdorf und Bürgervorsteher Carsten Schäfer, der betonte, wie sehr die Gemeinde hinter diesen jungen Sympathieträgern steht. „Deshalb leisten wir uns auch einen eigenen Feuerwehrausschuss, weil die Jugendfeuerwehr eine gute und sinnvolle Freizeitgestaltung bedeutet.“ „Noch nie hat es für die Jugendfeuerwehr soviel Aufmerksamkeit und Lob gegeben wie im vergangenen Jahr“, lobte Malte Mohr. Damit hätten die jugendlichen Kameraden gezeigt, was es bedeutet, sich in einer Gemeinschaft zu behaupten. „ Es war einfach ein Superjahr, in  dem alles funktioniert hat, was wir uns vorgenommen haben.“ Was sich auch an den vielen und großzügigen Spenden zeigt, die sinnvoll eingesetzt werden konnten. Dass die Freiwillige Feuerwehr im Jahr 2014 ihr 50. Jubiläum feiert, ist daher Ansporn genug, es in diesem Jahr mindestens genau so gut zu machen. Mohrs Dank ging auch an die Wehren der umliegenden Gemeinden für die enorme Hilfe und die perfekte Zusammenarbeit. Und an die Kinder gewandt, meinte er: „Ihr macht wirklich einen tollen Job – wir sind stolz auf euch.“

Aber was treibt so viele Jungen in einem Alter, in dem sie lieber Fußball spielen, am Computer sitzen oder mit Freunden „abhängen“, schon so früh zur Feuerwehr? Ist es die Faszination des  Feuers oder gar die schicke Uniform? Nein, es ist in erster Linie der Wunsch, zu helfen und später Leben zu retten. So wie bei Phillip Barge (12), Schüler der Olzeborchschule. Er trat bereits mit elf Jahren zum Probejahr in die Jugendfeuerwehr ein. Und natürlich ist es auch die bedingungslose Kameradschaft, die dabei entsteht. „Ich mag Lagerfeuer, das finde ich toll. Aber richtige Brände dürfen wir noch nicht löschen. Erst ab 18, wenn wir in die aktive Wehr aufgenommen wurden. Bis dahin gibt es für uns nur Übungsbrände.“ Und die Uniform? „Gefällt sie den Mädchen in deiner Klasse?“ Phillip errötet leicht. „Hm, ich glaub’ schon.“

Julian Scharnweber ist auch erst zwölf, wirkt aber schon wie „ein alter Hase“. Kein Wunder: „Mein Vater ist hier Ausbilder, und mein älterer Bruder ist auch schon länger bei der Jugendwehr. Ich fand das immer interessant und spannend, wenn sie erzählten.“ Ob er bei einem gefährlichen Einsatz manchmal Angst um seinen Vater hat, beantwortet Julian mit einem energischen Kopfschütteln: „Nein, der schafft das schon.“ Auch er gibt zu, dass sie ein bisschen in ihrer Klasse bewundert werden. Wie es scheint, ist der Feuerwehr-Nachwuchs zu 80 Prozent familiären Ursprungs.

Immer am Mittwochabend fanden sie sich 2012  15-mal zum technischen Dienst und 17-mal zum Sport im Feuerwehrhaus ein. Beim Volleyballturnier erreichten sie den dritten Platz, und dann sammelten sie zentnerweise Müll in der Großgemeinde ein. Auf der HHG-Messe verkauften sie jede Menge Lose, mit deren Erlös sie ihre jährliche Sommerfahrt finanzieren. Beim Kinderfest machten sie mit einer Fahrt im Feuerwehrauto auf sich aufmerksam. Beim Fußballturnier in Kaltenkirchen erreichten sie souverän den ersten Platz. Und natürlich begleiteten sie auch den Laternenumzug. Das Alstergymnasium spendierte ihnen sogar eine Tischtennisplatte.

Es gab zwei Verabschiedungen von der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr und mehrere Leistungsspangen am Ehrenband. Neugewählt wurde Jannik Hoppe zum Jugendgruppenleiter, sein Stellvertreter ist Mirco Krohn. Neuer Schriftwart ist Henri Schuppert, neuer Kassenwart Jan-Philipp Schreiter. Die drei neuen Gruppenführer sind Jan Zimmermann, Lars  Judzinsky und Benito Izzo. Und an die Eltern gerichtet, verkündete Jugendwart Malte Mohr, dass die nächste Sommerausfahrt mit Zelt wieder in der ersten Ferienwoche vom 21. bis 29. Juni geplant ist. Zum Schluss wurde den Ehefrauen der Ausbilder, die übers Jahr verteilt viel Zeit und Mühe für die kleinen Blauröcke investieren, als Dankeschön je eine große Schachtel Pralinen überreicht.

Gabriele David

15.1.2013

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