Lidl will zweiten Markt in Henstedt-Ulzburg eröffnen

Der Lebensmitteldiscounter Lidl möchte einen zweiten Laden in Henstedt-Ulzburg eröffnen. Das Unternehmen will sich am Dammstücken in Ulzburg-Süd ansiedeln – direkt gegenüber von Aldi, Edeka und Budnikowski. Ein entsprechender Antrag auf Änderung des Bebauungsplans liegt der Gemeindeverwaltung vor. Darüber wird der Umwelt- und Planungsausschuss voraussichtlich in seiner nächsten Sitzung entscheiden, die am Montag, 11. April, um 18.30 Uhr im Rathaus stattfindet.

Begründet wird das Vorhaben mit kürzeren Einkaufswegen für die Bewohner vom Rhen und aus Ulzburg-Süd sowie mit einer Stärkung dieser beiden Ortsteile. Die Wählergemeinschaft WHU läßt dieses Argument nicht gelten. „Wir stimmen einem solchen Antrag ganz bestimmt nicht zu“, sagt die Fraktionsvorsitzende Karin Honerlah. „In unserem Programm steht schon, dass wir keine weitere Ansiedlung von Discountern im Ort wollen. Die Grundversorgung der Bürgerinnen und Bürger ist schon jetzt mehr als gesichert. Außerdem müßte Lidl wohl einen Teil der Fläche in Anspruch nehmen, die bisher als öffentliches Grün ausgewiesen ist.“

Die SPD-Fraktion hat sich in dieser Frage noch nicht festgelegt. Ihr Chef Horst Ostwald, zugleich Vorsitzender des Umwelt- und Planungsausschusses, erklärte den Henstedt-Ulzburger Nachrichten: „Wir haben mit den Beratungen über das CCU-Projekt bisher genug zu tun gehabt und uns deshalb mit dem Lidl-Anliegen noch nicht beschäftigen können. Das geht den anderen Fraktionen wohl ähnlich. Klar aber ist, dass beide Projekte parallel behandelt werden müssen.“

Auch Bürgermeister Torsten Thormählen spricht sich für eine zügige Bearbeitung des Lidl-Antrags aus. Er will ihn dem Planungsausschuss am kommenden Montag erneut vorlegen lassen, nachdem eine Beratung in der vorigen Sitzung angesichts der fortgeschrittenen Zeit zurückgestellt worden war. Druck aber werde von seiten des Discounters in dieser Sache nicht gemacht, versicherte der Verwaltungschef. Von der CDU-Fraktion war trotz mehrerer Versuche bisher keine Stellungnahme zu erhalten.

Besonders problematisch dürfte eine Lidl-Ansiedlung am Dammstücken für den Edeka-Marktbetreiber Oertwig sein, der dann gleich zwei Mitbewerber in unmittelbarer Nachbarschaft hätte. Und dem Edeka-Markt in Ulzburg droht bekanntlich die Konkurrenz von Kaufland im geplanten CCU zwischen Rathaus und Bahnhofstraße.

Jörg Schlömann

15 thoughts on "Lidl will zweiten Markt in Henstedt-Ulzburg eröffnen"

  1. ich persönlich würde mich über einen lidl in ulzburg süd freuen. …aber ich verstopfe auch nicht die hamburger strasse, sondern bin fast immer per rad zum einkaufen untewrwegs.

  2. Lebensmittel – und andere Discounter haben ihre Stammhäuser i.d.Regel nicht in HU, deswegen gibt es auch nur bescheidene Gewerbesteueranteile aus / durch diese Läden.

    Die neuen Arbeitsplätze werden auch nicht so üppig ausfallen , wie Sie sich das möglicherweise vorstellen, dabei geht es nicht um „Versprechen“ sondern um die tatsächlichen Gegebenheiten.

    Fragen sie mal bei der Gewerkschaft Verdi und/oder schaun sie sich mal um bei den Discountern.
    Es sind oft 400 € Jobs, Teilzeitplätze und i.d.R. Arbeitspätze mit geringer Entlohnung für eine anstrengende Tätigkeit.

    1. Wenn die Welt eines Kommunalpolitikers doch nur so einfach wäre…

      1. Der Penny an der Hamburger Straße konnte, selbst wenn man es gewollt hätte, nicht verhindert werden. Es gab einen gültigen Bebauungsplan. Für den Lidl müsste der B-Plan geä#ndert werden.- Aspekt Baurecht

      2.Der Netto in Henstedt war gewollt. Nach dem Aus von TopKauf gab es keine vollständige Versorgung in fußläufiger Entfernung mehr. – Aspekt Bürgerwünsche

      3.Wie vermeiden wir Brachen wie den alten Toom und den alten Lidl im Gewerbepark Nord? – Aspekt Städteplanung

      4.Im Jahr 2008 betrug das Gewerbesteueraufkommen H.-U`s gut 8 Mio, davon bezahlte der gesamte Gewerbepark Nord weniger als 200.000€ (in Worten: zweihundertausend). Konzerne zahlen hier keine Gewerbesteuer, nur Firmen mit Sitz in Henstedt-Ulzburg. – Aspekt Steueraufkommen

      5.Wieviel Discounter, Fast-Foods, Tankstellen oder Recycling Betriebe braucht H.-U. noch? – Aspekt Steuerung der Wirtschaft

      6.Haben wir auch eine Verantwortung für die ansässigen Unternehmer und speziell für deren Mitarbeiter und ihre Arbeitsplätze? -Aspekt soziale Verantwortung

      7.Welche Auswirkungen auf die Nachbarschaft hat der neue Betrieb? – Aspekt Vermeidung nachbarlicher Spannungen

      8.Welche Auswirkungen hat die Maßnahme auf den Verkehr, inner- und überörtlich? Das Ulzburg Center lässt grüßen. – Aspekt Verkehrsplanung

      Ist das alles neu? Nein, können Sie auf der Homepage der WHU unter Archiv:WHU Presse “ Wieviel Supermarkt braucht der Mensch“ vom 14.11.2008 nachlesen. Der Antrag im Ausschuss wurde einstimmig, sprich von allen Parteien, genehmigt!
      Wolfgang Sievers, ehemaliger WHU Gemeindevertreter

  3. Es gibt ja auch noch den Arbeitsplatz und die Gewerbe einnahmen als Grund einzuwenden 😉
    Warum soll H-U sich Kampflos den Nachbarn untergeben.
    Aber egal,wir habens ja…

  4. Der Bequemlichkeit wegen will ich Ihnen zustimmen, Herr Füchsel. Aber wo soll das noch alles hinführen? Wieviel Lebensmittler benötigen wir noch? Die Randbereiche H.-U.’s fahren, wie Sie schon sagen, ohnehin woanders hin –> Kaki oder Norderstedt, viell. auch Quickborn. Das Verkehrsproblem wird, wenn überhaupt, nur minimal durch einen zusätzlichen Anbieter in Süd entlastet. Dieses Problem ist damit also noch nicht vom Tisch. Aus meiner Sicht kommen wir an einer Umgehungsstraße nicht vorbei. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

  5. Dann will ich aber auch noch einen Norma und einen roten Netto in Süd. Discounter sind Trumpf. Und wo bleibt Tengelmann? Scherz, Ende.
    Für die Bürgerbefragung wird keiner Zeit haben, weil wir alle shoppen sind in unseren zahlreichen Discountern.
    Und lieber Füchsel, wer jetzt schon zum Einkaufen nach Kaki oder Norderstedt zu den dort vorhandenen Discountern ausweicht, fährt sicherlich nicht durch Ulzburg und verstopft eben nicht die Hamburger Straße, sondern entlastet sie. Siehe, das Ziel ist erreicht. Auch ohne zusätzliche rote oder schwarze Nettos oder Lidls, die ihre MitarbeiterInnen zudem weit unter Tarif entlohnen.

  6. Ich würde es begrüssen neben Aldi und Edeka noch einen weiteren großen Discounter nach Süd zu holen.Damit entlastet man den Verkehr auf der Hamburger Strasse erheblich.Das Gewerbegebiet ist schon vielen nicht mehr angenehm und weichen teilweise schon nach Kaki bzw. nach Norderstedt aus.

  7. Sehr geehrter Herr Meschede,

    Sie nehmen mich doch nicht auf, ich bin doch immer gegen alles :-))) .

    Da gehe ich lieber in die nächste Sitzung des UuP A und höre mir die Argumente an.
    mfg Kurt göttsch

  8. Sehr geehrter Herr Meschede,
    mich würden die Gründe für die Entscheidung der CDU schon noch interessieren.
    mfg Kurt Göttsch

    1. Sehr geehrter Herr Göttsch,

      treten Sie in die CDU ein, dann erfahren Sie die Gründe.

      mfg Michael Meschede

  9. Sehr geehrter Herr Schlömann,

    nach internen Beratungen in der Fraktion wurde entschieden, dass die CDU einem Discountermarkt Lidl am Dammstücken nicht zustimmen wird.

    Mit freundlichen Grüßen
    Michael Meschede
    Pressesprecher

    1. Sehr geehrte Herren der CDU,
      warum haben sie und die WHU eigentlich ihr Weisheiten und diktieren die Bürger.Wie wäre es mal mit einer Bürgerbefragung?Viele haben jetzt schon keine Lust mehr auf das Gewerbegebiet , weil der Verkehr in dieses schon jetzt unerträglich ist.Zumal wäre es auch für H-U gut den Verkehr dadurch zu entlasten.

      Sind Budnikowski,Edeka und Aldi eigentlich in ihrer Partei,oder warum dürfen die mehrere Geschäfte eröffnen aber eben LIDL nicht?

  10. Na klar – vielleicht auch noch einen zusätzlichen „Famila“, weil der Weg nach Quickborn zu weit ist. Spinnen die alle? Wo will Lidl denn die Umsätze einfahren? Damit entziehen sie sich doch die Kaufkraft im Gewerbegebiet. Wahnsinn: der Sommer hat noch nicht angefangen und „die“ leiden jetzt schon einem Hitzekoller…

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