CDU zur Jugendarbeit: Die anderen Parteien haben eine Chance vergeben!

Gegen die Stimmen von CDU-Vertretern hat sich der Kinder- und Jugendausschuss am Montag vergangener Woche dafür ausgesprochen, die offene Kinder- und Jugendarbeit sobald wie möglich einem externen Träger zu übertragen. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten hatten darüber berichtet. WHU, BFB, SPD und FDP stimmten gegen eine Fortführung der Jugendarbeit in ihrer bisherigen Form aus „Mangel an Vertrauen“. Nur drei CDU-Ausschussmitglieder waren nicht dieser Meinung, eine christdemokratische Gemeindevertreterin enthielt sich zudem der Stimme.

In einer Pressemitteilung zu der Sitzung schreibt CDU-Fraktionschef Dr. Dietmar Kahle: „Vorangegangen war eine in Teilen hitzige Diskussion, in der die CDU wiederholt versucht hatte, mit Sachargumenten gegen eine vorschnelle Fremdvergabe zu argumentieren. Leider vergeblich.“

Vor allem die Begründung „Mangel an Vertrauen“ scheint die Christdemokraten zu „wurmen“. Kahle dazu: „Diese Aussage verblüffte umso mehr, als noch in einer vorangegangenen Ausschusssitzung das mit Hilfe eines externen Mediators überarbeitete gemeindeeigene Konzept für die offene Kinder- und Jugendarbeit bei allen Fraktionen großen Anklang gefunden hatte! So sah das von den Mitarbeitern der Jugendforen überarbeitete Konzept etwa die Verlängerung der Öffnungszeiten in die Abendstunden sowie zusätzliche Angebote zur Freizeitgestaltung in der Ferienzeit vor, also gerade in den Zeiten, zu denen andere Träger kein adäquates Freizeitangebot mehr anbieten können.“

Umso unverständlicher erscheint es aus Sicht der CDU nun, „dass gerade nach Erbringung dieser Vorleistungen den gemeindlichen Mitarbeitern, denen für die Vergangenheit ohne Frage eine engagierte und verantwortungsvolle Jugendarbeit bescheinigt werden darf, von politischer Seite das Vertrauen entzogen wurde!“

Die CDU bedauert: „Insgesamt wurde von den anderen Fraktionen damit – völlig unnötig – die Chance vergeben, die offene Kinder- und Jugendarbeit auf Grundlage neuer Ideen erfolgreich weiter zu entwickeln, das dabei erworbene Wissen in den Händen der Gemeinde zu halten und die inhaltliche und konzeptionelle Ausrichtung selbst bestimmen zu können.“

Was die CDU allerdings verschweigt: Seit Jahren kritisieren Kommunalpolitiker unterschiedlicher Couleur die in der Tonne angebotene Jugendarbeit. Immer wieder forderten sie Änderungen im Konzept. Jetzt sprachen sie sich dafür aus, einen Schlussstrich zu ziehen. Mit Ausnahme der CDU.

Jörg Schlömann

11. November 2013

43 thoughts on "CDU zur Jugendarbeit: Die anderen Parteien haben eine Chance vergeben!"

  1. Ich habe als 17 jähriger Gymnasiast für mein erstes Musikinstrument, ein Banjo, für
    2.70 DM pro Stunde bei 35 Grad im Schatten in den Sommerferien im Straßenbau als Hilfsarbeiter Straßenbahngleise in HH-Bramfeld schottern geholfen.

    Mein Vater war Prokurist eines größeren Unternehmens – nicht wirklich arm.
    Geige ja, Banjo nein. = amerikanisches Neger-Instrument = no go !
    Ich wollte es aber haben ! Heute habe ich 6 Stück.

    Heute lachen sich meine Leute innerlich weg, wenn ich im Geist Geldausgaben
    mal 2 nehme, um mein in Jahrzehnten angelerntes nützliches inneres Preis/Leistungsverhältnis auszunutzen.
    Es hilft, wenn man weiß, dass ein neues I-phone irgend etwas um die schlappe “ 1300 DM “ kostet. Allerdings nur demjenigen Menschen, der Geld bereits einmal hart verdienen musste. Und die Gnade hatte, ein stringentes inneres Preis/Leistungs-Wissen abzuspeichern..

    1. Ja, sowas habe ich auch mal gemacht: Unkraut jäten in der Baumschule, 3 Wochen im Hochsommer 1986. Da lernte ich, was harte Arbeit ist. Die Reise im Schulumfeld, die ich damit bezahlen wollte wurde dann auch noch abgesagt. HAbe mir dann eine Hifi-Anlage gekauft. Die habe ich heute noch, auch wenn ich immer für das gute Museumsstück belächelt werde. Funktioniert alles immer noch, von geplanter Obsoleszenz kann keine Rede sein. Im HAus haben wir auch erheblichen Do-It-Yourself-Anteil. Aber das spart nicht nur Geld, sondern erhöht auch heute noch die Wertschätzung, trotz besserer Einkommenslage.

  2. Danke für die Recherche. Mit ist beim Durchlesen aufgefallen, dass es wohl einen Arbeitskreis gab, der nach Erhebung und Auswertung der Fragbögen eigentlich ein Konzept erarbeitetn wollte. Dazu scheint es nicht gekommen zu sein. Es wurde vielmehr weiterdiskutiert, positive Erlebnisse aus nichtvergleichbaren Gemeinden herangezogen und daraus dann die Entscheidung gefällt, obowhl es von der Gemeindeverwaltung einen Vorschlag gibt. Nachwievor, sehe ich keinen richtigen Ansatz in der Vorgehensweise des Ausschusses.

    1. Vom Winde verweht, aber weiterhin 60 € pro Besucher an Kosten. Sind die Mitarbeiter der Jugendzentren nicht evtl. studierte Sozialpädagogen o.ä.? Da müssten sie ja auch Kenntnisse haben, wie man empirisch den Motiven und Einstellungen der Jugendlichen auf die Spur kommt. Und Zeit ist ja potentiell da, bei 18 Besuchern/Tag.

  3. Ist bekannt, warum nur so wenige Jugendliche dort hingehen? Ist evtl. in H-U dank der grünen und dank der Dominanz des Wohneigentums mit Häuschen und Gärten ganz einfach der Bedarf für öffentliche Ausweichorte gar nicht so groß? In KaKi beobachtet man ja auch durchaus mehr Geschoßbauten als in H-U, insofern mag hier eben dann auch der Bedarf höher sein. Da könnte es ja sein, daß wir in H-U ganz einfach eine Verknüpfung eines großen Erfolgs (der Wohnsituation) mit der daraus resultierenden geringen Nachfrage (nach Jugendhilfe) verzeichnen? Nur mal so eine laienhafte Spinnerei…
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    Ich entnehme dem H-UN-Artikel hauptsächlich, daß man mit der Auslastung unzufrieden ist, was bei der Zahl von Herrn Sommers verstehen könnte (400.000 € : 365 Tage : 18 Besucher/Tag = 60,88 € pro Besuch! Also den Gegenwert von 8-10 Kinokarten oder 2-3x Hagenbeck Vollticket inkl. HVV-Fahrt). Und man deshalb immer wieder an dem Konzept (also Unterhaltungs- und Betreuungsangebot…?!) schraubte und weiterhin schrauben will.
    Aber wurden denn schon mal Kinder befragt, die manchmal oder regelmäßig hingehen, was sie daran reizt und was nicht? Und warum nicht alle Klassenkameraden oder Nachbarskinder mitkommen wollen? So daß man für die verbleibenden Kinder- und Jugendlichen, die eben nicht die räumlichen und häuslichen Verhältnisse geniessen, um ein Jugendzentrum schlicht zu ignorieren zu können, eine stärker zugeschnittene und dem Umfang her angemessene Form von Unterstützung bieten kann? Die genannten Kosten sowie die seitens Herrn Sommers erfragte Besucherfrequenz zeigen ja potentiell ein Giesskannenprinzip auf, welches durch immer mal wieder veränderte Konzepte ohne den wirklichen Bedarf zu kennen, vermutlich nie ein wirklicher „Kracher“ für die Jugendlichen sein wird. Und irgendwo hocken welche im Abseits, die wirklich Hilfe bräuchten, die man aber trotz des hohen Aufwands gar nicht erreicht.
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    Als ich in dem Alter 10-17 war, gab es in Pinneberg (dort bin ich aufgewachsen) auch ein Jugendzentrum und sogar einen Bauspielplatz (wo man also unter Aufsicht mit Werkzeug Holzhütten zusammennageln konnte).
    Das Jugendzentrum wurde (auch dank örtlicher Nähe) von vielen Kindern besucht, die in Siedlungen wohnten, wo Hochhausbebauung oder kleine Nachkriegssiedlungshäuschen standen, also Wohngegenden mit engen Platzverhältnissen.
    Meine Freunde und ich haben uns jedoch eher abwechselnd bei einem von uns zuhause oder auch auf diesem Bauspielplatz verabredet, vom Jugendzentrum aber fühlte sich keiner von uns wirklich angesprochen. Aber die meisten von uns hatten auch ein eigenes Kinderzimmer, einen Garten zur Verfügung und eben allgemein bessere Möglichkeiten des Aufenthalts. Das dürfte in H-U heutzutage ja nicht anders sein.

      1. Oh, super. Danke fürs suchen! 🙂

        Wenn man das im Überblick mal durchsieht, fällt schon auf, daß es an „Coolness“ mangelt oder eben der Bedarf nicht gesehen wird und somit auch nicht bedient werden kann. Ungut ist sicherlich, daß man einfach viele Fragebögen verschickt und dann den Rücklauf ausgewertet hat, anstatt auch direkte Interview-Befragungen durchzuführen. Wer schon mal einen Online-Fragebogen ausgefüllt hat, weiß: Manchmal passt keine der Optionen oder das ganze dauert länger und man ermüdet langsam. Dann klickt man irgendwann auch mal irgendwas… da können Interviews konkreteres rauskitzeln…
        Dann hätte man auch mehr „Fleisch am Knochen“, was die wohl irgendwie mangelhafte Coolness betrifft. Das kann man „dummes Zeug“ abtun, aber bei jugendlichen ist es ja so: Selbst wenn man eigentlich schon mal da hingehen würde: Kommt die Clique nicht mit, schließt man sich aus, geht also auch nicht hin. Gilt die „Tonne“ eben als Ort für „Looser“ (aus welcher Anschauung auch immer so was kommen mag), sagt man in der Schulklasse lieber nicht, daß man da hingeht…
        Jetzt müsste man doch mal nachsetzen und ggf. auch bei der Einrichtung in Kaki -wo Herr Sommers und Co. ja anscheinend mehr Zuspruch entfesselt haben- mal Interviews machen, was dort denn die „Coolness“ ausmacht und in H-U dann Anpassungen zusammen mit den Jugendlichen in Gruppenwettbewerben o.ä. ausarbeiten. Möglicherweise haben ja die Kursleiter aus Kaki auch schon ein paar Tips, würde man die mal in Tonne und Rhen einladen, um zu reflektieren, was ihre Teenies in Kaki dort annehmen oder auch ablehnen würden… Dann bräuchte man das Rad nicht immer wieder neu erfinden.

        1. Ich glaube, in meiner Jugendzeit wurde die „Tonne“ gebaut. Ich hab mich damals gefragt, wofür das gut ist und für wen das gedacht ist. Eine wirkliche Antwort hab ich auf die Frage nicht bekommen, außer, daß es wohl eine „Anlaufstelle für Jugendliche“ sein soll, womit ich dann wieder bei meiner ursprünglichen Frage war. Und auch heute stellt sich mir die Frage. Vielleicht ist es wirklich so, wie Herr Schneider sagt: in H-U hat doch so ziemlich jedes Kind (vermutlich) ein eigenes Zimmer. Mal trifft man sich bei dem einen, mal bei dem anderen, dann zieht man mal eine Runde durch den Ort, verbringt einige Zeit auf einem Spielplatz (wenn gerade keine Kinder dort spielen, die stören einen ja nur und die Schilder „bis 14 Jahre“ interessieren einen als Jugendlichen ja auch nicht) oder sonstwo in den immer noch vorhandenen Grünflächen. Ich will damit nicht sagen, daß Jugendzentren überflüssig sind, nur mir persönlich hat sich eben nie erschlossen, wofür die da sind. Zumal, wie Herr Schneider ja sagt, dort auch Erwachsene sind und das geht ja eigentlich gar nicht. Erwachsene sind für Jugendliche nunmal keine Freunde sondern immer Erwachsene, egal wie „cool“ sie sein mögen (ist zumindest meine Erfahrung), und die haben in der nachmittäglichen Planung doch eigentlich nichts verloren. 😉

      2. Ich hab gerade mal in die Auswertung reingelesen. Zwei Dinge fallen mir dabei auf. Erstens wurden die Fragebögen, wenn ich das richtig gelesen habe, hauptsächlich in der Schule ausgefüllt und das merkt man auch. Wenn man sich einfach mal die Mühe macht, sich zurück erinnert und vorstellt, sowas in der Klasse auszufüllen…die meisten Antworten sind albern. Das muß man natürlich versuchen zu filtern. Das Zweite, was mir auffällt: die meiner Ansicht nach ernst zu nehmenden Antworten strotzen nur so vor Materialismus! Und genau da verstehe ich dann, warum ich nie den Sinn solcher Einrichtungen verstanden habe. Sind all diese aufgezählten Dinge wichtig? Große Fernseher, Videospiele, gratis Pizza, Bandräume usw? Wenn es das sein sollte, was Jugendliche in solchen Einrichtungen erwarten, dann braucht man solche Einrichtungen nicht. Aber vielleicht sollte auch gerade das das Fazit aus der Befragung sein: wenn die Jugendlichen meinen, all diese Dinge zu brauchen, dann sollte man in solchen Einrichtungen wohl versuchen zu vermitteln, daß das nicht so ist.

        1. Lieber Herr Kirmse,

          wie soll so eine Einrichtung tapfer gegen Materialismus ankämpfen, der wohl gerade in Orten wie H-U eine große Rolle im Alltag einnimmt? Mich würde nur überraschen, sollte das je funktionieren. Wenn es überhaupt gewollt ist. Erwarten Sie ausgerechnet von pubertierende Wohlstandsjugendlichen aus einem Wohlstandsvorort, dass sie in der betreuten (!) Freizeit philosophische Diskussionen beginnen und das auch noch massenattraktiv wird? 🙂

          Es ist m.E. auch nicht halb so schlecht, wie Sie es skizzieren. Was ist denn zum Beispiel ein Proberaum für Bands? Natürlich materialistisch, ja. Aber die notwendige Basis, um genau davon wegzukommen.

          Vielleicht wäre auch besser gewesen, zu erfragen, was sich die Jugendlichen von einer Einrichtung erwarten. Vielleicht sogar in mehreren Dimensionen. Das bleibt bei der gewählten Fragestellung im Dunkeln.

          1. Gibt es denn keine Schulbands mehr? Und das Equipment ist doch in der Schule auch vorhanden, oder nicht? Und wenn Talent vorhanden sein sollte, dann muß das doch nicht von der Gemeinde finanziert werden, sondern das können ja die Eltern übernehmen, wenn der Wohlstand hier so groß ist. Das hab ich hier nun eindeutig in den Kommentaren der vergangenen Tage gelesen, daß Minderheiten nichts finanziert werden darf, ein ausgestatteter Bandraum fällt ganz eindeutig in diese Kategorie! 😉
            Die Fragestellung war doch anscheinend offen und die Antworten frei, somit haben die Jugendlichen doch geantwortet, was sie sich erwarten. Und das waren vermutlich alles Dinge, die der jeweils Einzelne zu Hause nicht besitzt. Und ich finde, man sollte schon lernen, daß das nicht wichtig ist. Nur ist da nornalerweise eben keine Jugendeinrichtung für verantwortlich, sondern die Eltern. Da inzwischen aber anscheinend jeder Mist gekauft wird, damit das Kind aufhört zu nerven, wird das wohl nichts. Ist für mich eine völlig unverständliche Entwicklung. Wenn wir ein wohlhabender Vorort sind, sollte man meinen, daß dies an überdurchschnittlichen Einkommen, bedingt durch höhere Qualifikation (die häufig mit höherer Intelligenz einher geht), liegt und die Eltern es besser wissen sollten. Man hilft seinen Kindern ja nicht damit, wenn sie alles haben und alles kriegen und nie sparen müssen. Das sind dann die, die übermorgen nicht mit Geld umgehen können.
            Übrigens muß man in seiner Freizeit ja nicht gleich philosophieren, aber es braucht auch kein teures Gerät, um sich zu beschäftigen.

            1. „Gibt es denn keine Schulbands mehr? Und das Equipment ist doch in der Schule auch vorhanden, oder nicht?“

              Manchmal gibt es ja nun tatsächlich so etwas wie Eigeninitiative – und Leute möchten unabhängig von der Schule Musik machen. Vielleicht, weil ihnen die Projekte in der Schule nicht passen, weil sie dort keine Freiheiten bekommen, vielleicht, weil sie so alt sind, dass sie nicht mehr in die Schule gehen (die Umfrage zog die Grenze deutlich hinter dem Abi-Alter). Vom Equipment war m.E. gar nicht die Rede. Nur von der Möglichkeit, einen Raum in H-U zu bekommen, in dem man auch mal Bandproben machen kann. Sowas muss doch nicht voll ausgestattet sein.

              „Das hab ich hier nun eindeutig in den Kommentaren der vergangenen Tage gelesen, daß Minderheiten nichts finanziert werden darf, ein ausgestatteter Bandraum fällt ganz eindeutig in diese Kategorie! ;-)“

              Ein Jugendzentrum aber auch 😉

              „Die Fragestellung war doch anscheinend offen und die Antworten frei“

              Naja, das hat aber kaum jemand so verstanden oder zumindest darüber nachgedacht.

              “ Und das waren vermutlich alles Dinge, die der jeweils Einzelne zu Hause nicht besitzt“

              Glaube ich nicht. Und wenn, dann sind es Dinge, die üblicherweise nicht zur Haushaltsausstattung zählen.

              „Wenn wir ein wohlhabender Vorort sind, sollte man meinen, daß dies an überdurchschnittlichen Einkommen, bedingt durch höhere Qualifikation (die häufig mit höherer Intelligenz einher geht), liegt und die Eltern es besser wissen sollten.“

              Die Henstedt-Ulzburger sind in vielen Belangen keinen Deut besser als die in sozial weitaus schlechteren Vierteln. Die Merkwürdigkeiten zeigen sich bloß manchmal an anderen Ecken. Kein Grund, überheblich zu werden oder zu meinen, allein aufgrund der Sozialstruktur vor Dummheiten geschützt zu sein.

              1. Überheblich wollte ich nicht sein, ebenso habe ich persönlich nichts gegen ein Jugendzentrum (auch mit Bandraum). Ich kann Ihre Argumentation auch durchaus verstehen. Wollte ich nur mal anmerken, auch wenn ich bei Ihnen davon ausgehe, daß Ihnen das klar ist. 😉

            2. Ich denke weniger, daß man Minderheiten nichts finanzieren sollte, sondern würde hier auf die Interessen von Minderheiten abstellen, insbesondere wenn diese Interessen nichts mit dem täglichen Existenzbedarf zu tun haben.
              Die knapp 600 Arbeitslosen in H-U stellen gegen 27.000 Ew. eine sehr klare Minderheit dar, aber selbstverständlich sollten wir ihnen mit ALG 1 oder 2 beistehen, jedenfalls solange sich keine generellen Widerstände gegen ehrliche Arbeit abzeichnen.
              Reiter hingegen betreiben ein Hobby und werden auch menschenwürdig weiterleben können, wenn sie sich das Reiten mal nicht mehr leisten könnten. Und das Reiten als Freizeit-Business zu betreiben ist ja OK, nur sollte man die Infrastruktur dafür nicht vom Staat bezahlt haben wollen. Nichts gegen abgesicherte Anschubfinanzierungen oder angemessene Zuschüsse. Solange das zumindest mittelfristig kein Steuergeschenk ist: Sinnvoll, ansonsten sollte schon ein breiter verankerter Nutzen dahinter stehen, wie es bei Radwegen, Fußballplätzen oder öffentlichen Parks der Fall ist.
              Bei der Jugendhilfe mag es auch um eine Minderheit gehen, denn das sind Kinder heutzutage ja leider. Aber es geht nicht um ein Minderheiteninteresse. Denn solche Jugendlichen, die überall nur weggescheucht werden (zuhause von den Eltern, weil Wohnung zu eng; draußen vom Hausmeister, Angst um den Rasen; auf dem Marktplatz vom Schutzmann, da kein Spielplatz; und auf dem Spielplatz, weil nur für Kids bis 14 J.), braucht man sich nicht wundern, wenn einige davon diese Art von „Ruf in den Wald“ reflektieren und unangenehm auffallen. Und um dies zu vermeiden, sowie den Jugendlichen auch mal eltern- und lehrerunabhängige Anlaufstellen zu bieten, gibt es solche Einrichtungen doch wohl. Und liegen in unser aller Interesse, damit wir uns nicht über eine Minderheit ärgern müssen, die später eine Mehrheit terrorisiert.
              Aber entweder haben wir in dieser Zielgruppe nur wenige (dann könnte man potentiell das Konzept insbesondere auch personell und kostenmäßig eindampfen, ohne inhaltlich was zu verlieren), oder das Konzept erreicht große Teile der Zielgruppe nicht. Dann wären aber m.E. die Leute vom Fach gefragt, diese Akzeptanzlücke herauszuarbeiten: Die unausgelasteten Mitarbeiter der Forum daselbst. Wenn jene, die als „Teenager-Flüsterer“ ausgebildet und somit in den Foren angestellt sind, nicht wissen, wie man das analysieren kann, wer denn dann? Aber passiert da was? Oder freut man sich, daß so wenige kommen, weil der Arbeitstag dann so schön entspannt ist? Das in so einer Situation eben irgendwann mal jemand nachhakt, kann nicht verwundern. Statt da Bürgerinitiativen auf Facebook zu gründen (hoffentlich stellt das nicht eine Preisgabe von Dienstinterna in der Öffentlichkeit dar…!), hätte man lieber mal offenlegen können, was man denn (z.B. seit Vorliegen der dürftigen Umfrage) unternommen hat, um die Akzeptanz zu verbessern.
              Wer nicht agiert, muß eben später reagieren! Evtl. tut man den Mitarbeitern da auch Unrecht (mangels Kenntnis der Details), aber daß der Herr Kasperek seine angeblich besseren Besucherzahlen immer noch nicht hier gepostet hat, erzeugt bei mir mal wieder „bad vibrations“.

        2. Das fiel mir auch auf, aber ich habe einen Sohn, der 2014 volljährig wird. Ich „geniesse“ also die Einstellungen, die sich auch in diesen Kommentaren irgendwo zeigen, seit einigen Jahren. Und bin da schon desillusioniert.
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          Beispiel: Sohn wünscht sich etwa zu Weihnachten ein Handy. Am besten eins vom angebissenen Apfel mit Datenvertrag, noootfalls nimmt man aber geraaade noch eins mit dem Androiden (für nicht Smartphone-affine Leser: Sehr teuer versus immer noch zu teuer, der Rest wäre Technik-Detail, das lasse ich hier).
          Ein (1) Jahr später: Kaputt! Glasoberfläche gesprungen, Micro verschluckt die Hälfte, Telefonieren kaum möglich, Gehäuse auch sonst sehr mitgenommen… Er hat es ohne Schutztasche (uncool) beim Skateboard dabei, auch beim Salto mortale in der Hosentasche, was nicht immer gut geht. „Machen alle so…“
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          Was erkennt jemand, der/die in der eigenen Jugend selbst mit dem Wählscheiben-Telefon keine Verabredungen machen durfte, weil eine kurze Telefoneinheit 50 Pf. kostete? Keine Wertschätzung!
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          Heutzutage geht es noch viel mehr darum, materiell mithalten zu können. Andererseits werden die Kids auch viel zu üppig beschenkt: Weniger Kinder vereinigen deutlich mehr und teurere Gaben unter dem Weihnachtsbaum, bekommen von Eltern Taschengeld, aber oft auch noch was vom Onkel oder der Oma zugesteckt. Und was der eine daraus an materiellen Ansprüchen verwirklicht, generiert den Anspruch des nächsten. Man will ja mithalten, sonst fällt man beim Klamotten- oder Handyvergleich auf dem Schulhof durch. Damit hebt sich das Niveau dessen, was für selbstverständlich gehalten wird, während die Wertschätzung für solche Gaben sinkt. Es kommt ja ohne weiteres „angeflogen“.
          Und dann für Pizza im Jugendforum noch was bezahlen müssen? Ist doch ein Naturrecht. Also bitte billiger oder am besten ganz gratis.
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          Um diesen ganzen -von der Konsumgüterindustrie wohlweislich herbeigeworbenen- Materialismus-Terror entgegenzuwirken, wäre ich auch für „Schuluniformen“, nicht zwingend militärisch gestyled, aber einheitlich und zentral nur von der Schule zu beziehen (sonst hat der eine ein blaues Sweatshirt von Click, der andere von Marco-sonstwie-teuer und der Wettlauf geht von vorn los).
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          Diese mehr-Ansprüche-für-weniger-Leistung Mentalität setzt sich natürlich auch jenseits der Schule fort.
          Beispiel: Bekannte von mir bilden Azubis aus. Was die immer so erzählen (ohne Nennung von Namen freilich)… Rechtschreibung, Dreisatz, zusammenhängende Sätze sprechen? Können die wenigsten. Überhaupt pünktlich zum Vorstellungstermin erscheinen? Viele eher nicht. In der Lehre dann: Bei einem Kooperationsunternehmen ist ein Platz für eine technische Fortbildung frei, Freitag & Samstag. Freitag in der Arbeitszeit, Samstag auf eigene Kappe. Stehen die Azubis Schlange? Mitnichten. Samstag? Nö, dann nicht.
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          Mein Sohn tat auch elterliche Mahnungen genervt ab, sich in der Schule mehr reinzuhängen, wegen der beruflichen Chancen usw.
          Bis das Praktikum beim Tischlerbetrieb kam, drei Wochen. Er wurde dort aufs übelste als Putz-, Aufräum- und Müllrausbringekraft ausgenutzt. Holzarbeiten in dem Tischlerpraktikum: Am letzten Tag von 3 Wochen. Aber er hat es durchgehalten. Und gelernt: Derjenige mit den geringsten Fähigkeiten putzt den anderen den Dreck weg.
          Seitdem hat er verstanden, worum es geht. Und holt aus dem Unterricht raus, was sein Lernvermögen und die hohe Unterrichtsdichte heutzutage hergeben.
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          Ich danke diesem Tischlerbetrieb, obwohl diese Art von Praktikum eigentlich eine Frechheit ist. Tischler will er nicht mehr werden, geholfen hat es trotzdem. 🙂

          1. Ich denke, das war schon immer so. Irgendjemand hat etwas tolleres als man selbst, also will man das auch. In meiner Kindheit hieß es dann „gibt es aber nicht“. Und damit war das Thema durch, quengeln hat nicht geholfen. Und da hab ich eben das Gefühl, daß das inzwischen anders geworden ist. Als würden zu viele Eltern sagen „was, da hat jemand was tolleres als du? Na gut, dann bekommst du jetzt das Gleiche oder was noch besseres.“ (überspitzt formuliert; daß das nicht ohne jegliche Diskussion abläuft, ist mir schon klar)

            1. Ich weiß nicht welcher Jahrgang Sie sind, Herr Kirmse, aber wir hatten zu meiner Zeit auch noch andere Erziehungsmethoden erfahren, als es heute üblich ist. Kinder und Jugendliche bekommen doch schon in der Schule beigebracht, welche Rechte sie gegenüber Erwachsenen und Eltern haben. Das ist zum Einen gut so, auf der anderen Seite aber auch das geöffnete Tor für „…ihr könnt mir sowieso nix!“.

              Und ja, durch den derzeitig hohen Arbeits- und Leistungsdruck, wo u.U. beide Elternteile voll oder wenigstens teilweise arbeiten müssen, ist es nur allzu verständlich, wenn sich Eltern mit dem Wissen, die Kinder sind beschäftig, gerne mal zurücklehnen.

              Wir haben da eine unschöne Entwicklung. Stimmt, Herr Kirmse.

          2. Herr Schneider… ich bin ja sowas von bei Ihnen. Auch wenn mein Ältester noch nicht annähernd 18 ist, so geht dieses Wetteifern der Consumgüter schon seit der Grundschule so und wurde auf dem Gym‘ noch schlimmer. Nur mit ganz viel Aufwand und Erklärungskünsten ist es überhaupt möglich diesen Wetteifer wenigstens einigermaßen im Zaum zu halten.
            Aber ich erinnere mich, auch meine Eltern sagten mir immer wieder: „…du kannst dir nicht vorstellen Junge, wie gut es dir heute geht. Wir hatten damals ja nix und waren froh etwas zu Essen zu haben…“
            Und da hatten sie wohl Recht, die lieben Eltern. Das, was wir früher an Spielsachen hatten, ist nix im Vergleich zu den heutigen Kinder-/Jugendzimmern.

            1. Ja, das ist wirklich ein Tsunami, den man kaum eindämmen kann. Wir fangen erziehungstechnisch noch mal neu an (mit einem kleinen Kind, nicht mit dem großen Sohn 😉 ). Mal schauen, ob ich meine mäßigen Erfolge diesbezüglich bei dem Sohn nun mit der Tochter verbessern kann. In 8-10 Jahren kann ich dann wohl einen ersten Stand berichten. 🙂

  4. Na da wo Sie mir geraten haben Herr Kasperek. Und so dürften auch Sie sicher die aktuellen Zahlen vorliegen haben. Es sind 18 Kinder/Jugendliche im Durchschnitt am Tag. Ausgehend, das die meisten regelmäßige Gäste dort sind und einige Veranstaltungen mehr Besucher locken, dürfte Alltags kaum etwas los sein in dem Gebäude.

    Wenn dann Zahlen von 400.00 Euro genannt werden, ist es eine Ohrfeige ins Gesicht von uns Ehrenamtlern, die erfolgreich mit Jugendlichen arbeiten. Was kann man mit soviel Geld alles auf die Beine stellen – andere machen es vor.

    1. Sehr geehrter Herr Sommer,

      nennen Sie doch den Auskunftsgeber beim Namen!

      Ich habe Zahlen direkt aus den Jugendhäusern, welche auch regelmäßig an die Verwaltung und den Ausschuss übermittelt werden. Und diese Zahlen zeigen schon pro Haus ein vielfaches, als die Zahl die Sie hier für beide Häuser darstellen. Ich möchte deswegen dringend wissen, wer Ihnen diese Auskunft erteilt hat.

      1. Dann benennen Sie doch mal Ihre Zahlen. Dann kann man schon mal die Kennzahl „Kosten pro Besucher“ neu berechnen. Da Sie Ihre Zahl ja als weit positiver bewerten, als jene von Herrn Sommers, kennen wir dann schon mal die Bandbreite, innerhalb derer sich das dann wohl in jedem Fall bewegt.

        1. Meine Herren.

          Es geht um Menschen, nicht um Zahlen. Ihr Glaube an die Mathematik ist faszinierend. Leider aber auch nicht überraschend, denn wir alle tun uns schwer Dinge zu beurteilen, die sich simpler Mathematik entziehen könnten.

          1. Genau aus diesem Grunde muss man sich eben doch mit den Menschen direkt auseinandersetzen. Gestik,Mimik usw. wird niemals ein elektronisches Medium transportieren können oder irgendeine Kamera in irgendeiner Sitzung einfangen.

            Der Wunsch immer und überall alles mitzubekommen und dazu die eigenen vier Wände nicht verlassen zu müssen, macht die Gesellschaft doch so krank, oder nicht ? Und die Kids ahmen das nach….

            1. Ja, ich habe den Wunsch die politischen Entscheidungen mitzubekommen, mitzuerleben. Um mir eine möglichst umfassende Meinung bilden zu können sind Ergebnisprotokolle absolut unzureichend.
              Aufgrund meiner beruflichen und familiären Situation kann ich aber nur selten an Ausschusssitzungen teilnehmen. Und ich bin da sicher kein Einzelfall. Und da ist es nun meine Schuld, dass die Gesellschaft Ihrer Meinung nach so krank ist?
              Tut mir leid Frau Iwersen, aber PolitikerInnen, die sich merklich mit Händen und Füßen dagegen wehren, dass die Menschen die technisch einfach realisierbare Möglichkeit erhalten, sich umfassend(er) zu informieren, sind mir suspekt.

              1. Man muss vielleicht mal überlegen, ob dieser Aufwand leistbar wäre: Viele Kommunen fertigen nur Beschlussprotokolle, da sind wir in einer deutlichen besseren Situation. Ohne zusätzlichen Personalaufwand könnte hier die Verwaltung Wortprotokolle nicht erstellen. Diese müssten dann anschließend von sämtlichen Teilnehmern gelesen und geprüft werden. Allein von den vielen Gesprächen zu diesem Thema können man dicke Stapel bedrucken, denn die Befassung dauert mehrere Jahre.
                Von einfach technisch realisierbaren Möglichkeiten kann hier also nicht gesprochen werden. Ebenso wenig wären es Filmaufnahmen, die zudem rechtlich und tatsächlich schwierig sind.
                Hierzu können Sie mehr erfahren, denn die Verwaltung hat zur letzten Sitzung des Hauptaus-schusses eine ausführliche Ausarbeitung geliefert, die Sie im Netz nachlesen können. Oder rufen Sie mich einfach an, ich berichte Ihnen gern auch nach Feierabend.

                1. Danke, Frau Honerlah. Wortprotokolle sind in der Tat nicht realisierbar, war aber auch nicht mein bestreben. Während ich also Audio- und Videoprotokolle weiterhin für technisch leicht realisierbar halte, ist die rechtliche Situation hingegen recht verfahren.
                  – Verwaltungsmitarbeiter dürften nicht aufgezeichnet werden, auch wenn dies gewollt ist.
                  – PolitikerInnen dürfen nicht aufgezeichnet werden, wenn diese es nicht wollen.
                  Heraus käme ein Protokoll-Flickwerk, welches keinem weiterhelfen würde.
                  Das Grundproblem besteht in der unterschiedlichen rechtlichen Bewertung von hauptberuflichen und ehrenamtlichen PolitikernInnen. So gelten bei Politikern auf Landes- und Bundesebene wiederum andere rechtliche Gegebenheiten.
                  Ein Problem welches (nicht auf kommunaler Ebene) politisch gelöst werden muss.
                  Zwischenzeitlich ist es somit an ihnen, den kommunalen Politikern und Politikerinnen die nötige Transparenz freiwillig herzustellen. Womit sich dann der Kreis wieder schließt: Denn meine weiter oben in den Kommentaren gestellten Fragen wurden nach wie vor nicht beantwortet.

  5. Also zwanzig bis fünfzig pro Tag Herr Kaspersk?

    Ich bin Ihrem Rat gefolgt und habe nachgefragt. Dort nannte man mir ganz andere Zahlen. von fünf bis max. zehn Jugendlichen pro Tag war da die Rede.

    Ich bin für die OGS in Kaltenkichen tätig und kenne und schätze die gute Vernetzung der einzelnen Institutionen der Jugenarbeit dort.

    Ich kann nur empfehlen dort einmal vorbei zu schauen, um zu schauen wie eine erfolgreiche Arbeit im Jugensegment aussieht.

    Viele Grüße

    Andreas Sommers

    1. Zur Klarstellung erlaube ich mir zu fragen, ob es Ihr Arbeitgeber ist, der in Henstedt-Ulzburg gerne den Job übernehmen möchte?

      Verstehen Sie mich bitte richtig, aber eine gewisse „Befangenheit“ scheint einer objektiven Sichtweise doch oft abträglich.

      Wobei es mir durchaus imponiert, wie sich Ihr Arbeitgeber im Internet präsentiert. Das Auge kauft mit, sagt man. Aber genauso leicht kann der Schein das Sein überdecken.

      1. Meine Kolleginnen und Kollegen arbeiten ehrenamtlich als Kursleiter für die Offene Ganztagsschule in Kaltenkirchen. Koordiniert wird diese für vier Schulen vom Tausendfüssler (http://www.tausendfuessler-kaki.de/). Es ist also kein Arbeitgeber im klassischen Sinne. Wir decken an den Schulen ein breites Spektrum – vom speaking Englisch, über Schach- und Computergruppen, Musik bis hin zum Kochen – ab. Wir sind mittlerweile über 80 Kursleiter. Ältere Schüler, Rentner, Freiberufler. Wir arbeiten alle für eine Aufwandsentschädigung.
        Ob das ein Modell für HU wäre, das muss die Politik entscheiden.

      2. …mhhh, ja….schöne Internetpräsenz der Piraten… mehr Schein als Sein ?….

        Ganz ehrlich Herr Grube, das ist kein gutes Argument und Herr Sommers hat hier gut aufgeführt, wie es gehen kann. Was in HU möglich ist oder nicht, ist ja ein ganz anderer Schuh, aber Fakt ist doch wohl, dass man für 400.000 € deutlich mehr Kinder/Jugendliche abholen müsste ?!

        1. Hallo Frau Iwersen.

          Ich habe gar kein Argument aufgeführt, sondern lediglich versucht davor zu warnen, dass eine schöne Internetpräsenz wenig mit dem tatsächlichen Wert einer Leistung zu tun haben muss.

          Auch bin ich nicht der Meinung, dass mir ausreichend Fachkenntnisse zu bescheinigen sind, als das ich auf Basis dessen, was mir bekannt ist, ein Urteil fällen kann.

          Doch geht es mir eher um die Frage wie hier vorgegangen wird und mit welchen subtilen Mitteln Menschen angegriffen werden. Das ist der Stil, der Politiker unglaubwürdig macht.

          Ich habe nicht den Eindruck, dass die in den Protokollen nachvollziehbaren Aktionen eine solche Reaktion der Politiker rechtfertigen, sondern es keimt der Verdacht, dass andere Gründe ausschlaggebend sind. Und das ist es, wenn Bürger fehlende Transparenz beklagen.

          Das Herr Sommers hier Dinge aufführt sei Ihm unbenommen. Ich kenne Ihn nicht und werde mich hüten über Ihn oder seine Ausführungen zu urteilen. Doch im Sinne von Transparenz ist es meines Erachtens durchaus berechtigt, auf potentielles eigenes Interesse hinzuweisen.

          So wie es mein Interesse ist, Dinge zu verstehen, Fragen zu stellen und Politik nicht nur als Sachzwang zu begreifen. Es ist mein Wunsch, den menschlichen Umgang und die Notwendigkeit faktisch begründbarer Entscheidungen zu födern.

        2. Das freut mich, dass Ihnen unsere Internetpräsenz gefällt.

          Als nicht in der Gemeindevertretung vertretene Partei, sind wir auf die Aussagen und Angaben in den öffentlichen Protokollen angewiesen. Diese habe ich in den letzten Tagen gelesen. Bereits seit 2009 wird das Thema immer wieder im Ausschuss besprochen. Das ist gut, zeigt es mir doch, wie wichtig Ihnen die Kinder- und Jugendarbeit ist.

          Allerdings erschließt sich einem, als externer Beobachter, beim lesen dieser Protokolle und Beschlüsse nicht die Notwendigkeit einer Ausgliederung an einen privaten Träger.

          Vielmehr wirft das ganze Procedere viele Fragen auf. Z.B.
          – Warum drängen die Ausschussmitglieder darauf, einen neuen Träger ohne vorherige Ausschreibung festzulegen?
          – Worauf stützen Sie die Aussage, des „schlechten Rufs der beiden Jugendhäuser unter Jugendlichen“?
          – Woher nehmen die Ausschussmitglieder die fachliche Kompetenz darüber zu entscheiden, ob das durch die Verwaltung, die MitarbeiternInnen der Jugenzentren und unter Einbeziehung einer externen Moderation umfangreich überabeitete Konzept durch die MitarbeiterInnen der Jugendzentren umgesetzt werden kann bzw. durch einen externen Träger möglicherweise besser umgesetzt wird?
          – Wie sind die aktuellen Besucherzahlen der Jugendzentren und welche Entwicklung haben diese in den letzten Jahren durchlaufen?

          Ich wiederhole mich gerne: Ich begrüße das Engagement der Ausschussmitglieder, welches sie für die Kinder- und Jugendarbeit entgegenbringen. Dennoch habe ich das Gefühl, dass einige Argumente nur vorgeschoben sind und unbequemen Fragen ausgewichen wird.

          Als Bürger erwarte ich, dass die Beschlüsse der Politik wenigstens nachvollziehbar sind, auch wenn man nicht mit allen Entscheidungen konform gehen mag. Nur so kann das immer wieder geforderte Vertrauen in die Politk zurückgewonnen werden. Als Pirat bekräftige ich an dieser Stelle die Forderung nach Video- und oder Audioprotokollen bzw. -streaming der Sitzungen und einem umfassenden und vor allem übersichtlicheren Bürgerinformationssystem. Das Allris-Bürgerinformationssystem der Gemeinde Henstedt-Ulzburg ist in meinen Augen fernab jeglicher Benutzerfreundlichkeit.

          Zuletzt erlauben Sie mir noch die Frage, wie viele Kinder/Jugendliche Sie denn für 400.000 EUR/Anno erwarten? Wie viel ist Ihnen ein Kind/Jugendlicher wert? Böse Frage, ich weiss. Und ich erwarte auch keine Antwort. Ich möchte nur zu Bedenken geben, dass der „Wert“ und „Ertrag“ von Kinder- und Jugendarbeit nicht allein an Besucherzahlen zu messen ist.

          1. Man kann den Wert eines Menschen niemals messen und Sie verwechseln hier Äpfel mit Birnen.
            Kein Protokoll kann alles transportieren, Emotionen wiedergeben, oder durch einen lifestream ersetzt werden.

            Freue mich auf ein Gespräch, von Mensch zu Mensch!

            1. Na, dann lassen Sie uns doch gemeinsam für vollständige Audioaufzeichnung von öffentlichen Sitzungen kämpfen. Damit wir in Zukunft bessere Möglichkeiten zur Nachvollziehbarkeit haben.

              1. Diese Idee finde ich auch gut, besser wäre noch eine Videoaufzeichnung. Ich kann ja auch als Besucher in die Sitzungen gehen. Dort werden mir ja auch nicht die Augen verbunden, damit nur die Tonspur rüberkommt.
                Dann könnte man das Geschehen ungefiltert nachvollziehen und notfalls nochmal zurückspulen. 🙂

  6. Sehr geehrter Herr Sommers,

    diese Informationen sollten Ihnen der Kinder- und Jugendausschuss, die Verwaltung und die Jugendfreizeitheime geben können.

    Ich würde empfehlen den kurzen Dienstweg zu nehmen und einfach eines der Jugendforen zu besuchen. Dort können Sie sich dann gleich noch ein Bild vom Angebot und der Akzeptanz unter den Kindern und Jugendlichen machen.

    Jedenfalls kann ich so viel vorab verraten, Ihre Einschätzung ist schon ganz gut, wenn wir jedoch diese Zahlen pro Tag nehmen.

    Liebe Grüße,
    Jacek Kasperek

  7. Gibt es eigentlich ein paar Zahlen dazu, wie viele Jugendliche eigentlich an dieser „Jugendarbeit“ teilhaben? So pro Woche oder meinetwegen auch pro Monat. Sind es zwanzig oder fünfzig? Oder sogar hundert Jugendliche pro Woche die die Tonne besuchen?

    Lohnt diese ganze Diskussion überhaupt oder geht sie an der Zielgruppe vorbei?

    Irgendwie fehlen die Daten für Akzeptanz der Gruppe für die dieser Aufwand gestaltet wird.

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