CCU-Anwälte warnen Gemeinde: Ansiedlung von TK Maxx kann das City Center gefährden

Nervenflattern im Henstedt-Ulzburger Einzelhandel. Die CCU-Eigentümer haben Angst um die Konkurrenzfähigkeit ihres Einkaufszentrums, fordern Politik und Verwaltung auf, die Ansiedlung des Modekaufhauses TK Maxx im Gewerbegebiet nicht möglich zu machen. Das geht aus einem Schreiben der Kanzlei Lenz und Johlen ans Rathaus hervor. Darin heißt es:

„Unsere Mandantin ist Eigentümer und Betreiber des City-Centers Ulzburg (CCU), welches im Oktober 2014 im zentralen Versorgungsbereich Ulzburger Mitte eröffnet wurde. Mit der Ansiedlung des CCU hat unsere Mandantin dazu beigetragen, einen erheblichen städtebaulichen Missstand zu beseitigen. Mit der vorliegenden Planung sollen die Voraussetzungen für die Ansiedlung eines TK-Maxx Modemarktes mit einer Verkaufsfläche von derzeit geplanten 1.700 qm in der dezentralen Lage des Gewerbeparks Nord geschaffen werden. Gegen diese Planung bestehen erhebliche landesplanerische und städtebauliche Bedenken. Sie führt zu einer deutlichen Schwächung des zentralen Versorgungsbereichs Ulzburger Mitte und gleichzeitig zu einer weiteren Verfestigung der Einzelhandelsstrukturen am dezentralen Standort Gewerbegebiet Nord.“

Und weiter:

„Unsere Mandantin hat mit erheblichem Risiko und unter Einsatz großer finanzieller Mittel überhaupt erst die Voraussetzungen geschaffen, dass sich die Ulzburger Mitte wieder zu einem zentralen Versorgungsbereich entwickeln konnte. Sie hat dies nicht zuletzt in der schutzwürdigen Erwartungshaltung getan, dass die Gemeinde Henstedt-Ulzburg an der Ausweisung der Ulzburger Mitte als dem einzigen zentralen Versorgungsbereich in der Gemeinde festhält und die zum Schutz der Fortentwicklung der Funktionsfähigkeit dieses Bereiches erforderlichen Maßnahmen ergreift, jedenfalls aber Planungen unterlässt, die – wie im vorliegenden Fall – zu einer konkreten Gefährdung des CCU führen können. Wir regen aus den vorstehenden Gründen an, die vorliegende Planung kritisch zu überprüfen und von einer Ausweisung des Planungsrechtes für Einzelhandel im Gewerbepark Nord Abstand zu nehmen.“

Was genau plant die Rathausführung?

Sie will den Bebauungsplan des ehemaligen Aldi-Kik-Standortes unweit von McDonalds’s so ändern, dass sich dort der Modediscounter TK-Maxx niederlassen kann, hat dafür die Unterstützung der ehrenamtlichen Gemeindepolitiker. In den ersten Runden des mehrstufigen Bebauungsplanänderungsverfahrens hatte es bisher immer eine Riesenmehrheit gegeben, die zulässige Verkaufsfläche am alten Aldi-Kik-Standort für TK Maxx passgerecht zu machen. Am kommenden Montag (18. April) wird über das Vorhaben erneut im Ratssaal beraten.

Wie hat das Rathaus auf den CCU-Brandbrief reagiert?

Ausgesprochen kühl: Die Stellungsnahme der Verwaltung zu den Vorhaltungen der CCU-Anwälte schließt mit dem Satz: „Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg ist der Auffassung, dass im Rahmen der Planaufstellung die privaten und öffentlichen Belange ausreichend berücksichtigt wurden und die Ulzburger Mitte nicht durch die Ansiedlung des TK Maxx negativ beeinträchtigt wird.“

Christian Meeder

10. April 2016

7 thoughts on "CCU-Anwälte warnen Gemeinde: Ansiedlung von TK Maxx kann das City Center gefährden"

  1. Wir haben einen Verdrängungswettbewerb und auch das Käuferverhalten hat sich verändert. Konkurrenz belebt das Geschäft, kann aber auch schaden. In Ulzburg Sued haben jetzt drei Geschäfte dicht gemacht. Die Bedenken hinsichtlich des CCU sind nicht unbegründet. Ob die kleinen Geschäfte und die Gastronomie sich hier halten können, ist nicht sicher. Und was ist mit C&A (im AEZ wurde die Filiale geschlossen) und Adler ( ein Großaktionär ist insolvent)? Ein umsichtiges Vorgehen ist daher ratsam.

    1. Bei Adler verstehe ich eh nicht, was die ins 1. OG getrieben hat. Evtl. sinnvoll mit einer Rolltreppe a la C&A in Kombi mit der Fläche unten neben der Apotheke. Aber so muss man Kunden dort mit der Lupe suchen…

  2. Moin moin.
    Scheinbar geht es den Betreibern bzw den Läden im CCU nicht besonders gut.
    Ich erinnere, dass da vor dem Bau des CCU der ehemalige Geschäftsführer des Herold-Centers. Herr Ebel. damals öffentlich vorgerechnet hat, dass sich das CCU nicht rentiert und die Macher sich auf sehr glattes Eis begeben. Scheinbar geht denen jetzt der Sand aus. Der zum Streuen und der für die Augen.
    Wo sollen denn auch neue Mieter her kommen bei einem so gesättigten Markt in HU.

  3. Es hat dem CCU Betreiber doch auch nicht interessiert,ob man Arbeitsplätze im Gewerbegebiet gefährdet.Aber jetzt wo es andersrum ist,schaltet man sofort Anwälte ein.
    Kaufland,Ok..C&A,auch Ok,zwei Telefonläden,nagut,denn Konkurrenz belebt das Geschäft…KiK auch Ok,die waren ja vorher im Gewerbegebiet,wie auch Ernstings Family,war auch vorher draußen,aber warum noch drei Modegeschäfte?Warum noch eine Apotheke?Sind ja nur zwei weitere innerhalb von nur 100 m. Nochmals zwei Frisöre,sind ja auch noch keine weiteren innerhalb von nur150 m. Bäckereien ebenfalls.Restaurant´s sind auch gut,lockt ja Kunden von außerhalb her.
    Man könnte noch mehr aufzählen,aber das juckt den Anwälten vom CCU ja auch nicht,aber ein weiteres Modegeschäft,das geht ja gar nicht(?)

  4. Möge das CCU doch einfach mal die Restflächen so vermieten, das man der Konkurrenz gelassen entgegensehen kann. Wo bleibt ein Schuhladen (nicht China-Plastik-Schuhimitate, sondern echte!), das wäre doch immens wichtig, um ein Anziehungspunkt für Modebedarf zu sein. Und ein Schuster (nicht Mr. Mini, ein echter), evtl. eher was für den Mankebau, ebenso Spielwaren.

  5. Statt darüber sollten die sich lieber mal mit der Wiederherstellung der kaputtgewalzten Bahnhofstr machen, zusammen mit Fa. M. Meine Steuergroschen möchte ich da nicht eingesetzt sehen, aber so kann es ja nicht bleiben!

    1. Hallo Herr Schneider, die kaputtgewalzte Bahnhofstraße hat noch ein weiteres Problem, da die Stellplätze vor dem Neubau der Fa. M. nur über einen neu gepflasterten Gehweg mit Hochbordstein (!) zu erreichen sind. Normale PKW sind dort wohl nicht gerne gesehen, sondern nur SUV. Konnten sich die Gemeinde und Fa. M. nicht einigen? Vielleicht kann der eine oder andere Gemeindevertreter hier für Aufklärung sorgen?

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