Bürgervorsteher nimmt Arbeit auf: Jubilare beglückwünscht, Anti-Stadt-Initiative beigetreten, Presse chauffiert!

Schmidt_Pressefahrt_So schnell hat in der Großgemeinde wohl noch niemand politische Karriere gemacht. Erst vor einem Jahr der CDU beigetreten, im Mai dann direkt in die Gemeindevertretung gewählt und im Juni schließlich mit Riesenergebnis (ohne Gegenstimmen) zum ersten Bürger der Gemeinde gewählt: Die Rede ist von Uwe Schmidt, dem neuen Bürgervorsteher von Henstedt-Ulzburg.

Und Schmidt geht seiner neuen Tätigkeit auch in der Sommerpause nach. Am vorigen Donnerstag bedeutete das: Henstedt-Ulzburgs Pressevertreter zu den Robust-Rindern am Autobahnzubringer zu chauffieren. Schmidt erledigte den Job souverän: Obwohl es über Stock und Stein ging, kamen Journalistenschar und die stellvertretende Bürgermeisterin sicher und entspannt bei den Rindviechern an.

Nicht ganz so glatt wie die Wagenlenker-Tätigkeit verliefen allerdings seine ersten beiden Amtshandlungen. Schmidt erzählte, wie er so seine Mühe hatte, hochbetagten Bürgern Henstedt-Ulzburgs die Glückwünsche der Gemeinde zu übermitteln: Als er beim Geburtstag eines 90-Jährigen auftauchte, habe er ziemlich ratlos in die Runde geschaut. Schmidt suchte einen greisen Mann, konnte aber keinen entdecken. Irgendwie bekam er den frischgebackenen 90-Jährigen dann doch zu fassen: Schmidt: „Der Jubilar stand die ganze Zeit direkt neben mir, sah aber aus wie 70.“ Ähnlich sei es ihm bei einem 100-Jährigen ergangen. Auch der habe optisch einen wesentlich jüngeren Eindruck auf ihn gemacht.

Schmidt wird in seiner Amtszeit noch eine Menge Gelegenheiten haben, auf fitte Alte zu treffen. Bei jedem 90. und 100. Geburtstag sowie Ehejubiläen (ab Goldener Hochzeit) ist er der gemeindliche Glückwunschüberbringer, Jubilare erhalten übrigens immer auch eine Glückwunschurkunde vom Ministerpräsidenten.

Schmidt, erst wenige Wochen im Amt, hat auch schon ein politisches Zeichen gesetzt. Er ist der Anti-Stadt-Bürgerinitiative von Ex-Bürgermeister Volker Dornquast beigetreten. Er wolle, das Henstedt-Ulzburg Gemeinde bleibt, so der Bürgervorsteher zu den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Das sei, sagte Schmidt ergänzend, allerdings seine private Meinung und habe nichts mit dem Amt des Bürgervorstehers zu tun.

Christian Meeder

28. Juli 2013

Kommentar: Der Bürgervorsteher und die Neutralität

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert