Bravo! Die SVHU-Frogs sind weiter auf der Siegerstraße!

Schon fast zwei Minuten vor Ende der Partie erhoben sich die rund 450 Zuschauer von ihren Sitzen und feierten die Frogs mit stehenden Ovationen bis zum Schlusspfiff. Die hatten den VfL Potsdam, immerhin auch ein Team, das mit großen Ambitionen in die Spielzeit 2013/2014 gestartet ist und das sich mittelfristig die Rückkehr in die zweite Handball Bundesliga auf die Fahnen geschrieben hat, eindrucksvoll mit 34:23 (18:10) in die Schranken verwiesen und dabei nicht nur kämpferisch, sondern auch über weite Strecken spielerisch geglänzt.

„Ich bin mit dem Auftritt meiner Mannschaft sehr zufrieden. Das Team hat über 60 Minuten konzentriert gespielt und Gas gegeben. Zu Beginn sind wir allerdings ein wenig holprig in die Partie gestartet, weil wir in der Abwehr zu passiv agiert haben“, zog ein völlig entspannter Trainer Tobias Skerka auf der Pressekonferenz nach der Partie zufrieden Bilanz.

Auch sein Gegenüber auf Potsdamer Seite, Jens Deffke, war keineswegs gefrustet. „Wir haben hier bei einem Spitzenteam der Liga gespielt. Bis zum 8:8 haben wir uns sehr gut aus der Affäre gezogen. Dann hat man die Unterschiede gesehen. Meine junge Mannschaft hat heute Anschauungsunterricht bekommen und sicher sehr viel gelernt“, so der junge Potsdamer Trainer.

Die Partie war mit Einverständnis der Gastgeber mit einer Viertelstunde Verspätung angepfiffen worden, weil die Brandenburger und das Schiedsrichter-Duo im Stau auf der A7 stecken geblieben waren. Doch auch die beiden Assistenten der Unparteiischen hatten einen aufregenden Handball-Abend, denn ab der 37. Minute stellte das elektronische Spielsystem seine Dienste ein, und Zeitnehmer Bernd Kühl und Sekretär Andreas Marquardt stellten auf Handarbeit um. Am Ende mussten alle Beteiligten – wie in alten Zeiten – einen von Hand ausgefüllten Spielbericht signieren. Dem sportlichen Geschehen auf dem Parkett tat dies keinen großen Abbruch, auch wenn die beiden zusätzlich durch eine Beobachtung gestressten Referees den einen oder anderen unverständlichen Pfiff ihren Pfeifen entlockten, dabei aber keine von beiden Seiten entscheidend benachteiligten.

Die Frogs begannen überraschend mit Renke Bitter im rechten Rückraum, der sich gut einfügte und wie sein Pendant Tim Völzke ordentlich Druck auf die gegnerische Abwehr ausübte. Als nach einer Viertelstunde Tobias Skerka seinen ersten Team-Time-Out nahm und seine Mannschaft taktisch neu ausrichtete, nahm der SVHU Fahrt auf. Keeper Stephan Hampel fand ins Spiel und „vernagelte seinen Kasten“. Binnen zwölf Minuten zogen die Frogs auf 18:9 davon. 17 Paraden standen für den gefeierten SVHU-Torhüter am Ende auf dem Zettel, als er nach 46 Minuten seinen Arbeitsplatz für seinen jungen Kollegen Aleksandar Djordjic räumte. Der zeigte bei seiner Drittliga-Premiere auch noch vier Paraden.

Nach der Pause hatte Skerka den Akteuren Spielanteile gegeben, die zuletzt weniger Einsatzzeiten hatten. Vor allem Lars Bastian auf der rechten Außenbahn brannte ein Feuerwerk ab und hielt die nie aufsteckenden Gäste mit sechs Treffern im zweiten Durchgang fast alleine in Schach. Später fügten sich auch Matthias Karbowski, Florian Bitterlich und der junge Malte Voigt nahtlos ins Spiel der Hausherren ein. „Wir hatten die Partie immer fest im Griff, auch wenn noch nicht alles, was wir uns vorgenommen hatten, klappte“, sah Skerka überwiegend Positives beim Spitzenreiter, der nun am 5. Oktober mit breiter Brust zum Landesderby beim Juniorteam des THW Kiel auflaufen kann.

SV Henstedt-Ulzburg: Stephan Hampel (17 Paraden), Aleksandar Djordjic (4 Paraden) – Lars Bastian (6), Florian Bitterlich (3), Nico Kibat (6/davon 2 Siebenmeter), Lasse Kohnagel (2), Lars-Uwe Lang (1), Tim Völzke (3), Malte Voigt (2/1), Jens Thöneböhn (4), Christoph Wischniewski (4).

Joachim Jakstat

29. September 2013

 

One thought on "Bravo! Die SVHU-Frogs sind weiter auf der Siegerstraße!"

  1. Liebe Leser, zum einen hab ich drei Treffer unseres Linkshänders Renke Bitter unterschlagen. Zum anderen muss ich an dieser Stelle als „Sportverrückter“ doch einmal meiner Verwunderung Ausdruck verleihen, dass nicht mehr Zuschauer Spitzensport vor Ort
    erleben wollen. Nun gut, 450 Fans sind aller Ehren wert, doch Handball im Schulzentrum Maurepasstraße ist nicht nur hochklassiger Sport – der hochklassigste im ganzen Raum Südholstein – sondern auch Gänsehautathmosphäre pur, ein fantastischer LiveAct und nicht zuletzt packende Unterhaltung. Sport in dieser Qualität lebt zum einen auch einen nicht unerheblichen Teil aus den Einnahmen durch Eintrittsgelder , zum anderen aber auch durch die öffentliche Wahrnehmung. Spitzensport bedeutet für unsere Gemeinde mal ganz abgesehen vom Vorbildeffekt für unsere Jugend auch einen Freizeitwert. Wenn irgendwann einmal bei uns in HU nichts mehr los ist, weil wir es nicht zu schätzen wussten, dürfen wir uns nicht beklagen. Also runter vom Sofa, rein in die Sporthalle oder raus auf den Sportplatz.
    Fangt doch ganz einfach mal am 5. Oktober an. Da gastiert in der 2.. Runde des DHB-Pokals der Frauen der vielfache Deutsche Vizemeister Buxtehuder SV bei den Damen-Frogs. Anpriff, Sonnabend 5. Oktober 15.30 Uhr. Und die Frogs-Männer spielen wieder daheim am 12. Oktober um 19 Uhr gegen den SV Beckdorf.
    … nicht das hinterher jemand sagt, das haben wir aber gar nicht gewusst.

Schreibe einen Kommentar zu Joachim Jakstat Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert