Bislang einmalig in Deutschland: Die AKN läßt ihre Fahrgäste nicht im Regen stehen!

Es ist kein Aprilscherz! Seit heute mittag ist es eine Tatsache: An vier AKN-Haltestellen – darunter auch am größten Bahnhof im Streckennetz, Ulzburg Süd, – können die Kunden jetzt Regenschirme aus dem Automaten ziehen. Einfach zweimal ein Zwei-Euro-Stück einwerfen, und aus dem Spender kommt ein handlicher Taschenschirm. Die Bedienung des Gerätes ist denkbar simpel und erinnert an die von Kaugummiautomaten: Münzen an der Seite einwerfen, am Knauf drehen, Schirm vorne entnehmen und aufspannen…

Monika Busch, Pressesprecherin der AKN, erklärte den Henstedt-Ulzburger Nachrichten dazu bei der Installation eines solchen Automaten am Bahnhof Ulzburg Süd: „Wer kennt das nicht: morgens noch schönster Himmel und abends wieder das typische norddeutsche Schmuddelwetter. Die AKN und die Firma Dry2go haben etwas gegen schlechtes Wetter und starten jetzt gemeinsam unter dem Motto ‚Ziehen Sie sich doch `n Schirm!’ eine in Deutschland bislang einmalige Aktion an Bahnhöfen mit Regenschirmautomaten.“

Entsprechend groß war denn auch das Medieninteresse. Selbst ein Fernsehteam des Norddeutschen Rundfunks war dabei, als der erste von vorerst vier Automaten auf dem AKN-Bahnhof Kaltenkirchen montiert wurde.

Die Akzeptanz der Schirmspender soll zunächst an den Stationen Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg, Ulzburg Süd und Quickborn getestet werden. Bei Erfolg werden weitere Bahnhöfe in das Anti-Schmuddelwetter-Programm aufgenommen. Die „Erfinderin“ dieser Serviceinnovation, Rebecca Agustin aus Bochum, brachte die Idee aus Asien mit, wo solche Automaten überall zu finden sind, und verwirklichte sie 2011 in Deutschland. „Als wir davon erfuhren, waren wir genauso begeistert von dem Projekt wie Michael Heise, der Hamburger Partner von Dry2go“, erklärt Monika Busch. „Die AKN möchte ihre Kunden trocken zum Ziel bringen. Aus diesem Grund haben wir die Automaten aufgestellt.“

Heise selbst allerdings wohnt in Buxtehude und hat einen langen Anfahrtsweg ins Hamburger Umland, um die Automaten regelmäßig zu leeren, zu kontrollieren, zu warten und aufzufüllen. „Aber wenn der Umsatz stimmt, nehme ich den weitesten Weg auf mich“, sagt er. Aber ständiges Regenwetter wünscht er den Menschen im Hamburger Umland deswegen noch lange nicht.

Jörg Schlömann

29. Januar 2013

4 thoughts on "Bislang einmalig in Deutschland: Die AKN läßt ihre Fahrgäste nicht im Regen stehen!"

  1. @Stefan Werner: Für neue Wagen und Taktung ist nicht die AKN selbst verantwortlich – anders als bei den Schirmautomaten.

    Neue Fahrzeuge sollen jetzt notgedrungen beschafft werden. Wann die kommen, ist noch nicht abzusehen. Es scheint so, als hätten sich die Länder HH udn SH bei ihrem Versuch, weitere Jahre mit halbherzigen Lösungen zu schieben, etwas verkalkuliert – die nötigen neuen DIeseltriebfahrzeuge mit ihren speziellen Eigenschaften gibt der Markt nach Gerüchten bislang nicht her. Die Ausschreibung verzögert sich deshalb bereits, vgl. http://www.nahverkehrhamburg.de/akn/679-akn-verschiebt-bestellung-von-neuen-zuegen.

    Vier-Wagen-Züge werden auf der Linie A1 auch in der Hauptverkehrszeit als Standard eingesetzt. Auf der Linie A2 reicht die Kapazität eines Zwei-Wagen-Zuges in der Hauptverkehrszeit mit 10-Minuten-Takt nach meinen Beobachtungen voll aus. Stehende Fahrgäste sind bei maximal 12 Minuten Fahrzeit meiner Meinung nach kein Merkmal von „Überfüllung“. Die allermeisten Fahrgäste haben einen SItzplatz. Ein 10-Minuten-Takt bis 19 Uhr wäre schön, andererseits eben auch nur eine Frage des Komforts.

  2. Das ist ja eine wirklich nette Idee. Bringt sie der AKN doch auch mal gute Schlagzeilen. Ein noch besserer Kundenservice wäre es allerdings, wenn man uns von den 40 Jahre alten, überfüllten AKN-Triebwagen erlösen würde, mit denen wir seit Jahren durch die Gegend rumpeln. Ein 10-Minuten-Takt am Abend bis 19 Uhr wäre auch echter Kundenservice und der Einsatz von Zügen mit vier Waggons in der Hauptverkehrszeit auch. Man sieht, es gibt noch viel zu tun für die AKN.

  3. Das finde ich sehr lobenswert , sowas ist mal eine richtig gute Idee und sehr guter Service für die Fahrgäste . Da geht mal jemand mit gutem Beispiel voran . Ich hoffe , daß sowas für viele andere als Gedankenstoß gesehen wird . In diesem Staat ist der Kundenservice ganz oft alles andere als zufriedenstellend oder nur auf dem Zettel vorhanden . Zu hoffen bleibt nur , daß die Automaten nicht durch Chaoten zerstört werden und daß die Regenschirme für den hohen Norden gebaut sind und auch mal einen Windstoß verkraften . Jedenfalls drücke ich den Beteiligten die Daumen und wünsche viel Erfolg mit dem Projekt

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