Beamte heben Marihuana-Plantage in Kisdorf aus

Entdeckte Cannabis-Plantage in Kisdorf, Foto: Polizei Segeberg
Entdeckte Cannabis-Plantage in Kisdorf, Foto: Polizei Segeberg

Dicke Ernte der Kriminalpolizeien Bad Segeberg und Norderstedt. In Kisdorf haben die Beamten am Mittwoch bei Durchsuchungen in einem Mehrfamilienhaus mehrere Marihuana- Plantagen entdeckt. Ein Richter hatte zuvor Durchsuchungsbeschlüsse erteilt, insgesamt 70 Beamte hätten in dem Fall ermittelt, teilte die Polizeispressestelle heute mit.

Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen beschlagnahmten die Beamten auf dem Grundstück in zwei Anbauten sowie einem größeren Holzschuppen insgesamt sechs Marihuana-Indoorplantagen. Die angebauten Pflanzen befanden sich in verschiedenen Wachstumsstadien. Die Polizisten entdeckten Setzlinge sowie ausgereifte und erntereife Pflanzen und beschlagnahmten umfangreiches technisches Anbauequipment im Wert von mehreren zehntausend Euro.

Der Hasch-Gärtner – 41 Jahre alt, vorbestraft – wurde festgenommen, sitzt jetzt in Untersuchungshaft.

H-UN
26. Februar 2015

24 thoughts on "Beamte heben Marihuana-Plantage in Kisdorf aus"

  1. Moin Herr Kirmse,

    wir beide sind nicht oft einer Meinung, heute jedoch kann und will ich
    Ihren Kommentaren nichts entgegenbringen
    Faktisch wirklich hervorragend kommentiert! In puncto Toleranz und
    Verhältnismäßigkeit scheinen wir dann letztendlich wohl doch auf einer Wellenlänge zu schwimmen
    🙂

    1. Dann aber Obacht auf St. Pauli, da schwimmt man sonst im wörtlichen Sinne. Die erleben die individuell einfach mal genommene Freiheit wohl eher so wie von mir skizziert.

        1. Herr Schneider, wenn jemand in der Öffentlichkeit raucht oder gegen eine Wand pinkelt, gehen Sie dann hin und sagen Bescheid, daß Ihnen das nicht paßt? Oder ärgern Sie sich nur innerlich?

          1. Wenn es meine Wand ist oder der Qualm in mein Fenster zieht, stelle den natürlich zur Rede. Ansonsten bleibt nur ärgern. Denn zum einen ist Aufgabe jedes Einzelnen, vorab über sein Tun nachzudenken (gehört die Wand mir? Rauche ich da, wo es weder verboten noch störend für Dritte ist?), zum anderen bin ich kein Hoheitsvertreter, der befugt wäre, Regelwerke im Prinzip durchzusetzen. Das ist der Job von Polizei, Ordnungsamt oder auch Bahnbetreiber-Security. Die agiert bei der AKN leider nur in Bezug auf Schwarzfahrer. Das die schon mal Füße auf dem Sitz oder Rauchen direkt vor Rauchverbotsschild geahndet hätten, habe ich aber ärgerlicherweise noch nie beobachtet. Entsprechend „frei“ fühlen sich da viele. Obwohl am Eingang sogar ein Aschenbecher bereit steht. Aber freiwillig nimmt eben kaum einer Rücksicht. Passend dazu entsprechende Kommentare a la „Ätsch, ich machs trotzdem“. Im Ergebnis verlieren wir alle Qualität im gegenseitigen Umgang. Muß ich ernüchtert zur Kenntnis nehmen.

            1. Gut in Worte gefaßt, darauf wollte ich hinaus (…bin kein Hoheitsvertreter, der befugt wäre…). 😉 Allerdings denke ich nicht, daß freiwillig keiner Rücksicht nimmt, das dürfte wohl Ihr subjektives Empfinden sein, weil Sie nur die wahrnehmen, die Sie stören. Würden Sie reell nachzählen, wäre es ganz sicher eine Minderheit (es sei denn, sie fahnden wirklich nach jeder Kleinigkeit, was dann allerdings wieder völlig toleranzfrei wäre).

  2. ich habe zwar noch nie „illegale“ Drogen genommen,
    doch weiß doch heute jedes Kind, das Alkohol und Nikotin um ein Vielfaches schädlicher ist.
    Hier kann man wieder deutlich sehen, das Politik dumm und blind ist.
    Es geht ihnen nur um die kriminalisierung der Menschen!
    Wenn alle Drogen legal wären, wird es zwar nicht weniger Drogenabhängige geben, aber die Beschaffungskriminalität wäre gleich null!

    1. Wenn man heute Alkohol und Nikotin auf den Markt bringen würde wären sie mit Sicherheit direkt auf der Verbotsliste gelandet – und das sicherlich auch zu Recht. Das ein nachträgliches Verbot nicht funktioniert wissen wir seit der Prohibition und ein Versuch hätten Sie sicherlich wieder als Zeichen für die „Dummheit und Blindheit der Politik“ gedeutet. Daraus abzuleiten dass alles was weniger gefährlich und giftig als Alkohol ist erlaubt werden sollte ist weder in Ihrem noch in meinem Interesse, denn dann könnten wir uns die ganze TTIP-Debatte über Chlorhühnchen und bestrahltes Rindfleisch sparen – denn Alkohol ist ja ungesünder.
      Ansonsten freut es mich wieder einen so differenzierten und wohlüberlegten Blick auf die abertausenden Menschen die sich politisch engagieren zu lesen. Ihre Prämisse „Wer meine Meinung nicht teilt ist dumm und blind“ ist als Ansatz sicherlich streitbar, wird sich aber sicherlich schnell von einigen aufgeschlossenen Mitbürgern adaptiert werden 🙂

      1. Die Massen an Cannabisplantagen, die in letzter Zeit entdeckt werden, zeigen ja wohl eines überdeutlich: es gibt eine ganz erhebliche Nachfrage! Da Cannabis bis vor einigen Jahrzehnten legal war, ist es also auch „nachträglich“ verboten worden, die offensichtliche Nachfrage zeigt doch aber eindeutig, daß die Prohibition nichts bringt. Da werden also 70 Beamte damit beschäftigt, eine Cannabisplantage aufzudecken, die niemandem etwas tut, anstatt sich mit „echten“ Verbrechen zu beschäftigen. In der Zwischenzeit hätte man statt der Steuerverschwendung mit einem legalen Verkauf lieber Steuereinnahmen generieren können, aber für die Argumentation sind die meisten unserer Politiker einfach tatsächlich zu blind. Negative Auswirkungen aufs Gesundheitswesen wären auch nicht zu befürchten, die Menschen kiffen doch sowieso, ganz egal ob legal oder illegal. Vermutlich in einer Minderheit, was aber kein Argument sein kann, daß es der Politik egal sein darf, denn es muß sich täglich um Angelegenheiten von Minderheiten gekümmert werden.

        Herr Berg, auch wenn ich Ihre Aussage prinzipiell nicht falsch finde, so hinkt doch zumindest der Vergleich Chlorhühnchen: ein Lebensmittel einer fragwürdigen chemischen Behandlung zu unterziehen und das dann nicht (oder nur kleingedruckt) zu deklarieren, ist ja wohl eine ganz andere Dimension als ein einzelnes Produkt zum Einzelverkauf freizugeben, wo sich jeder ganz bewußt dafür oder dagegen entscheiden kann.

          1. 😀 Ja, paßt! Es gibt aber eine noch viel passendere Southpark Episode: um an medizinisches Cannabis zu kommen (eine Verkaufsstelle wird eingerichtet im ab sofort verbotenen, weil ungesunden, Kentucky Fried Chicken), provoziert ein Teil der Stadtbevölkerung vorsätzlich Hodenkrebs. Schlußfolgerung der Politiker: der Hodenkrebs nahm zu, als KFC verboten wurde, also scheint KFC vor Hodenkrebs zu schützen…

            1. Auch eine sehr gute Episode. Und da sag noch mal einer Zeichentrickfilme hätten keinen sozialkritischen Wert.

        1. Herr Kirmse,hervorragender Kommentar. Die Amerikaner sind da schon etwas weiter, siehe das HAMBURGER ABENDBLATT von heute, aber die haben ja auch einen ehemaligen Kiffer als Präsident.

      2. Leider wird das Zeug auch verstärkt ganz frech im öffentlichen Raum konsumiert. Nicht genug, dass Raucher sich direkt vor das Rauchverbotschild auf dem Bahnhof stellen und dort rauchen, mitunter steigt einem inzwischen auch noch der deutlich ekligere Gestank von Cannabis in die Nase. Insofern sollte man lieber das Rauchen an sich (von was auch immer) im gesamten öffentlichen Raum verbieten (und in Gegenwart von Kindern oder Tieren, die sich ja kaum dagegen wehren können). Dann können die 70 Beamten ausschwärmen und können die Strafzettel gleich im Dutzend ausstellen. Da kommt dann sogar mal Geld rein.

        1. Ich halte richtige Verbrecher jagen zwar immer noch für sinnvoller, aber so aus Nichtrauchersicht ist Ihr Vorschlag nicht schlecht. Allerdings kann dann ein jeder noch immer auf seinem Grundstück rauchen und beim Nachbarn ziehts ins offene Fenster. Da wäre dann wieder die Frage: wo endet die Freiheit des einen und fängt die Belästigung des anderen an? Und ist Toleranz nicht auf beiden Seiten gefragt? Auspuffgase sind vermutlich schädlicher, als hier und da ein Raucher im öffentlichen Raum. Mich stört der Rauch auch, aber wie gesagt, Toleranz. Dem nächsten paßt meine Nase nicht, da erwarte ich dann ja auch so viel Toleranz, daß er mich trotzdem in Ruhe läßt. 😉

          1. Wenn der Rauch beim Nachbarn ins Fenster weht, würde ich klar plädieren: Der Raucher möge sich dort hinstellen, wo das nicht passieren kann. Würde aus dem offene Fenster wiederum irgendeine Beeinträchtigung für die Nachbargrundstücke heraus dringen, so endet m.E. wiederum die Freiheit des Fensteröffners. Etwa bei Lärm oder ebenfalls Qualm.
            Es ist ja eigentlich kein schwieriges Abgrenzungsproblem: Man benutzt Einrichtungen nur so, wie es üblich/konzeptionell vorgesehen ist: Bahnhöfe zum Bahnfahren, Fenster zum Lüften, Zigaretten nur zum Selbstrauchen (aber ohne Zwangsbeglückung Dritter). Hört man laut Musik, schließt man das Fenster halt.
            Wenn man sich fragt, ob eigenes Verhalten irgendwie Dritte beeinflußen würde, und dies ggf. proaktiv vermeidet, dann würde sich daraus jede Detailfrage zu Rauchen, Bäume absägen, Hundekot, Lärm usw. direkt & einfach klären.

            1. Also Herr Schneider, Ihre Toleranz hält sich aber sehr in Grenzen wenn ich mir die Kommentare hier so durchlese.
              Ich nehme mir die Freiheit auf meinem Balkon mal eine Zigarette zu rauchen weil ich es genieße nicht um einen evtl. Nichtraucher-Nachbarn zu ärgern. Ich werde auch nicht gefragt ob es mich stört wenn während der Sommermonate die Grills angeheizt werden und ausgelassene Terassenpartys
              ( fast an jedem Wochenende ) gefeiert werden und meine Ruhe damit gestört, bzw. beendet ist.

              1. Hallo Frau Dörries,
                genau das meine ich: Sie „nehmen sich die Freiheit“ die Zigarette zu genießen, und pfeifen damit ja auch darauf, ob das dem Nachbarn über Ihrem Balkon möglicherweise den Genuß verleidet, auf dem Balkon zu sitzen (soweit Sie sich dazu nicht untereinander abstimmen oder der ebenfalls raucht).
                Der Griller unter Ihnen nimmt sich ebenfalls die Freiheit zu grillen, und pfeift (soweit nicht abgestimmt) auf Ihre Meinung dazu, ob Sie gern in seiner Grillrauchwolke sitzen möchten. Und so nimmt sich eben jeder die Freiheit, irgendwie andere einzuschränken. Balkone/Terrassen dienen ja dem „Aufenthalt an der frischen Luft“ (http://de.wikipedia.org/wiki/Freisitz), daraus kann man doch schon entnehmen, dass es mindestens mal ein Ansprechen des Balkoniers wert sein sollte, bevor man ihn irgendwie einnebelt. Schließlich könnte er Gäste erwarten und die Kaffeetafel eingedeckt haben, dort Wäsche trocknen oder die Balkontür offen haben, was alles unschön ist, wenn dann von unten Miefschwaden kommen. Mangelnde Toleranz meinerseits? Keineswegs, wurde gerade geklärt: http://www.zeit.de/gesellschaft/2015-01/rauchen-balkon-bundesgerichtshof
                Auch das Gerücht „1x/Jahr darf man laut feiern“ ist Unsinn, aber man kann sich ja einfach abstimmen:
                http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=4&ved=0CDYQFjAD&url=http%3A%2F%2Fwww.abendblatt.de%2Fratgeber%2Fwohnen%2Farticle112265054%2FPartys-in-der-Wohnung-Kein-Grundrecht-auf-Feiern.html&ei=n5PwVLWJNsj9ygPeo4JQ&usg=AFQjCNELU6rhREOALZRPNS-KUQm4vA6Xdw&sig2=s-S88eMxjA-prMKmE8V0eA&bvm=bv.87269000,d.bGQ&cad=rja

              1. Herr Schneider, verstehen Sie mich nicht falsch. Ich selbst gebe mir Mühe, meine Mitmenschen nicht zu belästigen. Und genau jetzt werden die ersten sagen „stimmt nicht, er belästigt mich mit seinen Kommentaren bei den HU-Nachrichten“. 😉 Egal für wie „perfekt“ man sich selbst hält, es wird sich immer einer finden, der das anders sieht. Und deswegen braucht es ein wenig Toleranz.

              2. Ich trat ein für eine kritische Selbstbetrachtung dahingehend, ob man seinen Alltag so lebt, dass es idealerweise drumherum keinem auffällt, das man das tut, oder nur im aus dem zivilen Zusammenleben unvermeidbaren Umfang. Zero Footprint im Bestcase quasi. Dazu oben als Antwort für Frau Dörries zwei Urteile, die aufzeigen, wie man das gestalten kann. Grillen auf der Terrasse? Machen die Nachbarn drumherum, mache ich auch. Trotzdem kann man den Grill ja so aufstellen, dass dem Nachbarn nicht gleich alles volle Pulle in die Terrassentür pustet. Klappt übrigens auch in fast allen Fällen des täglichen Zusammenlebens. Es sind ja nur wenige Dauerbrenner: Haustiere/Rauch-&Geruchsentfaltung/Lärm/Grundstücksgrenzen/Parkplätze. Alles Dinge, wo einer „mal so frei ist“, obwohl ja absehbar ist, dass man nicht Fremdparken/Fremdbepflanzen/andere bequalmen oder belärmen oder ihnen Tierhaltungsfolgen aufnötigen kann, ohne dass dies recht schnell zu Knatsch führt. Und diejenigen, die sich solche „Freiheiten“ nehmen, sind dann auch immer diejenigen, die sich über mangelnde Toleranz brüskieren. Eine verschwindende Minderheit genaugenommen, die aber leider große Störwirkung erzielen.

              3. Ich glaube, genau wir beide hatten die Diskussion bereits. 😉 Ich erlebe es einfach umgekehrt: der Großteil verhält sich tolerant und gönnt anderen deren „persönliche Freiheiten“ (die eben bei jedem verschieden sind), und die große Störwirkung erzielen diejenigen wenigen, die sich über jede Kleinigkeit aufregen (und dabei nicht merken, daß auch sie selbst Dinge tun, die anderen mißfallen, man sie aber tun läßt, ohne sich zu beschweren).

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