Der Bürgermeister auf großer Tour. Morgen beginnt die Expo-Real in München und Stefan Bauer ist dabei. Der Verwaltungschef kündigte seinen Ausflug in den Süden im jüngsten Wirtschafts- und Finanzausschuss an, sagte, dass er vielleicht etwas für die Großgemeinde mitbringe.
Was das sein könnte? Unternehmensansiedlungen selbstverständlich. Laut gemeindlichem Werbeprospekt verfügt Henstedt-Ulzburg kurzfristig über sieben Hektar freie Gewerbefläche, mittelfristig sind es 25 Hektar. Das sind 250.000 Quadratmeter, auf denen derzeit noch Weizen oder Mais angebaut werden oder Kühe weiden und die umgewidmet werden sollen.
Doch womit sollen die Unternehmen angelockt werden?
Das dickste Pfund, mit dem Henstedt-Ulzburg und der ganze Nordgate-Verbund für eine Ansiedlung werben, ist die Autobahn. Das A7-Logo ist quasi das inoffizielle Nordgate-Emblem, alle Nordgate-Kommunen (Neumünster, Bad Bramstedt, Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg, Quickborn und Norderstedt) liegen an der Autobahn.
Klar, dass bei so einer Kennzeichnung insbesondere große Handelsketten aufmerksam werden, die immer größere Warenumschlagplätze bauen wollen und dafür geeignete Standorte suchen. Auf dem Branchentreff in München sind sie auf jeden Fall alle dabei: Rewe und Netto – die sich ja bereits für die Großgemeinde entschieden haben – aber auch Lidl, Aldi, Edeka, Kaufland, Norma…
Vielleicht also noch eine dritte Warenversandfabrik in Henstedt-Ulzburg? Der Finanzausschussvorsitzende Stefan Schneider (WHU) hat die Hoffnung, dass sich Bürgermeister sowie Lidl und Co. in der bayrischen Landeshauptstadt aus dem Wege gehen. Nachdem Bauer seine München-Visite angekündigt hatte, sagte Schneider: „Bringen Sie etwas mit Wertschöpfung mit und nicht wieder eine Halle mit vielen Lastern.“
cm
- Oktober 2019