Außer Spesen nichts gewesen

Ein paar Zentimeter fehlten. Wer weiß, wie die erste Auswärtspartie in der 2. Handball-Bundesliga für den Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg ausgegangen wäre, wenn der Ball in der 38. Minute beim Stand von 20:16 für die Gäste nicht vom Innenpfosten wieder heraus ins Feld gesprungen wäre. Rechtsaußen Lars Bastian hatte Torhüter Milos Hacko schon  ausmanövriert, doch das Spielgerät fand nicht den Weg in die Maschen. Im Gegenzug wurden die Bietigheimern ein Strafwurf zugesprochen, den Pierre Friedl verwandelte. Die Hausherren starteten eine Aufholjagd, die das Team von Trainer Jochen Zürn beim Stand von 24:24 (51.) mit dem Ausgleich krönte. Nico Kibat brachte seine neues Team an alter Wirkungsstätte zwar noch einmal in Führung, doch fortan hatten die Württemberger die Nase vorn, die mit einer kurzen Deckung gegen den Spielmacher Stefan Pries die Wende eingeleitet hatten. Der Elan, mit dem die Norddeutschen aus der Kabine gekommen waren, ebbte langsam ab und Bietigheim kam über den Kampf zurück ins Spiel. Dass dabei die souveränen Unparteiischen Dr. Daßler/Günther (Zwönitz) nicht immer glücklich für den Aufsteiger pfiffen, führte der Verlierer nicht als Grund für die Pleite an. „Wir haben uns, als es eng wurde, ein paar wenige Ballverluste geleistet, die solch eine Partie entscheiden“, so Trainer Tobias Skerka, der seiner Mannschaft aber einen starken Auftritt bescheinigte. „Schade ist, dass sich die Jungs nicht belohnt haben. Wir hätten mindestens einen Punkt verdient gehabt“, so Skerka, die mit ansehen konnte, wie sein Team ab Mitte der ersten Halbzeit einen 6:12 Rückstand nicht nur aufholte, sondern nach der Halbzeitpause sogar auf 20:16 davonzog. „Einen 14:4-Lauf gegen einen solchen starken Konkurrenten zeigt, dass wir allemal das Niveau für die 2. Liga haben. Jetzt fehlen nur noch Kleinigkeiten um auch zu punkten“, so der Coach.

In einer dramatischen Schlussphase konnten die Gastgeber allerdings  ein Tor vorne den Ball fast eine volle Minute behaupten, ehe ihr Torwurf unglücklich vom Block ins Aus trudelte und die Zeit herunterlief. Bietigheim, im letzten Jahr Achter spielte seine ganze Routine aus und gehört nun zur Spitzengruppe der Liga wie der Auftaktgegner der Frogs, der TV Hüttenberg, der in eigener Halle den Mitabsteiger Hildesheim deklassierte. Nun kommt am kommenden Sonnabend mit dem TV Emsdetten das dritte verlustpunktfreie Team in den „Froschteich“. Der Spielplan meint es nicht unbedingt gut mit uns, aber da müssen wir durch“, sagt Skerka, der den Münsterländern die Punkte bestimmt nicht kampflos überlassen wird.

SG BBM Bietigheim – SV Henstedt-Ulzburg 29:28 (14:14).

SG BBM Bietigheim: Milos Hacko, Pascal Welz – Robin Haller (7), Fabian Bohnert, Timo Salzer (4/1), Christian Heuberger (4), Christian Schäfer (8/4), Tim Coors, Andreas Blodig (2), Pierre Freudl (1), Thorsten Salzer (1), Philipp Schulz (1), Andre Lohrbach (1).

SV Henstedt-Ulzburg :  Jan Peveling (1.-10.), Stephan Hampel (11.-60.) – Lars Bastian (3), Florian Bitterlich (1), Stefan Pries (1), Nico Kibat (2/1), Maik Makowka,  Lasse Kohnagel (6), Lars-Uwe Lang (4), Rasmus Gersch (3/3), Tim Völzke (3), Jan Wrage (2), Jens Thöneböhn (3).

Schiedsrichter: Dr. Daßler/Günther

Siebenmeter: 9/5 – 5/4

Zeitstrafen: 4/3

Joachim Jakstat

9.9.2012

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