Aus für den DRK-Wöddelflohmarkt

Der DRK-Wöddelflohmarkt ist Geschichte. In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Vorstand des DRK-Ortsvereins Henstedt-Ulzburg einstimmig, die einst so gut besuchten Veranstaltungen nicht mehr stattfinden zu lassen.

Leicht hat man es sich nicht gemacht. Viele Jahre waren die beiden Flohmärkte, die jeweils im Frühjahr und Herbst am Ufer der Wöddelteiches in Henstedt stattfanden, ein Besuchermagnet. Links und rechts der Straße reihte sich Stand an Stand. Die Cafeteria vor der DRK-Garage war stets umlagert. Der Besuch des Wöddelflohmarktes war ein „Muss“, dort traf sich der ganze Ort.

Kommerzielle Händler gab es traditionell keine, die Atmosphäre war familiär. All das machte die große Beliebtheit des Flohmarktes aus. In den vergangenen Jahren ging es allerdings bergab mit dem Wöddelflohmarkt. Erste Lücken taten sich in den Reihen der Flohmarkthändler auf, und auch die Zahl der Besucher ging immer mehr zurück.
Ein eigens gegründeter Arbeitskreis analysierte das Problem, suchte nach Lösungen, kam aber zu dem Schluss, dass eine Weiterführung nicht sinnvoll sei. Elvira Borth, Helferin in der Cafeteria, brachte es auf den Punkt: „Ich bin traurig“, war ihr Kommentar. So erging es allen Beteiligten.

Pläne, wie es weiter gehen soll, gibt es bereits. Schon länger wird mit der Idee geliebäugelt, am neuen DRK-Standort in Ulzburg-Süd, Dammstücken, einen Flohmarkt aufzuziehen. Während der nächsten Mitarbeiterversammlung wird das Thema angesprochen werden. Voraussetzung ist allerdings, dass Gemeinde, Vermieter und die Wohnungseigentümergemeinschaft dem Projekt zustimmen. Vielleicht kann Elvira Borth dann wieder in der Cafeteria stehen.

Jörg Schlömann

25. Februar 2016

7 thoughts on "Aus für den DRK-Wöddelflohmarkt"

  1. HU VERKAUFT = 810 Teilnehmer in Jahr 2015, organisiert von HU BEWEGT.
    Der traditionelle Flohmarkt am Wöddel wurde vor vielen Jahren (seit 1982 ?? Weihnachtsmarkt) vom Kaufmann Paul Giese organisiert, später vom DRK. Mir stellt sich hier die Frage, ob es möglich ist, neue Organisatoren für den Flohmarkt am Wöddel zu finden und diesen mit neuen Ideen zu beleben.

  2. Ich möchte noch eine kleine Anmerkung generell zu Flohmärkten machen. Als jahrzehntelanger Flohmarktbesucher stellte ich fest, dass es im Kleinpreisbereich: Taschenbücher, Schallplatten, CD`s, um nur Einiges zu nennen, eine schleichende Preisverdoppelung gegeben hat. Der frühere Standard auf der Basis von einer DM wurde zu einem Euro. Preise von 50 Cent gibt es nicht mehr. Der Anbieter hat – analog zu den Standgebühren in Euro – ebenfalls mit dem Euro seine stillschweigende Preisverdoppelung vorgenommen. Warum soll ich z.B. bei Büchern für ein Taschenbuch 1,50 Euro, für ein gebundenes Buch ab 3 Euro ausgeben, wenn ich am Angebotstag aus einer gewaltigen Auswahl bei Hempels in Norderstedt für 0,50 bzw 1 Euro Bücher kaufen kann. Das nur als Beispiel. Mit dem Euro sind Flohmärkte für mich zu teuer geworden – der Reiz des Schnäppchens ist obsolet geworden. ( Abgesehen davon, dass die heimische Bude zu voll geworden ist )

    1. Und was ist mit der Einkommensverdoppelung in 15 Jahren Euro?! Ok, nicht ganz, sind erst 70-80%, trotzdem wird der Faktor gerne ignoriert. Ebenso ist der Neupreis der von Ihnen angeführten Artikel doch höher als vor 20 Jahren. Flohmarktsterben hat meiner Ansicht nach eher, wie eben allgemein im Einzelhandel, mit dem Internet zu tun.

      1. Nur, auf dem Flohmarkt werden keine neuen Dinge angeboten. Die sind teilweise locker 20 Jahre und mehr alt. Also, mit DM gekauft, mit Euro verkauft. Für sie mag die Enkommensvermehrung von an die 70 – 100 % zutreffen. Nicht jedoch für jeden in unserer Gesellschaft.

        1. Und noch eine kleine Ergänzung. Mein damalige Netto -Gehalt in DM als Hauptabteilungsleiter Werbung und Presse ( mit 2 Kindern ) eines namhaften Markenartikel-Unternehmens hat heute locker ein Sozialleistungsempfänger mit 3 Kindern Ohne jedwede Tätigkeit.

  3. hallo, angesichts der immer teurer werdenden laufenden Meter bei einem Flohmarkt ist es kein Wunder das die Verkäufer ausbleiben. Bei 35 € Stand Gebühr muss man einmal darüber nachdenken wie viel Strampelhosen oder andere Sachen verkauft werden müssen damit man mit Gewinn aussteigen kann. Man ist ja meistens schon ab 5 Uhr am aufbauen und es ist keine Seltenheit das man dann 10 Stunden da sitzt um mit 30 € verdienst wieder abzubauen.
    Ich habe selber 10 Kinder Flohmärkte ausgerichtet und man muss die Menschen die da sind beschäftigen und die Kinder müssen auch immer neue Sachen erleben können. Abwechslung auf einem Kinder Flohmarkt ist angesagt.

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