Auftaktschlappe für die Handballer

33:27 (16:13) – Favorit ASV Hamm-Westfalen feiert verdienten Auswärtssieg, weil sich Gastgeber SV Henstedt-Ulzburg zu viele einfache Fehler erlaubt.

Den Saisonstart in die Spielzeit 2015/2016 der 2. Handball Bundesliga hatten sich die Frogs des SV HenstedtUlzburg anders vorgestellt. In einem zwar jederzeit unterhaltsamen, aber von vielen Fehlern geprägten Auftaktmatch mussten die Schleswig-Holsteiner dem favorisierten ASV Hamm-Westfalen am Ende zum verdienten 33:27 (16:13)-Erfolg gratulieren. Dabei stand die Begegnung- Daniel Eggert hatte den 20:21- Anschlusstreffer für die Gäste erzielt- vor nur 350 Zuschauern auf des Messers Schneide. Zwar führten die Westfalen, die konzentriert und aggressiv gegen scheinbar schläfrige Gastgeber gestartet waren, von Beginn an. Der ASV schien einem sicheren Auswärtssieg entgegen zu streben, doch der SVHU fand nach einer indiskutablen Anfangsphase mit einem 4:9-Rückstand immer besser in die Partie und glich in der 25. Minute beim Stand von 11:11 das erste Mal aus. Zum Führungswechsel kam es nicht, weil sich die Gastgeber in der Defensive immer wieder unerklärliche Aussetzer erlaubten und die Gästespieler praktisch ungehindert zum Torwurf einluden.

„Wir haben über 60 Minuten unter unseren Möglichkeiten in der Abwehr gespielt“, beschrieb Matthias Karbowski, einer der beiden SVHU-Coaches das Defensiv-Verhalten der Frogs noch sehr wohlwollend. Dass die Hausherren vor nur 350 Zuschauern dennoch den Anschluss wahrten war zum einen etlichen individuellen Lösungen in der Offensive, aber auch der Unentschlossenheit der Westfalen zu zuschreiben. „Wir haben sehr phasenhaft gespielt, dabei aber angedeutet, was wir auf die Platte bringen können, wenn es bei uns gut läuft“, ergänzte Amen Gafsi, Karbowski Trainerkollege, die Analyse eines typischen SaisonAuftaktspiels. Schon in den Anfangsminuten hatten die Norddeutschen einen Wechsel im Tor vornehmen müssen. Für den am Sprunggelenk verletzten Jan Peveling rückte Justin Rundt, Nachwuchs-Keeper des Erstligisten HSV Handball zwischen die Pfosten, der erst tags zuvor seine Spielberechtigung per zweitspielrecht erhalten hatte. Rundt machte seine Sache gut, war allerdings zu oft allein gelassen gegen die Angreifer der Gäste.

Als nach 44. Minuten die Hausherren beim Stand von 21:22 auf eine Wende hoffen durften, war es bei den Gästen der überragende Linkshänder Jan-Lars Gaubatz, der diese Träume der Frogs wie Seifenblasen platzen ließ. Vier seiner acht Treffer erzielte Gaubatz in den letzten 15. Minuten und war damit gemeinsam mit Routinier Stephan „Apollo“ Just (8 Tore) Spielverderber auf der Party der Schleswig-Holsteiner. Die hatten sich die Kater-Stimmung nach 60 Minuten unterhaltsamem Zweitliga-Handball in erster Linie selbst zu zuschreiben. 16 individuelle technische Fehler sind einfach zu viel, um ein Zweitligaspiel zu gewinnen. Aus einer Mannschaft, die geschlossen unter ihren Möglichkeiten blieb, ragten diesmal nur Julian Lauenroth (6 Tore) und mit Abstrichen Daniel Eggert (7 Tore) heraus.

Joachim Jakstat

23. August 2015

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