Wer hätte das gedacht? Der Bahnhof Ulzburg-Süd ist der sechstgrößte Nahverkehrs-Bahnhof in Schleswig-Holstein – gemessen an den Menschen, die dort täglich ein-, aus-, und umsteigen. Das geht aus der Verkehrszählung der landeseigenen Verkehrsservicegesellschaft (LVS) hervor, die den Schienen-Personennahverkehr in Schleswig-Holstein organisiert.
2010 zählte das Unternehmen durchschnittlich knapp über 8000 Ein- und Aussteiger am Tag. Mehr frequentiert als der AKN-Knotenpunkt sind neben den Goßstadtbahnhöfen Kiel und Lübeck nur die Bahnhöfe in Elmshorn, Neumünster und Bad Oldesloe. In den Zahlen enthalten ist nur der Nahverkehr, überregionale IC oder ICE-Reisende gehen in die Statistik nicht ein.
Vielleicht rutscht der Umsteigebahnhof Ulzburg-Süd sogar noch in die TOP 5. Denn im Vergleich zur Zählung 2009 macht Bad Oldesloe einen dicken Satz um fast 2000 Personen nach oben. „Dort wurde das Zählverfahren umgestellt“, erklärt Sven Ostermeier, zuständig für die Verkehrserhebungen bei der LVS: „Die Zahlen stehen deswegen noch unter Vorbehalt.“
Der Bahnhof Ulzburg-Süd ist der Knotenpunkt des AKN-Netzes. Die Linien A1 (Neumünster – HH-Eidelstedt), A2 (Ulzburg-Süd – Norderstedt) und A3 (Ulzburg-Süd – Elmshorn) treffen hier zusammen. Seit 2009 ist auch die HVV-Buslinie 293 direkt an den Bahnhof angebunden. Zudem befindet sich hier der mit 150 Stellplätzen zweitgrößte Park+Ride-Parkplatz des AKN-Netzes.
Nicht überall scheint die Bahnhofs-Infrastruktur allerdings mit dem hohen Fahrgastaufkommen Schritt zu halten. So ist der Bahnhof Ulzburg-Süd der einzige unter den größten zehn Nahverkehrsbahnhöfen in Schleswig-Holstein, der ohne Toilettenanlagen auskommen muss. Stattdessen weichen notgeplagte Bahnfahrer immer öfter in die Vorgärten der Bahnhofsanrainer in der Amselstraße aus. Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten berichteten darüber. Und sie werden die Zustände auch weiter anprangern, wenn keine Abhilfe geschaffen wird – egal ob durch die Gemeinde, die AKN, die LVS oder den Hamburger Verkehrsverbund. Ein Vorschlag: Alle zusammen könnten ja mal darüber reden!
Christian Meeder
7.12.2011
„Was spricht also gegen einen kleinen öffentlichen Anbau?“
Dass das Personalgebäide extrem beengt genau zwischen die Gleise gebaut wurde und dort wirklich kein weiterer Platz mehr ist?
Das Herr Sazmann ist für mich keine Frage von Zentimetern sondern eine Frage des Wollens.
Hatten wir alles schon mal….
Stöbern Sie doch mal in den alten Protokollen des Umwelt- und Planungsausschusses.
Bei der letzten Diskussion um eine Toilette an dem Bahnhof hat die WHU die Anfrage an die Verwaltung gestellt, Gespräche mit der AKN aufzunehmen. Hintergrund: Nach dem Abriss des alten Stellwerksgebäudes hat die AKN Sozialräume incl. Toilette für ihre Triebwagenführer neu gebaut. Alle Leitungen und Abflüsse sind also neu. Gereinigt werden muss dort auch. Was spricht also gegen einen kleinen öffentlichen Anbau?
Können Gemeinde und AKN den nicht gemeinsam betreiben oder aber sich die Kosten wie auch immer aufteilen?
Fakt ist und wird immer größer: der demographische Wandel wird mehr und mehr alte Mitbürger zu Kunden der AKN machen. Alte Menschen brauchen nun mal häufiger eine Toilette als junge.
Vielleicht bewegen sich AKN, Verwaltung und Politik ja jetzt unter dem Druck der Öffentlichkeit. Die WHU konnte sich nach meiner Erinnerung damals nicht durchsetzen.