AKN hat die besten Bahnhöfe!

Nach der innovativen Regenschirm-Idee zu Jahresanfang sorgt die AKN jetzt erneut für erstaunte Gesichter: Einer Studie zufolge sind die Bahnhöfe des Kaltenkirchener Eisenbahnunternehmens die Besten in ganz Schleswig-Holstein.

Im Auftrag der landeseigenen Verkehrsservicegesellschaft (LVS) wurden die 172 Bahnhöfe zwischen Nord- und Ostsee einer umfangreichen Qualitätskontrolle unterzogen. Beurteilungskriterien waren  z.B. der Wetterschutz, der Zustand der Sitzgelegenheiten oder ganz allgemein die Sauberkeit der Bahnhöfe. Insgesamt bekamen die AKN-Haltestationen die Gesamtnote 1,81.  Die Durchschnittsnote aller schleswig-holsteinischen Bahnhöfe liegt bei 2,49.  Siebenmal vergaben die Prüfer die Note sehr gut, davon  allein sechsmal Note sehr gut, davon liegenfür Bahnhöfe im Bereich der AKN.

AKN-Chef Seyb zum Einser-Ergebnis: „Unsere eigenen Maßstäbe an Service und Qualität sind sehr hoch und daher freuen wir uns sehr über diese erneut guten Noten.”

Dazu muss man wissen: Die unabhängige Qualitätskontrolle findet halbjährlich statt, auch bei einer Inspektion im Sommer schnitten die AKN-Bahnhöfe am besten ab.

Kleiner Wehrmutstropfen: Für den größten AKN-Pendlerbahnhof Ulzburg-Süd langt es nur zu einem ‚Befriedigend‘.

H-UN

28.2.2012

Die Studie gibt es hier

13 thoughts on "AKN hat die besten Bahnhöfe!"

  1. Mag ja sein, das der Test nur das Entree meint, aber die AKN ist da schon weiter:

    „AKN-Chef Seyb zum Einser-Ergebnis: „Unsere eigenen Maßstäbe an Service und Qualität sind sehr hoch und daher freuen wir uns sehr über diese erneut guten Noten.”

    Da wird gleich auf Service & Qualität insgesamt Bezug genommen. Nur das mit den hohen Anspruch kann ICH jedenfalls nicht bestätigen. Neulich entdeckt ich ein Kontaktformular auf AKN.de und habe es mal benutzt.

    Thema: Raucher auf dem Bahnsteig des vorgeblich rauchfreien Bahnsteigs Henstedt-Ulzburg, direkt vor/unter den Verbotsschildern, und Passagiere, die ihre dreckigen Füße(Schuhe!) auf die Sitzpolster legen.
    Und das mitunter unter den Augen von AKN-Ticket-Kontrolleuren und den Kameras ja sowieso. Das passiert derart ungeniert und schon geradezu provokant, daß man nicht annehmen kann, die AKN meine ihre eigene Hausordnung/Beförderungsbedingung/Ge- und Verbotsregelungen irgendwie ernst.

    Feedback AKN: Man kenne das Problem, könne aber nichts tun, da außer bei fehlender Fahrkarte (=Leistungserschleichung § 265a STGB, schon der Versuch ist strafbar) keine Handhabe vorliege.
    Naja, also nimmt man Sachbeschädigungen (Sitze!) hin, deren Beseitigung dann wieder mit Preiserhöhungen gekontert werden dürften. Und wieso kassieren sie in HH dann ebenfalls 40€ bei offenen Alkoholbehältnissen, was wäre dann dafür die Rechtsgrundlage? Die sollte man doch wohl analog für qualmende Zigaretten anwenden können. Oder eben einfach das Hausrecht: Rauchend auf dem Bahnsteig/Lift/Treppe angetroffen = Hausverbot für den Tag (=keine Ein- und Ausstieg in den Zug mehr möglich, was man sich wohl merken wird, wenn man dem Chef dann die Verspätung erklären darf…).

    Aber das AKN-Feedback klang merklich nach Unlust, das Thema anzugehen. Es stand neulich unter einem Mailfooter: „Wer will, findet Wege, wer nicht will, findet Gründe“

    Demnach hat der Herr Seyb von der AKN wohl doch nicht so hochgesteckte Serviceziele wie er vorgibt, denn die AKN findet ja nur Gründe…

    1. Ist nicht schön und die Antwort der AKN ganz klar unbefriedrigend, zumal tatsächlich das Qualmen auf dem Bahnsteig sehr nervig ist.

      Das Alkoholkonsumverbot ist auf massiven politischen Druck u.a. nach einer Pressekampagne in Hamburg eingeführt worden und per HVV-Beförderungsbestimmungen (HVV-Gemeinschaftstarif) mit einer Vertragsstrafe von 40 Euro belegt. Mit den Rauchern wollte man sich wohl nicht anlegen, jedenfalls „fehlt“ die Klausel dafür. Die AKN hat keine eigenen Beförderungsbedingungen.

    1. Wen interessiert die Qualität der Tür des Restaurants, wenn er einfach nur Hunger hat? Aber wer minderwertiges Essen bietet, muß wohl die Tür bewerten, um zu punkten. Oder so ähnlich…

      1. Naja, Sie haben ja schon Recht 🙂 Es geht eben in diesem Test wirklich nur um die Qualität des Entrées. Die Qualität des Restaurants selbst wird auch gemessen und zwar z.B. in Fahrgastumfragen oder in der Pünktlichkeitsstatistik. Das sind Elemente zur Qualitätssteuerung der LVS, also letztlich der Stelle, die für das Land SH den Schienen-Nahverkehr plant und finanziert. Was die AKN an Rumpelkisten herumfährt, muss die LVS nicht erst erheben – das ist denen schon bekannt. Machen können sie auch nichts, die Zustände sind so politisch gewollt.

    2. Zur Definition: Bahnsteige sind sicherlich Bestandteil von Bahnhöfen wie Gleise, Überdachungen etc. Ein Bahnhof ist Meeschensee nach bahntechnischen Begriffen auch nicht, sondern eine Haltestelle. Aber das ist letztlich nicht entscheidend, sondern Beurteilungskriterien müssen sich umfassend auf den für die Menschen (Fahrgäste) relevanten Aspekten beziehen und das sind Barrierefreiheit, adäquate Anbindung/Erreichbarkeit für Fußgänger, Radfahrer und P+R-Nutzer. Was bei der Verlängerung der U1 bis Norderstedt-Mitte und dem 2-gleisigen Ausbau der AKN (ca.180 Mio DM) alles verpennt wurde ist Geschichte. Verweise auf die S4-Präferenz helfen uns auch nicht weiter. Jetzt gilt es Missstände aufzuzeigen und für Verbesserungen einzutreten. Die North-Gate-Bürgermeister sollten für eine Verbesserung an einem Strang ziehen. Norderstedt will in Mitte eine Fahrradgarage mit 500Plätzen errichten und die Fahrradabstellanlage Meeschensee erweitern. das ist ein sehr guter Einstieg. Die dieselelektrischen AKN-Triebwagen sind ökologisch eine Zumutung: Der Motorenlärm und die auch in den Innenbereich ziehenden stinkenden Dieselrußabgase sind krebserregend. Entsprechende Kfz würde man aus dem Verkehr ziehen.

      1. Lieber Herr Borchert,

        ich gehe mit Ihnen schon d’Accord. Aber ich glaube, zuviel Hoffnungen auf Besserung in einigen Bereichen sind schlicht unangebracht. Dafür hat man die letzten Jahr(zehnt)e einfach zu sehr gepennt. Andere Gemeinden im Hamburger Umland waren beharrlicher und kriegen nach ebenso ewig langer Wartezeit jetzt den S-Bahn-Anschluss.

        Henstedt-Ulzburg hätte viel gewonnen, wenn realistisch eingeschätzt würde, was mit den vorhandenen Ressourcen machbar ist und dabei den größten Effekt erzielt. Wenn man überhaupt in die Richtung will. Die Verbesserung des Radanschlusses ist schon eine gute Idee, denn weite Teile des Siedlungsgebiets in H-U haben sehr gute Voraussetzungen für eine Radanbindung z.B. zu den Bahnhöfen. Und es gibt schon gute Rad-„Hauptstraßen“ wie den Karl-Barmstedt-Weg im Ort. Leider endet es damit dann oft schon und die Gemeinde ignoriert den Radverkehr, wenn sie ihn nicht gleich aktiv nach Kräften verhindert. Ich denke, für ein schlüssiges Gesamtkonzept reicht es nicht aus, ein paar mehr Radbügel am Bahnhof aufzustellen, auch die Wege dorthin müssen auf verzichtbare Schikanen wie Umlaufsperren überprüft werden, Kinderspielereien wie kaum 1,50 m breite kombinierte Fuß-/Radwege zwischen Hauptstraße und Anliegerzufahrt hinter sichtbehindernder Hecke sind ebenso eher Abschreckung als Reklame für das Fahrrad.

        „Die dieselelektrischen AKN-Triebwagen sind ökologisch eine Zumutung: Der Motorenlärm und die auch in den Innenbereich ziehenden stinkenden Dieselrußabgase sind krebserregend. Entsprechende Kfz würde man aus dem Verkehr ziehen.“

        Die Triebwagen sind halt auf dem Stand der 1970er Jahre. Die Neubeschaffung ist aber ja bereits eingeleitet. Die Ausschreibung der AKN krankt gerade, soweit man hört, an fehlenden Angeboten aus der Industrie. Jedenfalls verzögert sich auch dieses Verfahren derzeit. Ich denke trotzdem, spätestens um 2018/2019 sollten die 1976er Triebzüge der AKN ausgemustert sein.

        „Die North-Gate-Bürgermeister sollten für eine Verbesserung an einem Strang ziehen.“

        Wenn das als Plattform ginge, wäre es nett. Die konkreten Ziele der Kommunen entlang der A7 (einer Straße!) im ÖV sind realistischerweise jeweils andere.

  2. „Wenn für die Fahrgäste wesentliche Beurteilungskriterien außer Acht gelassen werden, hat die Bewertungsnote “sehr gut” keine Bedeutung.“

    Eins vorweg: Es geht um die Bahnhöfe, nicht um die Bahnsteige! Die Bahnhöfe der AKN sind, verglichen mit dem, was die DB Station & Service an ihren Strecken anbietet, genial. TOP. Sauber, funktionstüchtig, gut gewartet. Wäre die DB die Betreiberin der Bahnstrecken in H-U, die Chance wäre groß, dass zum Beispiel der Ulzburger Bahnhof seit seinem Neubau vor 13 Jahren kaum noch instand gehalten worden wäre. Am Bahnhof HH-Dammtor brauchte die DB gleich mehrmals mehrere Monate, um einen defekten Aufzug – und zwar den einzigen zum Bahnsteig – zu reparieren. Kein Einzelfall. So gesehen: die AKN hat ihre guten Noten voll verdient.

    „Die P+R-Anlage müsste dringend erweitert werden. Ca. 25 PKW werden am Fahrbahnrand Elfenhagen im Halteverbot (Bakenbereich) des Bahnüberganges und im anliegenden Forst abgestellt. Mindestens 40 Abstellmöglichkeiten für Fahrräder fehlen.“

    P+R ist Sache der Gemeinde(n), nicht der AKN. Angesichts der exorbitanten Kosten von P+R-Flächen sollte m.E. dabei auch darüber nachgedacht werden, das Geld lieber in ein verbessertes Busangebot zu stecken, da könnte das Preis-/Leistungsverhältnis leicht deutlich besser sein.

    „Problematisch ist die Lage der Haltestelle in der Stadt Norderstedt, die wenig Interesse an einer Verbesserung hat, da Norderstedter Einwohner die Haltestelle kaum nutzen“

    Norderstedt zahlt auch bereits Geld dafür, dass die Rhener und semi-schlaue P+R-Pendler von weiter weg bis Meeschensee zum Großbereich-Tarif fahren können. Für die Handvoll Norderstedter Einwohner im Einzugsbereich des Bahnhofs dürften auf dem Papier im Schnitt wohl für jeden gleich mehrere Radstellplätze uvm. zur Verfügung stehen. Die Reaktion aus Norderstedt ist da schon sehr verständlich, finde ich.

  3. Wenn für die Fahrgäste wesentliche Beurteilungskriterien außer Acht gelassen werden, hat die Bewertungsnote „sehr gut“ keine Bedeutung. Herr Kirmse hat völlig recht, dass die 2 Stufen vom Bahnsteig in den Wagen insbesondere für Behinderte mit Rollstuhl unüberwindbar sind. Völlig absurd sind vor diesem Hintergrund die Behinderten-Stellplätze(nur für Rollstuhlfahrer) auf dem kleinen P+R-Platz zu beurteilen. Diese Plätze sind stets unbenutzt, da wie vor beschrieben die Voraussetzungen nicht gegeben sind. Die P+R-Anlage müsste dringend erweitert werden. Ca. 25 PKW werden am Fahrbahnrand Elfenhagen im Halteverbot (Bakenbereich) des Bahnüberganges und im anliegenden Forst abgestellt. Mindestens 40 Abstellmöglichkeiten für Fahrräder fehlen. Auf Abstellen an Zäunen reagiert die AKN mit Verbotsschildern! Der Gehweg der Straße Elfenhagen müsste als Zuwegung zur Haltestelle eine Verbreiterung von jetzt ca. 2m auf 3m für einen kombinierten Geh- und Radweg erhalten. Bei Regenwetter wird man auf dem Gehweg auf Grund nicht funktionierender Fahrbahnentwässerung und Fahrbahnunebenheiten von vorbeifahrenden Kfz „abgeduscht“. Diese Missstände bestehen seit vielen Jahren und werden hoffentlich durch die Gemeinde Henstedt-Ulzburg, denn die Haltestelle wird im Wesentlichen von Rhenern benutzt, federführend abgestellt. Problematisch ist die Lage der Haltestelle in der Stadt Norderstedt, die wenig Interesse an einer Verbesserung hat, da Norderstedter Einwohner die Haltestelle kaum nutzen. Die Stadt Quickborn ist auch zu beteiligen, sowie die Verkehrsgesellschaft Norderstedt, die AKN und nicht zuletzt die LVS (Landesweite Verkehrsgesellschaft S.-H). Und H.-U. hat seit über einem Jahr keinen hauptamtlichen Bürgermeister mehr. Hätten wir nur einen „Grote“ …..! Wir werden uns wohl leider noch gedulden müssen.

  4. Wie schön. Aber die 46cm Höhe über 2 Stufen zu dem tollen Bahnsteig, sind mit Fahrrad beschwerlich, mit Kinderwagen sehr beschwerlich und mit Rollstuhl fast überhaupt nicht (wenn, dann nur mit sehr kräftiger Hilfe) zu bewältigen. Das ist doch wie ein schickes Auto, das keine Türen hat…

    1. Die AKN-Bahnsteige (!) sind alle barrierefrei zugänglich: ebenerdig oder per Aufzug.

      „Das ist doch wie ein schickes Auto, das keine Türen hat…“

      Die ganze AKN ist wie ein schickes Auto ohne Türen. Das kommt u.a. davon, wenn Gemeinden wie H-U ganz scharf darauf sind, tolle Autos zu haben – deren Gebrauchstauglichkeit dann aber nicht mehr interessiert. Vgl. Lobby-/politische Arbeit für den Tunnel und Lobbyarbeit für vernünftige Nutzung der neuen (na gut, nun: fast 15 Jahre alten neuen) Strecke.

      1. Herr/Frau Sazmann, mir erschließt sich einfach nicht, was genau Sie sagen wollen. Was genau hat H-U damit zu tun, daß U- und S-Bahn seit 20 Jahren einen barrierefreien Einstieg bieten und die AKN nicht?

        1. „Was genau hat H-U damit zu tun, daß U- und S-Bahn seit 20 Jahren einen barrierefreien Einstieg bieten und die AKN nicht?“

          H-U hat sich sehr ins Zeug gelegt, die AKN in den Keller zu bekommen. U.a. das Land S-H ist jedenfalls nicht allein von sich aus auf die Idee gekommen, ausgerechnet in Henstedt-Ulzburg den bis dahin nördlichsten Eisenbahntunnel Deutschlands zu finanzieren. Dafür ging ein mittlerer zweistelliger Mio-Betrag u.a. aus ÖV-Fördermitteln drauf. Leider hat man damals „vergessen“, auch etwas für den ÖV herauszuschlagen. So ist die AKN heute eine Mintue langsamer nach Hamburg als vor dem Umbau unterwegs und eben nach wie vor nicht barrierefrei. Die S-Bahn liegt in weiter Ferne und wird vor 2030 wohl nicht kommen. Die Landespolitik hat die S4 vorgezogen. Und dort, Zufall oder nicht, gibt es seit vielen Jahren intensive Lobbyarbeit der Anliegergemeinden für den Ausbau, der auch dem ÖV-Nutzer etwas bringt.

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