Nach dem Auftauchen von Wolf, Adler und Uhu gibt es eine neue zoologische Sensation in der Großgemeinde. Ein Spaziergänger hat gestern an der Pinnau einen Fischotter entdeckt.
Harald Clausen wohnt unweit der Hamburger Straße in Ulzburg und ist regelmäßig an der Pinnau-Niederung unterwegs. Am gestrigen Montagmorgen entdeckte er den in Schleswig-Holstein auf der roten Liste stehenden Fischjäger auf einem Regenrückhaltebecken unweit der Usedomer Straße. Er zu den HU-Nachrichten: „Der Otter ist ohne Hast auf dem Eis unterwegs gewesen und dann in einem Schilfgürtel in Richtung Pinnau verschwunden.“ Der Naturfreund ist überzeugt, dass das Tier, was er am Montag gesehen hat, ein Fischotter war. Clausen: „Das war unverkennbar ein Fischotter, ich hab mich anschließend im Internet noch einmal vergewissert, wie ein Fischotter aussieht und ich bin mir 100-prozentig sicher – das war ein Fischotter. “
Clausen hat nach seiner Sichtung zum Telefonhörer gegriffen und den langjährigen Nabu-Vorsitzenden Holger Möckelmann angerufen. Auch der Naturexperte ist sich aufgrund der Beschreibung sicher, dass es sich bei Clausens Entdeckung tatsächlich um einen Fischotter handelt. „Es ist“, sagte Möckelmann, „die erste Sichtung eines Fischotters in der Henstedt-Ulzburger Pinnauniederung.“
Bekannt sei, so Möckelmann weiter, dass sich der Wassermarder am Oberlauf der Alster wieder angesiedelt habe, der jetzt gesichtete Fischotter könnte aber auch die Pinnau von Westen her hochgewandert sein.
Spaziergänger Clausen hat gestern einen Fischotter an der Pinnau gesehen, seine Beobachtung reiht sich ein in Sichtungen von Tieren, die seit Jahrzehnten oder gar seit Jahrhunderten keinen Henstedt-Ulzburger Boden mehr betreten hatten. Im vergangenen Jahr berichteten die Henstedt-Ulzburger Nachrichten über das Auftauchen von Wolf, Adler und Uhu in Henstedt-Ulzburg.
Christian Meeder
12. Januar 2016
Februar 2015: An der Ortsgrenze von Henstedt-Ulzburg: Wolf fraß einen ganzen Jahrgang Rehe!
In unserer Wohnsiedlung treffen wir immer wieder auf wilde Tiere, die sich uns Menschen weiter nähern. Nachts läuft mal ein Rudel Rehe durch die Straße, Füchse pirschen durch Gärten, oder man hört Geräusche von Nachttieren, die man nicht zuordnen kann. Eine verkehrsberuhigte Straße am Rande der Natur bietet scheinbar eine schöne Möglichkeit zur Synthese aus Mensch und Natur. Wir nehmen dafür gerne in Kauf, dass wir im Schuppen mal was Zerknappertes finden, oder auch mal ein kleines bißchen Kot hier oder da. Jedem sein Platz. Und nicht kopflos alles zuknallen. Wir als Menschen müssen unsere Intelligenz nutzen, um alles ausgewogen zu regeln. Die Tiere machen dann schon mit! Umgehungsstraßen etc. sind sicherlich einfache Lösungen – besonders viel Intelligenz spielen wir als Menschen damit aber nicht aus. Und das, wo wir doch so einfach zu analysierende Trieb- und Motivationsfedern haben.