Nachwehen des Wolfsbesuchs vor drei Jahren am Rande der Großgemeinde. Eine ganze Generation Rehe fehlt im Revier rund um Gut Kaden an der westlichen Ortsgrenze Henstedt-Ulzburgs, das Wild ist vom Wolf gefressen worden. Ein Jäger, der seinen Namen nicht in der Presse lesen möchte: „Ich habe dort etliche Rehe weggesammelt, die morgens von Golfplatz-Arbeitern gefunden wurden, das waren alles junge Rehe, ich würd sagen ein ganzer Jahrgang fehlt uns.“
Die HU-Nachrichten hatten Anfang 2013 von Isegrims Rückkehr nach 200 Jahren Abwesenheit berichtet. Der Waidmann erinnert sich: „Nach dem die Golfplatz-Arbeiter den Wolf jeden Morgen gesehen haben, hab ich mich morgens um vier Uhr auf die Lauer gelegt und dann kam er auch tatsächlich.“ Ein Vierteljahr habe sich der Wolf rund um Gut Kaden,Westerwohld und Beckershof aufgehalten, dann sei er weitergewandert, später in Dänemark von einem Auto überfahren worden.
Isegrim in Henstedt-Ulzburg ist also längst wieder Geschichte, warum kommen die Henstedt-Ulzburger Nachrichten auf einmal jetzt mit der Wolfsgeschichte? Die HU-Nachrichten hatten über die in Planung befindlichen Hochspannungsleitungen durch die Großgemeinde recherchiert, auf Kartierungen von Trassenverläufen dann Horste von Adlern, Uhus und Störchen am Rande Henstedt-Ulzburgs entdeckt. Die HU-Nachrichten suchten jemanden, der die eingezeichneten Angaben aus eigenem Erleben bestätigen konnte, dabei war schnell auch die Wolfs-Rückkehr Thema.
Adler und UHU in Henstedt-Ulzburg?
Der Wolf ist weg, zwei nicht weniger spektakuläre Räuber aber da.
Über das Auftauchen der größten Eule der Welt hatten wir schon 2012 berichtet, Beckershof-Landwirt Tile Abel hatte die Eule bei sich auf dem Hof zu Gesicht bekommen, sie nachts auch gehört. Jetzt kommt raus, dass der UHU nicht nur durchziehender Gast ist, sondern tatsächlich auch unweit der Gemeinde sein Zuhause hat. Auf einem Horst in einem Wald zwischen Ulzburg und Alveslohe zieht ein Uhupaar regemäßig seine Jungen groß, bestätigt der Jäger. Und ein noch seltenerer Greifvogel macht ebenfalls Jagd in Henstedt-Ulzburg, nicht weit von der Ortsgrenze entfernt befindet sich ein – kein Scherz – Adlerhorst….
In der Bundesrepublik brüten vier Adlerarten – Seeadler, Steinadler,Schreiadler und Fischadler. Welcher Raubvogel sich gleich nebenan wohlfühlt – morgen bei den HU-Nachrichten.
Übrigens: Der von den HU-Nachrichten interviewte Grünrock möchte in der Zeitung eigentlich lieber nichts von den stolzen Greifvögeln lesen, das ziehe nur Neugierige an. „Man muss diese Völkerwanderung vermeiden,sonst haben wir bald keine Großvögel mehr.“
Die HU-Nachrichten werden die genauen Standorte der Horste nicht veröffentlichen, gleichzeitig ist natürlich eine Berichterstattung über das Naturparadies vor der eigenen Haustür Pflicht – solange es noch existiert. Denn der Lebensraum für UHU und Adler schrumpft und ist in seinem Bestand gefährdet. Im Norden asphaltiert die Gemeinde immer weitere Naturflächen für das Gewerbegebiet zu, im Süden macht Ellerau das Gleiche, auch liebäugelt die Verwaltung und mancher Politiker immer noch mit Wohnungen und Häusern im Bereich Beckershof. Eine Zerschneidung der Naturlandschaft droht dazu durch die von Bürgermeister Bauer, CDU und FDP gewollte Umgehungsstraße. SPD und WHU haben zu einer Westumgehung noch keine eindeutige Position, die BFB hat die Straße in der vergangenen Woche als zu teuer abgelehnt.
Und zu allem Überfluss könnte nicht nur eine, sondern auch gleich eine zweite Stromtrasse durch das Gebiet verlaufen. Um zwei Mega-Stromtrassen geht es, die eine soll entlang der A7 kommend, auf Höhe Beckershof abschwenken, und dann quer durch den Rantzauer Forst zwischen Ulzburg-Süd und Quickborn Heide an das Umspannwerk Friedrichsgabe in Norderstedt angebunden werden. Diese Nord-Süd-Trasse ist fast durch, das Genehmigungsverfahren liegt in den letzten Zügen. Eine weitere 320kv-Leitung ist jetzt von Ost nach West geplant, ebenfalls ist Henstedt-Ulzburg mit Beckershof betroffen.
Morgen mehr bei den HU-Nachrichten.
cm
1. Februar 2015
Ist schon so eine Sache mit den Jägern, die den Rehen im Winter viel zu viel Nahrung geben, damit sie im Frühjahr / Sommer genug zum Schießen haben.
Jeder Förster kann ein Lied von den lieben Jägern singen und welchen Schaden diese Überfütterung an unseren Wäldern anrichtet.
Guten Tag Herr Schleevoigt,
Ihrem Beitrag muss ich doch widersprechen. Wieviele Förster kennen Sie? Kein Förster würde derartigen Unsinn verbreiten. Bitte informieren Sie sich doch einfach einmal über die Rechtslage hinsichtlich Wildfütterung. Dann würden Sie sich sicherlich derartige Beiträge verkneifen.
Hallo Herr Wenk,
fragen sie gerne mal die amtierenden Förster des Forst Endern und warum im Wald um einige Bäume Zäune gespannt wurden.
Bitte informieren Sie sich doch einfach mal über den Wissensstand anderer. Dann würden Sie sich sicherlich derartige Beiträge verkneifen.
Was ist daran nun so schlimm.
Ich glaube der Jäger ärgert sich nur, dass er keine oder nur weniger Rehe erschießen kann.
Die Sache mit dem Wolf halte ich für Jägerlatein, ich tippe auf einen wildernden Hund.