SVHU-Urgestein Papenhagen fordert professionellen Fußballchef und Beitragserhöhung

Heinz Papenhagen
Heinz Papenhagen

Mutiger Vorstoß von SVHU-Urgestein Heinz Papenhagen. Der frühere Vereins-Aufsichtsrat fordert eine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge – um einen hauptamtlichen Abteilungschef bezahlen zu können. Die Bereitschaft, ehrenamtlich tätig zu sein, sei gesunken, sagte Papenhagen, der Verein müsse die Konsequenzen daraus ziehen.

Papenhagen: „Das Ehrenamt ist eine wunderbare Geschichte, doch wenn es so weit geht, dass ein 1. Vorsitzender sich sonntags ins Kassenhäuschen setzen muss, um zu kassieren, dann ist irgendetwas faul in der ganzen Geschichte, und das war schon der Fall.“ Papenhagen, seit 50 Jahren Vereinsmitglied, weiter: „Wenn man nicht mehr so viele Ehrenämtler findet wie früher, dann muss man es eben anders machen, dann muss man jemanden für die Arbeit bezahlen.“

Papenhagen verwies auch auf die abgesprungenen Schiedsrichter, die sich ganz offenbar nicht mehr wertgeschätzt fühlten: „Die Schiedsrichter müssen wirklich ernsthaft mitbetreut werden, müssen spüren, dass man ihre Arbeit schätzt.“ Die Unparteiischen seien früher in den gesamten Vereinsbetrieb eingebunden gewesen, das finde so nicht mehr statt. „Es kann doch nicht sein, das man drei Punkte Abzug bekommt, nur weil zuwenig Schiedsrichter da sind.“

Dazu muss man wissen: Mehrere Schiris hatten zu Saisonbeginn dem Verein den Rücken gekehrt, die Fußballsparte konnte deswegen dem Verband nicht ausreichend Schiedsrichter melden. Der Verein kassierte eine Geldstrafe, die Schleswig-Holstein-Liga-Kicker als höchste Mannschaft wurden mit Punktabzug bestraft, starteten vergangenes Wochenende mit drei Minuspunkten in die Saison.

Der Fußballobmann so Papenhagen, müsste hauptamtlich tätig sein, zur Finanzierung sollte der Spartenbeitrag erhöht werden. Papenhagen: „Lassen wir den Fußballobmann mal mit 3000 Euro nach Hause gehen, dann sind das 36.000 im Jahr, das muss doch eine Abteilung von 1.200 Leuten leisten können.“

Derzeit zahlen fußballspielende Kinder und Jugendliche beim SVHU 12,50 Grundbeitrag plus 5 Euro Fußball-Spartenbeitrag im Monat, Erwachsene zahlen 18,50 Grundbeitrag plus 10,50 Spartenbeitrag.

Christian Meeder

8. August 2015

One thought on "SVHU-Urgestein Papenhagen fordert professionellen Fußballchef und Beitragserhöhung"

  1. Im Wort „Verein“ wird ja schon angedeutet, dass es über die Gemeinschaft gehen muss. Ich habe keine Ahnung, ob es bei Vereinen vergleichbarer Größe auch schon hauptamtliche Spartenleiter gibt. Aber ich fürchte, dass die Probleme in der Sparte nur über einen enorm stark gefächerten Unterbau zu lösen sind. Den kann es ja nicht geben, wenn ein Spartenleiter in Personalunion Eintrittsgelder sonntags persönlich kassiert. Einen Unterbau zu schaffen, ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, Begeisterung, Identität und positive Kommunikation sind Grundvoraussetzungen. Sind diese nicht vorhanden, wird auch kein hauptamtlicher Spartenleiter erfolgreich arbeiten können. Fussball ist in der Gesellschaft kilometerweit vor allen anderen Sportarten in Führung (das gibt es in der Form nur in sehr wenigen Ländern auf der Welt), und der Abstand zu den anderen Sportarten wird jedes Jahr größer. Normalerweise eine wunderbare Grundlage in einem Ort von der Größe H-Us für diesen Sport, aber wie steht es mit der Akzeptanz dieses Sports bei den Bürgern der Gemeinde in Verbindung mit dem SVHU? Und was sind etwaige Gründe dafür? International wird um örtliche Sportvereine ein „Hometown-Heroes“-Konzept erarbeitet, das vor allem auf eine transparente und stark geförderte Jugendarbeit basiert (auch hier: Inklusive ausgeprägter Kommunikationsarbeit). Daraus entstehen dann Liga-Mannschaften, die eine hohe Identifikation im Ort erschaffen, angereichert mit ergänzenden Spielern aus Anreiner-Vereinen. Bevor man hauptamtliche Kohle rauspfeffert, muss man ein Ziel definiert haben. Um das zu erreichen, braucht man Strategien, Umsetzungspläne etc. Ohne die richtige Basis innerhalb der sozialen Struktur innerhalb und angrenzend zum Verein sind hauptamtliche Spartenleiter und Leistungszentren nur mit geringer Erfolgsaussicht behaftet. Ohne möglichst viele Menschen, die sich an einem örtlichen Verein beteiligen (!) braucht man erst gar keine großen Schlachtpläne entwerfen. Deshalb ist diese Faktum am wichtigsten.
    Das Problem mit den Schiris haben sehr viele Vereine. Deshalb fühlt sich da auch so mancher enorm aufgewertet, und verhält sich entsprechend. Auch hier gilt: Es geht nur über die Gemeinschaft, und gemeinsame Werte.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert