Schiri-Debakel beim SVHU – Hier sagt der erste Unparteiische, warum er dem Verein nach 40 Jahren die rote Karte zeigt

1.250 Euro Geldstrafe und drei Minuspunkte, bevor der Ball überhaupt rollt – was für ein Desaster für die SVHU-Fußballer, denen die Gemeinde ein Fußball-Leistungszentrum am Henstedter Ortsrand mitsamt regionalligatauglichem Stadion spendieren will. Die Strafe hat der Kreisfußballverband dem Klub aufgebrummt, weil der Verein nicht genügend Schiedsrichter vorweisen kann.

Liga-Manager Jens Fischer hatte im Abendblatt den Schiri-Mangel auch damit begründet, dass andere Klubs SVHU-Unparteiische abgeworben hätten. Schiri Hans Bliedung weist das entschieden zurück: Der Referee: „Ich und zwei weitere Kollegen mussten nicht abgeworben werden. Es genügte, vom SVHU vergrault zu werden.“

Warum er dem Verein die rote Karte gezeigt hat – hier kommt das ganze Bliedung-Statement:

„Punktabzug und Geldstrafe für den SV Henstedt-Ulzburg sind doch ein hausgemachtes Problem in diesem Verein. Schiedsrichter zur Beitragszahlung aufzufordern ist doch wohl weltfremd und nicht nachvollziehbar.  Ich gehöre auch zu den Schiedsrichtern, die dem Verin den Rücken gekehrt haben. Fast 40 Jahre war ich Mitglied im MTV Henstedt und dann im SVHU. Ich und zwei weitere Kollegen mussten nicht abgeworben werden. Es genügte, vom SVHU vergrault worden zu sein. Wenn ich vom Verein eine Beitragszahlung als passives Mitglied erhalte und der einzige Kommentar der Geschäftsstelle ist: „Sie müssen doch einem Verein als Mitglied angehören.“ Meine Antwort: „Es muss ja nicht der SVHU sein.“‚ Daraufhin habe ich fristgemäß meine Mitgliedschaft gekündigt und dies auch bestätigt bekommen. Das war die einzige Reaktion des Vereins. Im neuen Verein zahlt man die Versicherung von 2,50 Euro im  Monat, und man lädt mich zu Mannschaftsfeiern ein. Mehr erwarten meine Kolegen und ich auch nicht.“

H-UN

30. Juli 2015

3 thoughts on "Schiri-Debakel beim SVHU – Hier sagt der erste Unparteiische, warum er dem Verein nach 40 Jahren die rote Karte zeigt"

  1. 1250 Euro Geldstrafe? Das entspricht einer Unterdeckung von 5 Schiedsrichtern! Da hat die GS oder der Vereinsschiriopbmann wohl keinen guten Job gemacht und auf die Austritte nicht zeitgemäß reagiert und neue Kandidaten ausbilden lassen. Bei 800 Fussballern im Verein, mit dieser Zahl wirbt der SVHU, sind doch jede Menge Kandidaten dabei einen Schirischein zu machen. Warum muss nicht jedes gemeldete Team einen Spieler haben der auch den Schirischein besitzt? Wer trägt nun die 1250 Euro Strafe? Beitragserhöhungen für die Fussballer ? Als Großverein muss man natürlich mehr Schiedsrichter stellen als ein kleiner Dorfverein, dessen Fussballsparte vllt 2 Teams meldet und nur 50 Mitglieder hat.
    Fehlt im nächsten Jahr auch nur 1 Schiedsrichter im SVHU Kontingent kommen 6 Punkte auf die 1.Herren zu, plus Geldstrafe von 375 Euro pro fehlender Schirinase….

  2. Grundsätzlich finde ich es in Ordnung, wenn von Verbandsseite Vereine bestraft werden, die nicht genügend Schiris gemessen an der Vereinsgöße stellen. Aber so ein Hin- und her, wie es im Vereinsleben ausgelebt wird, ist schon speziell. Wer nun die wichtigere Institution wem gegenüber ist, ein Schmollen bis hin zu „wirksamen“ Austritten etc., das ist schon ätzend. Wir haben mit einigen Eltern einer Jugendfussballmannschaft im SVHU, die viel mehr über die Kameradschaft der Jungs untereinander definiert ist, als über Ligaerfolge, das Zusammensein im nächsten Jahr gesichert. Alle Eltern zeichnet aus, dass sie eigentlich keine Zeit dafür haben (beruflich), es sich aber versprochen haben, den Jungs die Mannschaft zu erhalten. Ein Elternabend unter größtmöglicher Teilnahme aller Eltern hat auch die Unterstützung aller gesichert – das fühlt sich richtig gut an!Wir erwarten vom Verein lediglich, dass die Jungs Trainingsplätze, Meldung zum Spielbetrieb und alle weiteren Voraussetzungen bekommen. Den Rest machen wir dann selbst, inklusive dem Kauf von Trikots und Trainingsanzügen. Wir wollen, dass die Jungs Spaß haben, das ist alles. Der Vorgängertrainer ist übrigens auch zu einem anderen Verein gegangen. Die Gründe interessieren uns nicht, sonst verfängt man sich ganz schnell in Diskussionen, die den Jungs kein Stück weiterhelfen.
    Wie weit bitte sind die Vorfälle um fehlende Schiris von einer Fussballsparte entfernt, für die womöglich ein Stadion mit Tribüne gebaut werden sollte, wie an anderer Stelle diese Seite ausführlichst diskutiert?
    Und Herr Bliedung: Ich kenne Sie ewig aus Henstedter Tagen, schätze Sie und würde mir sehr wünschen, wenn Sie einfach zum Verein zurückkehren. Vielleicht mit einem sehr dicken Fell ausgestattet. Für Jungs, wie unsere: Die wollen nur gemeinsam Spaß haben!

  3. Meinungen kann man akzeptieren, das tue ich, aber man muß sie nicht teilen. Dass dieses Thema erst zum jetzigen Zeitpunkt zum Austritt aus dem Verein führt wundert mich.Denn bereits in der Zeit als ich die Fußballabteilung geleitet habe, wurde das thematisiert. Wenn sich nichts geändert hat, man möge mich korrigieren, geht es hier um € 5,00 monatlich. Bereits vor ca. zwei Jahren wurde das Thema hier einmal diskutiert. Ich habe mich entschieden mein Hobby, Fußball, beim FCU und später beim SVHU auszuüben. Mit einer kurzen Unterbrechung auch schon 38 Jahre. Davon war ich insgesamt 11 Jahre ehrenamtlich tätig und habe immer volle Beiträge, incl. Spartenbeitrag gezahlt. Die Mannschaften in denen ich spielee kauften aus eigenen Mitteln Trikots, zum Teil Trainingsmaterial usw. Natürlich trägt der Spieler die Kosten für die Fahrten zu den Spielorten. Wenn ich mein Hobby in einem Verein ausübe kostet das Beitrag und das erheblich mehr als die genannten € 5,00. Der Schiedsrichter kann sein Hobby und das ist es nun mal, auch nur in einem Verein ausüben. er bekommt zumindest beim SVHU, so war es zu meiner amtierenden Zeit die Schiedsrichterkleidung in verschiedenen Farben gestellt, er bekommt reglmäßige Fortbildung und er bekommt pro Spiel eine Aufwandsentschädingung, Hier rede ich nur von den unteren Spielklassen. Mehrfach haben mir bekannte Schiedsrichter geäußert: Warum das soviel ist, weiß ich auch nicht. Aber darüber kann man streiten. Ich sehe es so, wir Fußballer können nicht ohne Schiedsrichter und die haben auch eine Menge auszuhalten, aber die Schiedsrichter können auch nicht ohne uns Fußballer. Keiner ist mehr Wert als der andere. Durch die genannten Vergünstigungen, kann ich diese Begründung überhaupt nicht nachvollziehen, zumal einige Schiedsrichter auch andere Angebote im Verein nutzen und nutzen können, für die das gemeine Mitglied den ganz normalen Beitrag zzgl. Spartenbeitrag bezahlen muß.
    Ob nun aktuell die Wahl der Worte ausschlaggebend für das Ausscheiden war, mag dahingestellt sein. Für mich bringt vor allem der letzte Satz des Hans Bliedung einen Beigeschmack in diesen Beitrag und bestärkt mich in meiner Meinung, dass sich vielleicht einige Schiedsrichter vom gemeinen Sportler etwas abheben möchten.
    In meiner Zeit Leiter der Fußballabteilung wurde ich auch nie von den Schiedsrichtern eingeladen, mich darüber zu beklagen käme mir nie in den Sinn.
    Wie eingangs erwähnt, akzeptieren werde ich das Vorgehen, nur verstehen werde ich es nicht. Trotz allem wünsche ich den Abwanderern alles Gute für die Zukunft und viele gesellige Stunden.
    Herzlichst
    Jürgen Schmüser

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