Die neu gewählte Gemeindevertretung hat sich noch nicht einmal zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammengefunden, da knischt es hinter den Kulissen schon wieder gewaltig: Schauplatz des Provinz-Spektakels war diesmal nicht der Ratssaal, sondern das – so sollte man jedenfalls meinen – politisch neutrale Alstergymnasium.
Dort fand am Freitag vergangener Woche die Entlassungsfeier der diesjährigen Abiturienten statt. Traditionsgemäß überbringen dabei der Bürgervorsteher oder der Bürgermeister die Grüße der Gemeinde Henstedt-Ulzburg. Da im vorigen Jahr Bürgervorsteher Carsten Schäfer (BFB) das Gußwort an die Festversammlung gerichtet hatte, war in diesem Jahr die stellvertretende Bürgermeisterin Elisabeth von Bressensdorf (CDU) an der Reihe.
Schäfer, der aufgrund des Wahlergebnisses sein Amt wohl an Uwe Schmidt (CDU) abtreten muss, hätte die Abschlussfeier offenbar gern als würdigen Rahmen für seinen letzten großen „Auftritt“ genutzt. Er soll die amtierende Verwaltungschefin deshalb im Vorfeld gebeten haben, ihm das Grußwort zu überlassen, war am Rande der Entlassungsfeier von verschiedenen Seiten zu hören. Die stellvertretende Bürgermeisterin aber bestand auf ihrem „Recht“.
Darüber soll es zwischen dem BFB-Mann und der CDU-Frau zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten gekommen sein. Schäfer wiegelte im Gespräch mit den Henstedt-Ulzburger Nachrichten allerdings ab: Ja, man habe über das Thema diskutiert. Über Länge und Intensität der Diskussion wollte Schäfer sich nicht äußern: „Frau von Bressensdorf hat die Rede gehalten. Und ich fand Art und Inhalt dem Anlass angemessen.“
Anders empfand den Redebeitrag H-UN-Leser Rolf Liebe. Er sprach in einem Leserbrief von „Gestottere“. Und ein langjähriger Teilnehmer der Abiturienten-Entlassungfeiern meinte gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten, es wäre wohl besser gewesen, die stellvertretende Bürgermeisterin hätte dem Bürgervorsteher den Vortritt gelassen. Die Rede sei so langweilig gewesen, dass er schon nach wenigen Worten mit seinen Gedanken abgeschweift sei.
Man darf gespannt sein, ob sich die Auseinandersetzung zwischen von Bressendorf und Schäfer auf die interfraktionellen Gespräche über die Vergabe der Ehrenämter durch die Gemeindevertretung am Dienstag, 18. Juni, auswirken wird. Schäfer wollte dazu nichts sagen. Er verwies auf die Sitzung seiner Fraktion am kommenden Mittwoch, in der alle Fragen im Zusammenhang mit der Ämtervergabe von den BFB-Mitgliedern umfassend erörtert würden.
Jörg Schlömann
10. Juni 2013
nun noch einmal zum Thema,
Herr Schäfer hat einen guten Job gemacht und ich halte es für eine Frechheit, das Frau von Bessendorf mit seinen Federn Schmücken will.
Aber zum Glück hat sie sich mit der Rede selbst ein Bein gestellt 🙂
Und das war nicht das erste Bein … langsam muss es ihr doch selbst richtig wehtun.
leider ist es so, das es einen Parteienzwang gibt.
Daher halte ich es für ehrlicher, auch um Wahlversprechen einhalten zu können, das gerade in der Kommunalpolitik Einzelpersonen gewählt werden, die sich ihrer Aufgabe voll widmen können und auch dem entsprechend entlohnt werden.
z.B. kann alle 2 Jahre zu einem festen Zeitpunkt gewählt werden, so braucht es keine Wahlkampf.
An ihren Taten werden wir sie messen!
Eine Aufwandsentschädigung für diese Arbeit halte ich für einen Witz und führt dazu das wir Politiker haben, die wie in der großen Politik nur ihr Ego streicheln.
Natürlich gibt es Ausnahmen!!!
Was haben wir jetzt?
Weniger Wahlbeteiligung aber mehr Personen im Rathaus, die nichts vernünftig bewegen können.
– – – -wie schön, dass es soooo kluge Leute gibt 😉
das Zitat von Churchill lautet :
Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen.
Unter „Demos“ im Wort Demokratie ( Demos = Volk , kratein = herrschen ) verstand man im alten Sparta nur das sogenannte Wahlvolk, das Besitzstand haben musste, um ein Wahlrecht auszuüben zu dürfen.
Die Armen und Ungebildeten durften mitnichten wählen !
Wer in HU aus wohl abgewogenen Gründen nicht wählte, konnte sehr gut beurteilen, ob er damit eine staatsschädliche Partei bevorteilen würde.
“ kurzzeitig auftretende Populisten “ : Die Zeitdauer einer neuen Partei/ Richtung können nur Wahrsager vorhersagen. Oder betroffene Politiker.
Das, was einem nicht in den eigenen Kram passt,, als populistisch zu bezeichnen, ist ein steinalter politischer Trick.
Populus heißt schlicht und einfach Volk, manchmal kann es vielleicht richtiger sein, auch einmal auf sein Volk zu hören.
“ Ismus “ kennzeichnet immer die Übersteigerungsform.
Wer entscheidet, denn, was übersteigert ist ?
Natürlich die Politiker !
Das passt immer: Wie die Klatsche mit der Kasperle immer das Krokodil haute !
Das klingt zunächst mal sinnvoll und nachahmenswert, sehr geehrter Namensvetter Schmidt. Aber würde dieses Verhaltensmuster viele Gleichgesinnte finden, wäre das Chaos in der großen Politik und in unserem überschaubaren kommunalen Bereich wohl perfekt. Denn je geringer die Wahlbeteiligung ist, desto erfolgreicher (zahlenmäßig) werden die Randgruppen aus ganz Rechten, ganz Linken und kurzzeitig auftretenden Populisten. Das können wir uns ernsthaft wohl alle nicht wünschen – und vorstellen mag ich es mir schon gar nicht. Von allen schlechten Regierungsformen, ist die Demokratie noch immer die am wenigsten Schlechte. Ich glaube, Churchill hat es formuliert. Und zur Demokratie gehören demokratische Wahlen. Im Gegensatz zu vielen -immer noch- anderen Ländern, darf man bei uns frei wählen. Dieses hohe Gut sollten wir auch wahrnehmen – sonst dürfen wir es vielleicht irgendwann nicht mehr.
Die Auswüchse schlechter Politik und schlechter Politiker werden uns jeden Tag in den Medien vorgeführt; gut und richtig so! Über den weit aus größeren Teil der Politiker, die jeden Tag anständige Arbeit machen – im Großen und im Kleinen – ist nie oder kaum etwas zu sehen, zu hören, zu lesen. Auch das ist bedauerlich.
Besser kann man es nicht ausdrücken !
Kann ich sehr gut verstehen Herr Winckelmann und das its auch der hauptgrund weshalb kaum noch jemand wählen geht denke ich. So werden wir egal wen wir wählen nicht weiter kommen! Dann lieber durch nicht wählen zeigen das die Politik nicht mehr das ist was es mal war. So unterstützt man zu gleichen teilen alle Parteien, aber zeigt zumindest das man mit der Politik nicht einverstanden ist! Sollten einige vielleicht mal drüber nachdenken.
Hallo Herr Schmidt,
zwei kleine Fragen:
– “ was es mal war“….. Was meinen sie denn damit?
– und bedeutet nicht wählen nicht auch, dass die Stimmen prozentual verteilt werden, wie von den Wählern bestimmt? Wäre ungültig wählen nicht eher Protest?
Ich war einmal 25 Jahre in der SPD.
( Habe wie blöd zu Ostern rot gefärbte Eier in den Haushalten mit verteilt )
Ich habe diese Parte verlassen, weil mir die aufgebauten Feindbilder zwischen SPD und CDU auf den Senkel gingen. Man hätte mit gutem Gewissen noch nicht einmal mit dem sog. “ politischen Gegner “ friedlich ein Bier trinken können, so verhagelt war man gegenseitig. Wenn ich jetzt wieder den Streit um die Abi -.Rede zur Kenntnis nehmen muss,. weiß ich, dass mein damaliger Entschluss richtig war.
Viel schlimmer finde ich das es immer mehr Politiker werden aber immer weniger Wähler. Das zeigt die Qualität der Politik sehr deutlich. Es geht ja leider nur noch um die Politiker und um Parteienstreitereien an sich, die Gemeine bremst das in Entscheidungen doch nur aus und die wirklichen Probleme weder zu spät angepackt „CCU“.
War doch klar. Es geht weiter wie bisher.
Ob diese jungen Menschen des Abi-Jahrgangs wohl zur nächsten Kommunalwahl gehen werden?
§ 10 der Gemeindeordnung (GO) für Schleswig-Holstein legt eindeutig fest: „Bei öffentlichen Anlässen wird die Gemeinde durch die Vorsitzende oder den Vorsitzenden der Gemeindevertretung und durch die Bürgermeisterin oder den Bürgermeister vertreten, die ihr Auftreten für die Gemeinde im Einzelfall miteinander abstimmen“. Diese Abstimmung kann sicher für den Einzelfall oder allgemein themen- oder terminbezogen erfolgen. Also ABSTIMMEN; nicht trotzig einseitig festlegen. Nach meiner Erinnerung hat in der Vergangneheit in gutem Einvernehmen der jeweils beiden Beteiligten, bei der Abiturientenentlassungsfeier immer der Bürgervorsteher die Rede/das Grußwort für die Gemeinde gehalten Beschämend, wenn die stellv. Bürgermeisterin – aus welchen Gründen auch immer – diese Regelung einseitig und brüsk bricht.
Wenn die Rede der Frau v. Bressensdorf nun wirklich (was ja nicht verwundern dürfte), so peinlich und kaum zu ertragen war, wie unabhängig voneinander von mehreren Teilnehmern der Veranstaltung zu hören ist, dann ist das die gerechte Strafe für die Voljuristin – aber sehr, sehr schade die Abiturientinnen und Abiturienten und für unser Gymnasium.
Unabhängig von dem ganzen Drumherum wäre es eine anständige, menschliche Geste der E.v.B gewesen, unserem anerkannten und beliebten Bürgervorsteher Carsten Schäfer, so kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Amt, den Vortritt zu lassen. Na ja, das konnte und durfte man wohl nicht erwarten. Sehr bedauerlich ist es trotzdem.
ja ja, Egomanen auf dem Selbsterhaltungstripp…
wie traurig – und das von „Erwachsenen“ Menschen
Definition Menschen
Im germanischen Sprachgebrauch setzt sich „Menschen“ zusammen aus den germanischen Wörtern
„mens“ (Geist, Bewutsein, Verstand) und aus “chen“ der Verkleinerungsform.
Zusammengesetzt handelt es sich um „kleiner Geist, kleines Bewutsein, kleiner Verstand“.