In einem dramatischen Handball-Krimi ringen die Frogs aus Henstedt-Ulzburg den HSV Hannover nieder, verteidigen die Tabellenspitze und wahren ihre weiße Weste.
Das war nichts für schwache Nerven. Als die Drittliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg neun Minuten vor dem Ende mit 32:36 zurück lagen, glaubten nicht mehr viele der rund 500 Zuschauer in der Sporthalle des Schulzentrums an der Maurepasstraße an ein Happy End für die Frogs. Doch die Mannschaft von Trainer Tobias Skerka zeigte überragenden Teamgeist und bog die schon verloren geglaubte Partie in letzter Sekunde noch herum. Die beiden Rechtsaußen Christoph Wischniewski und Lars Bastian mit ihren Treffern in den letzten 30 Sekunden sorgten für lang anhaltenden Jubel nicht nur auf dem Parkett, sondern auch auf der Tribüne. Lars Bastian, der mit seinem dritten Tor den neunten Saisonsieg drei Sekunden vor dem Abpfiff perfekt machte, konnte sich vor Gratulanten kaum retten.
„Die Mannschaft hat heute eine überragende Moral bewiesen. Beim letzten Team-Time-Out, als wir noch mit einem Treffer hinten lagen, hat jeder noch an den Sieg geglaubt. Dieser Siegeswille hat heute Berge versetzt, auch wenn wir lange Zeit unsere Probleme mit dem siebten Feldspieler der Gäste hatten“, lobte SVHU-Trainer Tobias Skerka sein Kollektiv, aus dem der neunfache Torschütze Tim Völzke, Lasse Kohnagel und Regisseur Nico Kibat herausragten. Als die Frogs in den Schlussminuten Hannovers neunfachen Torschützen Bastian Riedel aus dem Spiel nahmen, provozierten sie mit dieser Maßnahme Ballverluste der bis dahin fast fehlerfrei agierenden Niedersachsen. Die hatten 60 Minuten lang im Angriff ihren Torhüter aus dem Spiel genommen und einen siebten Feldspieler eingewechselt. Dieser taktische Schachzug hatte zunächst für Verwirrung in der SVHU-Deckung gesorgt, die nicht so sattelfest agierte, wie zuletzt. Als es jedoch drauf ankam, waren die Frogs hellwach und verteidigten mit grenzenlosem Selbstvertrauen und unbändigem Kampfgeist ihre weiße Weste.
SV Henstedt-Ulzburg: Stephan Hampel (3 Tore,15 Paraden ), Aleksandar Djordjic – Lars Bastian (3), Florian Bitterlich, Nico Kibat (6/2), Lasse Kohnagel (6), Lars-Uwe Lang (4), Matthias Karbowski, Tim Völzke (9), Malte Voigt (1), Jens Thöneböhn (4), Renke Bitter (2), Christoph Wischniewski (3).
Joachim Jakstat
27.10.2013