
Die HU-Fußballer haben heute gegen den Oldenburger SV die dritte Niederlage in Folge einstecken müssen. Der Endstand lautete 0:4, obwohl die ersten 20 Minuten komplett ausgeglichen waren.
Die Henstedter begann mit viel Druck und hielt sich den Gegner zunächst vom Hals. Doch ganz perfekt lief es nicht, der Henstedter Keeper Zick musste schon in der 4. Minute sein Team vor dem Rückstand bewahren. In der Anfangsphase spielte der SVHU souverän und sicher auf, sie nutzten die Räume und hielten den Ball gut. Im Laufe der Halbzeit erschien das Defensivspiel immer unruhiger zu werden, das Passspiel wurde unüberlegt und hektisch. In der 20. Minute dann die erste vielversprechende offensive Aktion über Michel Blunck, der nach einem Laufduell den Ball von links reinflankte, die Hereingabe verpasste den Abnehmer jedoch. Die Henstedter wurden immer heftiger bedrängt, auf beiden Seiten führten individuelle Fehler zu Ball- und Raumgewinnen. Die Martens-Elf wehrte sich erfolgreich, besonders Standards verteidigten sie sicher. Ab der 30. Minute häuften sich Missverständnisse zwischen den HU-Herren, besonders Konter der Oldenburger wurden immer mehr zu einem Problem.
So nutzten die Gäste in der 34. Minute ihre Chance in Führung zu gehen, Innenverteidiger Geertz zog im Laufduell den kürzeren, die Flanke fand einen Oldenburger, im letzten Moment bekam ein Henstedter allerdings noch sein Bein dazwischen. Weil aber nach dem Konter noch nicht alle Spieler zum Verteidigen zurückgekommen waren fand der Ball seinen Weg zu einem weiteren Oldenburger, der ungestört einnetzte. Später sagte Martens: „Wir kriegten den Treffer, wo wir gerade wieder ins Spiel gefunden haben.“
Zwei Minuten später dann gleich die Chance zum Ausgleich durch Sascha Schwarzwald, der vergab allerdings im direkten Duell mit dem Schlussmann der Gäste. Ein letztes Herzrasenl musste Martens vor der Pause allerdings noch ertragen: Nach einem Konter war der Stürmer der Gäste komplett auf und davon, die SVHU-Innenverteidiger guckten ihm nur nach, doch Marcel Boldt holte mit letzter Kraft den Angreifer ein und klärte im letzten Moment heroisch. Fazit der ersten Hälfte: Es fehlte die Kreativität im Angriff, die Baustellen in der Abwehr? Unzählbar.
In der 55. Minute zwang ein weiteres Missverständnis im heimischen Strafraum Marcel Boldt erneut zu einer aggressiven Rettungsaktion, diese deutete der Schiedsrichter als Foulspiel, gab Strafstoß, plötzlich stand es 0:2. Der nächste Aufreger folgte mit dem 0:3 nur wenige Minuten später, der Torschütze der Gäste schien im Abseits gewesen zu sein, der Linienrichter entschied das Tor sei regulär. „Diese beiden entscheidenden Dinge (Foul zum Elfmeter, und Nachlässigkeit bei Abseitsstellung) haben dem Gegner in die Karten gespielt“, erklärte Martens. Das Feld hatte inzwischen Timo Vanselow betreten, er brachte auch ein wenig Kreativität in die Offensive, doch gleichermaßen wurden die Henstedter noch anfälliger für Konter. Zwar machte das Martens-Team Druck, doch dieser blieb unbelohnt, wurde in der 86. Minute sogar bestraft. Wieder konterte Oldenburg und erzielte so noch das 0:4.
Dieser Tage ist Trainer Jens Martens wirklich nicht um sein Amt zu beneiden. Chancenverwertung, Laufbereitschaft, Präzision, Kreativität, alles individuelle Baustellen, die dem Erfolg der Mannschaft im Wege stehen. Wo soll man da noch anfangen? Mit der Verpflichtung einiger junger Spieler könnte zur neuen Saison ein wenig frischer Wind ins Spiel der SVHU-Fußballherren kommen, doch fraglich ist, ob das in der SH-Liga passieren wird. Nächste Woche reisen die HU-Kicker zum PSV Union Neumünster, ihrem nunmehr direkten Verfolger, also ein weiteres 6-Punkte Spiel.
nb
13. März 2016