Schmidt von SPD mit 91 Prozent gewählt – CDU-Chefin Neumann: „Eine sympathische Frau.“

Blumen für Ulrike Schmidt (rechts) von Parteichefin Martina Kunzendorf
Blumen nach der Wahl für Ulrike Schmidt (rechts) von Parteichefin Martina Kunzendorf

Sie ist gewählt. Von draußen schallten Salven des Schützenvereins durchs offene Fenster in den Versammlungsraum, drinnen gab es kräftigen Applaus von den SPD-Mitgliedern. Mit 91 Prozent Zustimmung haben die Sozialdemokraten Ulrike Schmidt am Mittwochabend im Bürgerhaus ins Rennen um das Bürgermeisteramt geschickt. Schmidt war, wie berichtet, vergangenen Freitag von der Parteiführung vorgeschlagen worden.

Den dicken 91-Prozent-Zuspruch gab es aber nicht für lau – vor der Wahl nahmen Mitglieder und Besucher der Veranstaltung die Bewerberin ins Kreuzverhör. Wie das denn funktionieren solle mit der Fernbeziehung mit ihrem Lebenspartner aus Mazedonien – eine Bürgermeisterin habe doch auch am Wochenende Termine, fragte eine Besucherin. Schmidts Antwort: Sie gehe mal davon aus, dass sie und ihr Partner nach einem Wahlerfolg zusammen in Henstedt-Ulzburg wohnen werden.

Eine andere Fragestellern wollte von Schmidt, die seit 10 Jahren für die OECD tätig ist und in Ex-Jugoslawien mitgeholfen hat kommunale Verwaltungen aufzubauen, aber nun wieder ins heimatliche Schleswig-Holstein gezogen ist, wissen, was sie denn derzeit genau beruflich mache. Sie nehme weiterhin Beratertätigkeiten wahr, sagte Schmidt. Die Kandidatin lächelnd weiter: „Ich muss mich ja übers Wasser halten.“

Die SPD hatte gestern ihre Nominierungsveranstaltung für jedermann geöffnet, neben den SPD-Mitgliedern waren „normale“ Bürger aber auch Vertreter anderer Parteien vor Ort. Die hochkarätigste davon: CDU-Chefin Margitta Neumann. Wie war ihr erster Eindruck von Ulrike Schmidt? Neumann zu den HU-Nachrichten: „Eine sympathische Frau.“ Ebenfalls gesichtet am Mittwoch bei der SPD-Versammlung: BFB-Chef Thomas Becker und Verena Grützbach (zweite WHU-Vorsitzende).

Welches Fazit kann man nach der Kandidatenwahl ziehen?

„Das lebhafte Interesse der Henstedt-Ulzburger sowie das überzeugende Votum für Ulrike Schmidt sind ein deutliches Signal für den Wechsel im Bürgermeisteramt am 01. März 2020“, sagt SPD-Parteichefin Martina Kunzendorf.

Die HU-Nachrichten sagen: Sicher ist seit gestern schon mal, dass eine wirkliche Auswahl stattfinden wird. Auf dem Wahlzettel zur Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr werden nun mindestens zwei Namen stehen. Stefan Bauer als Amtsinhaber und Ulrike Schmidt als Herausforderin. Aber der Kandidatenreigen könnte sich auch noch vergrößern. Mit einem von der CDU nominierten Bewerber etwa.  CDU-Chefin Neumann schloss das gestern nicht aus. Und: auch die WHU führt noch Gespräche mit potenziellen Kandidaten. Das erklärte heute Karin Hohnerlah auf Nachfrage.

cm

24. Oktober 2019

8 thoughts on "Schmidt von SPD mit 91 Prozent gewählt – CDU-Chefin Neumann: „Eine sympathische Frau.“"

  1. In einem Vorbericht war bereits u. a. zu lesen:
    „Mit Schmidt würde internationales Flair ins Rathaus einziehen. Die 46-Jährige arbeitet seit 10 Jahren für die OSZE …“: „Ich habe meine Tätigkeit heruntergeschraubt für die Wahlkampagne.“
    Schmidt hat bereits eine eigene Homepage, dort finden sich neben Lebenslauf und Motivationsschreiben auch ihre „ersten Ziele für Henstedt-Ulzburg.“
    Und hier geht es zur ihrer Webseite: http://www.ulrike-schmidt-h-u.de

  2. Frau Schmidt geht für uns alle ins Risiko, wenn man den Blick in die berufliche Zukunft richtet. Denn hier werden Risiken durch die rasant fortschreitende Digitalisierung relevant. Ein Forschungsinstitut bei der Arbeitsagentur hat dies für viele Berufe eingeschätzt, hier: https://job-futuromat.iab.de/
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    Gibt man dort MediatorIn ein, beträgt das Risiko, durch Algorithmen oder Maschinen ersetzt zu werden 0%. Bei Romanisten und Anglisten schon 17%. Aber richtig riskant wirds für Bürgermeister: 44%. Aber es kann auch unerwartete Berufsgruppen treffen: Diplom-Informatiker sind zu 8% betroffen, mehr Kenntnisse der Betriebswirtschaft helfen da nicht: Wirtschaftsinformatiker/in (Hochschule): 10%.
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    Allerdings: Die Sicherheit von Mediatoren in Kombination mit unserer hiesigen Streitbarkeit lässt ahnen: Die Kandidatin hat den Arbeitsmarkt solide analysiert und die ideale Wirkungsstätte identifiziert. Bei Angelegenheiten der Städtepartnerschaften würde sie uns mit fließenden Französisch- und Englischkenntnissen vertreten. Und angesichts der Erfahrungen im osteuropäischen Sprachraum ist vielleicht sogar noch etwas Polnisch in Reichweite.
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    Wir haben eine Alternative, das steht fest. Mal sehen, ob noch was kommt. Drei überörtlich aktive Parteien haben hier vielleicht noch BewerberInnen in Sichtung. Das ist ja der Vorteil: Man wirkt über Henstedt-Ulzburg bis Kiel/Berlin/Brüssel hinaus. Spannend.

    1. Das ist für mich der Bodensatz der freien Meinungsäusserung im Netz. Das Kommentatoren ihre Identität verschleiern, finde ich persönlich bereits inakzeptabel. Das aber einige Menschen sich weitere falsche Identitäten anlegen, ist schlichtweg eine Eigenschaft von schlechten Menschen. Würde mir zu wissen wünschen, welche Identitäten „Olaf Schmidt“ sonst noch hier auf dieser Seite nutzt. Solchen Menschen gehört der Zugang generell untersagt. „Olaf“ sitzt bestimmt am Bildschirm, und freut sich sogar über diese Sätze.
      HU-Nachrichten: Danke für die sorgfältige Überwachung und das Löschen des unverschämten Kommentars von „Olaf“.

  3. Kompetenz hat Priorität und Frau Schmidt bringt diese offensichtlich mit . Würde es sehr begrüßen, wenn auch andere Parteien diese Personalien unterstützen würden. Das Bürgermeisteramt muss wieder den Willen der Bürger unserer Gemeinde erhören und vertreten. Größer , höher, teurer, das sollte der Vergangenheit angehören.

  4. Der SPD gratuliere ich dazu, eine solch kompetente Frau für das Amt der Bürgermeisterin gefunden zu haben.Es wäre sehr schön, wenn sich andere Parteien der Wahl anschließen könnten. Da Frau Schmidt parteilos ist, sollte sie vielleicht auch von anderen Parteien unterstützt werden. Ein Wechsel im Rathaus wird hoffentlich neuen Wind wehen lassen.

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