Neujahrsansprache von Danielski: In Schleswig-Holstein wohnen die glücklichsten Menschen – und wir gehören dazu

Die HU-Nachrichten konnten beim heutigen Neujahrsempfang der Gemeinde leider nicht mit dabei sein. Die Neujahrsansprache des Bürgervorstehers gibt es trotzdem.

Nachfolgend die Rede von Henry Danielski

Sehr geehrter Herr Bauer, liebe Henstedt-Ulzburgerinnen und Henstedt-Ulzburger, liebe Gäste,

ich begrüße Sie recht herzlich hier im Rathaus der Gemeinde Henstedt-Ulzburg zu unserem Jubiläumsneujahrsempfang 2020 und wünsche Ihnen allen ein frohes, gesegnetes und friedvolles neues Jahr.

Ja, wir feiern dieses Jahr ein Jubiläum. 50 Jahre Henstedt-Ulzburg. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Wahrlich ein Grund zum Feiern. Sicherlich sagt der eine oder andere: früher war alles besser. Aber: war es das wirklich? Gut, die Staus auf der Hamburger Straße gehörten nicht zum normalen Straßenbild, aber warten musste man auch. Nämlich an den Schranken der AKN, die Dieselabgase ausstoßend und nicht gerade leise mitten durch den Ort fuhr.

Bevor ich aber auf das vor uns liegende Jahr schaue, lassen Sie mich einen Blick auf das zurückliegende werfen. Das Jahr begann auf der politischen Ebene mit einem Paukenschlag. Durch die Gründung einer neuen Fraktion wurde die politische Landschaft bunter und die Mehrheitsverhältnisse in der Gemeindevertretung veränderten sich. Viele Bürger fragten sich: war das notwendig? So kurz nach den Kommunalwahlen? Darauf kann man nicht mit Ja oder Nein antworten, sondern muss sich darüber klar sein, dass auch das zu den demokratischen Spielregeln gehört und zu akzeptieren ist. Das hatte dann zur Folge, dass in den Gremien teilweise neu gewählt wurde und Positionen neu besetzt wurden. Nachdem dies alles im Februar geschafft war, konnte mit der Sacharbeit fortgefahren werden.

Ich bin überzeugt, dass mit der jetzigen Zusammensetzung der Gemeindevertretung weiterhin eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit möglich sein wird. Das bedeutet nicht, dass alle immer einer Meinung sein werden, man aber auf Augenhöhe und respektvoll diskutieren und um die beste Lösung zum Wohle der Gemeinde streiten kann. Sicher wird es mit sechs Fraktionen anstrengender, schließlich ist fast immer aus jeder Fraktion etwas zum Thema zu sagen, aber auch das gehört dazu. Warum ich aber optimistisch in die Zukunft schaue, will ich Ihnen an der Besetzung eines Ausschusses darstellen: Obwohl es bisher immer üblich war, dass die Position des stellvertretenden Vorsitzenden immer von der Fraktion besetzt wurde, die den Vorsitzenden stellt, wurde bei einem sehr wichtigen Ausschuss von dieser Verfahrensweise abgewichen. Hier wurde die Position des Stellvertreters von einer anderen Fraktion besetzt. Entscheidend für diese abweichende Verfahrensweise war die Kompetenz und Sachkenntnis dieses stellvertretenden Vorsitzenden, die für diese Konstellation sprach. Meiner Ansicht nach, ist dies ein sehr positives Zeichen für die zukünftige Arbeit in der Gemeindevertretung.

Liebe Henstedt-Ulzburgerinnen und Henstedt-Ulzburger, vor einem Jahr habe ich Sie von dieser Stelle aus aufgefordert und gebeten, von Ihrem Wahlrecht für die Europawahl Gebrauch zu machen. Und ich muss sagen: ich bin stolz auf die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde. Mit 62,1 % Wahlbeteiligung gegenüber 40,4 Prozent im Jahre 2014 haben Sie mir gezeigt, dass Sie erkannt haben, wie wichtig es ist, gemeinsam an Europa zu arbeiten. Dass mit solch einer phänomenalen Wahlbeteiligung nicht gerechnet wurde, können Sie schon daraus ersehen, dass selbst unsere Verwaltung dachte, wir kämen nicht über 60 Prozent hinaus. Deshalb fehlten am Nachmittag des Wahltages in einigen Wahllokalen Wahlscheine. Aber es wurde rechtzeitig reagiert und aus benachbarten Gemeinden Wahlscheine herangebracht.

Was sich allerdings nach der Wahl in Brüssel abspielte, kann nur Kopfschütteln hervorrufen. Das Schachern um Posten und die Machtspielchen sind des europäischen Parlaments unwürdig und beschämend. Das zeigte uns, dass in den Köpfen vieler Politiker die nationalen Interessen noch immer die Oberhand haben und dadurch bei vielen die Wichtigkeit des europäischen Gedankens in den Hintergrund tritt. Ich halte dies für eine gefährliche Entwicklung. Zum Brexit möchte ich mich nicht weiter äußern.
Wie aber sieht es in unserer Gemeinde mit Europa aus? Im Juni 2019 feierten wir den Europatag und hatten Abordnungen aus unseren europäischen Partnerstädten zu Gast. Es war ein sehr gelungenes Wochenende, das mir gezeigt hat: unsere Partnerschaften funktionieren. Mein Dank geht an dieser Stelle an unsere Freundeskreise, die hervorragende Arbeit geleistet haben und weiterhin leisten und natürlich auch an alle anderen Akteure, einschließlich unserer Verwaltung, die alle zum Gelingen dieser Veranstaltung, in die unserer Gemeindetag eingebunden war, beigetragen haben. Ein ganz großer Teil der Arbeit wurde ehrenamtlich geleistet.

Deshalb möchte ich nicht versäumen, allen Ehrenamtlichen in unserer Gemeinde zu danken. Am 6. Dezember haben wir im Rahmen des Ehrenamtstages den Bürgerpreis 2019 an das Organisationsteam des Ulzburg-Cups verliehen. Damit wurde auch ein Zeichen gesetzt, dass der Sport vor allem mit Jugendlichen ein wichtiges Anliegen der Gemeinde ist. Bei dieser Veranstaltung wurde hervorgehoben, dass ehrenamtlich tätige Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde in den unterschiedlichsten Vereinen und Organisationen hervorragende Arbeit für uns alle leisten. Es würde den Rahmen sprengen, hier alle Organisationen und Vereine aufzuzählen, aber es ist eine große Zahl.
Ich danke jedem einzelnen im Namen der Gemeinde. Ohne das Ehrenamt würde unsere Gemeinde nicht funktionieren. Tatsache ist aber leider auch, dass die Zahl der Ehrenamtlichen rückläufig ist, was u.a. der demografischen Entwicklung geschuldet ist. Deshalb meine Bitte an alle Bürgerinnen und Bürger: fragen Sie sich, ob nicht auch Sie etwas Zeit und Kraft für eine ehrenamtliche Tätigkeit in unserer Gemeinde aufbringen können. Es wird jede Hilfe benötigt. Und bedenken Sie: durch Ihre Hilfe und Ihr Engagement für andere bekommen sie auch etwas zurück: Dank und Anerkennung – und ein positives Gefühl.

Lassen sie mich noch auf einen weiteren Punkt eingehen, der mir am Herzen liegt: in einer kürzlich veröffentlichten Studie hat sich ergeben, dass auf einer Glücksskala von 0 bis 10 für Deutschland der Wert 7,1 ermittelt wurde. Und für Schleswig-Holstein sogar 7,44, was bedeutet, dass in Schleswig-Holstein die glücklichsten Menschen Deutschlands wohnen. Und wir gehören dazu. Warum aber wird dann bei uns so oft das halb leere Glas gesehen und nicht das halb volle? Lassen Sie uns optimistisch in die Zukunft schauen. Wir haben allen Grund dazu. Auch in unserer Gemeinde. Es wurde schon viel Positives erreicht und wir werden auch noch viel erreichen. Davon bin ich überzeugt. Die glücklichsten Europäer sind übrigens die Dänen. Vielleicht kommt das u.a. daher, weil sie auf den Autobahnen in Schleswig-Holstein ihre Autos mal so richtig ausfahren können, ohne dass die hohe CO zwei Belastung ihrem Land angerechnet wird. Aber das nur am Rande.

CO-zwei gibt mir natürlich das Stichwort: Klimaschutz. Dass sich das Klima verändert, ist nicht zu verleugnen. Auch das etwas getan werden muss. Hier sind wir alle in der Pflicht. Die Politik, die Gemeinde, die Gesellschaft, d.h. jeder einzelne muss etwas tun. An diesem Punkt wird es leider schwierig, wie die Diskussion um das Sylvesterfeuerwerk weltweit gezeigt hat. Wie unglaubwürdig sind die Lippenbekenntnisse nach dem Willen zur Änderung, wenn man sich auf die Tradition und das Recht auf Spaß beruft und dafür Jahr für Jahr das Leben und die Gesundheit vieler Menschen und eine unbestritten beträchtliche Umweltbelastung in Kauf genommen wird. Und das insbesondere von denen, die der älteren Generation Versagen in der Umweltpolitik vorwerfen.
Liebe Bürgerinnen und Bürger, wir stehen am Anfang eines neuen Jahres. Ein Jahr mit Chancen und Möglichkeiten. Auch dieses Jahr bitte ich Sie wieder, von Ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen, und zwar am 1.März zur Wahl eines neuen Bürgermeisters oder einer Bürgermeisterin. Sie entscheiden, wer zukünftig hier im Rathaus die Verwaltung leiten und dafür verantwortlich sein wird, dass die Entscheidungen, die in der Gemeindevertretung beschlossen werden, auch tatsächlich in die Tat umgesetzt werden.

An dieser Stelle möchte ich schon heute unserem jetzigen Bürgermeister Stefan Bauer meinen Dank für die geleistete Arbeit in den vergangenen Jahren aussprechen. Herr Bauer hat sich, wie Sie es wahrscheinlich schon mitbekommen haben, entschlossen, nicht noch einmal zu kandidieren. Für diese Entscheidung, lieber Stefan, zolle ich dir meinen aufrichtigen Respekt.

Ihnen allen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger wünsche ich ein erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr mit vielen positiven Entwicklungen für unsere Gemeinde.

Vielen Dank!

pm

12. Januar 2020

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