In der Galerie Sarafand eröffnen gleich drei Künstler die erste Vernissage im neuen Jahr

Zum Auftakt des künstlerischen Hallbjahres hat Galeristin Angelika Dubber gleich dreifach „zugeschlagen“, um ihren Henstedt-Ulzburger Kunstfreunden einen attraktiven Einstieg am Sonntag, 3. März von 15 bis 17 Uhr, in ihrer Galerie Sarafand, Schultwiete 2,  zu bieten. Ihre Begründung: „Künstler brauchen immer wieder unsere Unterstützung als Echo auf ihre Arbeiten. Deshalb ist es ein Anliegen der Galerie, auch weitgehend bekannte Künstler vorzustellen.“ Nur durch die Öffentlichkeit würden ihre Werke gewürdigt und gefragt. Und sie wünscht sich, dass das Publikum den Mut hat, sich mit den Künstlern vor Ort auseinanderzusetzen. Dafür bietet die Galerie mit ihrem angenehmen Ambiente (und dem köstlichen arabischen Gebäck mit Tee) das perfekte Forum, wie sich in der Vergangenheit wiederholt gezeigt hat. Und wie gewohnt kann auch jedes Kunstwerk käuflich erworben werden.

Die Malerei wird vertreten durch die Französin Marie-Pierre Ficheux, die in Trier geboren wurde, in der Bretagne aufwuchs und dort ein Sprachstudium für Deutsch und Englisch absolvierte. 1983 kehrte sie nach Deutschland zurück, wo sie 1997 eine Ausbildung zur Kunsttherapeutin machte. Seit 2005 besitzt sie ein eigenes Atelier und nimmt an vielen Ausstellungen teil. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Norderstedt, wo sie auch arbeitet.

In ihrem „Atelier de Peinture“ gibt sie Kreativ-Kurse für Kinder ab fünf Jahre, die nicht nur mit Farben und Zufallstechniken experimentieren dürfen, sondern auch Malen mit Pinsel und Schwamm, mit Kreiden und mit den Händen. Oder Gestalten mit Pappmaché, Restmüll und Ton. Dazu die Malerin, die selbst wunderschöne Bilder in sanften Pastelltönen kreiert: „Auf der Basis unterschiedlicher Methoden und Techniken werden die Kinder angeregt zu experimentieren und ihr eigenes Gestalten zu entwickeln.“  Außerdem arbeitet sie als gestaltorientierte Kunsttherapeutin und psychotherapeutische Heilpraktikerin mit Erwachsenen und Behinderten.

Marie-Pierre Ficheux malt ganz unkonventionell – ihre eigene Welt, so wie sie ihr gefällt. Was sie sieht, setzt sie um und wartet, wie es sich entwickelt, ob abstrakt oder  real. Und das bei ganz unterschiedlichen Motiven. Ihre großformatigen Bilder in pastellenen oder glühenden Farben sprechen ihre eigene Sprache. „Ich brauche es einfach. Wenn ich nicht male, geht es mir nicht gut. Es ist die pure Freude, die ich beim Malen empfinde.“ Sie hat von Anfang an gemalt, noch bevor sie zur Schule ging. Daher wurde das Malen für sie zum Lebenselixier. Vor einem Jahr begann sie, ihre Bilder auszustellen. Gleich drei Ausstellungen brachten ihr den ersehnten Erfolg: in Bergedorf und in der Altonale, und in Glinde erhielt sie sogar den 1. Publikumspreis.

Bildhauer POM, der eigentlich Peter Märker heißt, fertigt vorwiegend Skulpturen von Frauen und Männern an, die er kennt. So auch seine Tänzerin und die berühmte Dame in der Badewanne. Der gebürtige Berliner studierte Bildhauerei an der staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Frankfurt am Main. Seit 30 Jahren lebt und arbeitet POM in seiner Werkstatt und  freien Kunstschule in Hamburg-Altona. Er engagiert sich im Sinn der „sozialen Plastik“ in der kulturellen Stadtteilarbeit in Hamburg und in überregionalen kunstpolitischen Aktionen. Auch er blickt auf diverse erfolgreiche Ausstellungen zurück.

POM lässt sich bei seiner Arbeit von den alten Expressionisten inspirieren. Am liebsten arbeitet er abends und dann vier Stunden am Stück, bis seine Skulptur fertig ist.  „Es ist schwierig geworden, Modelle zu finden.“ Charakteristisch ist bei jeder seiner Figuren die fließende Bewegung und der ganz spezielle Gesichtsausdruck. Was bei der rauen, reliefartigen Oberfläche überrascht. Manches entsteht auch aus Restmüll. „Inzwischen gibt es ein Umdenken für die Wiederverarbeitung gebrauchter Materialien“, so der Künstler.

Unter diesem Aspekt sieht auch Helga Kaiser ihre jüngste Kunstrichtung – ihren attraktiven Schmuck aus Papier! Die gebürtige Ostpreußin machte zunächst eine Ausbildung zur Handweberin, wurde dann Dozentin an der VHS „Weben für Kinder“, schuf eine eigene Schmuckkollektion,  entwarf  Papierobjekte und nahm an Malkursen bei Evelin Marin teil. Es folgten Malexperimente auf verschiedenen Malgründen und etliche Einzelausstellungen in der Galerie Sarafand. Ihre jüngste Kreation ist der Papierschmuck in plakativen Farben auf Weiß oder Schwarz als Broschen, Ohrclips oder Ketten.  Dazu verwendet sie festes Architektenpapier, das beim Rollen, Falten und Knicken ganz andere Eigenschaften entwickelt als normales Papier. Zum Schluss verklebt sie die winzigen Teile mit Holzleim, mit Wasser und einem Bügeleisen. „Dazu hat mich meine kreative Tochter inspiriert“ sagt Helga Kaiser begeistert. „Aus Altem wird etwas ganz Neues geschaffen. Also im weitesten Sinne recycelt.“

Gabriele David

25.2.2013

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert