Göttsch lobt Gemeindeverwaltung und sagt: „Es kommt beim neuen Bürgermeister auf die Kompetenz in Konfliktmanagement an“

Kurt Göttsch (rechts) neben Stefan Bauer
Kurt Göttsch (rechts) neben Stefan Bauer

Warme Worte für ein Verwaltungshaus, das in der Vergangenheit häufiger in der Kritik stand. Kurt Göttsch hat die von Bürgermeister Bauer geführte Gemeindeverwaltung gelobt. „Wir haben eine hervorragende Verwaltung“, sagte der Grünen-Fraktionschef am Wochenende den HU-Nachrichten. Und mit Blick auf den scheidenden Bürgermeister, der seinen kampflosen Abgang aus dem Amt mit einem gestörten Verhältnis zwischen der Verwaltung und der Ortspolitik begründet hatte: „In dem Punkt hat Bauer Recht, da ist eine Menge im Argen. Es gibt diverse Hinweise, dass die Politik mit der Verwaltung negativ umgesprungen ist.“

Die Henstedt-Ulzburger Nachrichten hatten bei Göttsch eigentlich durchgeklingelt, um ihm ein paar Worte zum Bürgermeistervierkampf zu entlocken. Wer wird gewinnen und vor allen Dingen wer soll gewinnen? Doch Göttsch wollte weder eine Wahlprognose, noch eine Wahlempfehlung abgeben. Die Bürgermeisterwahl sei eine Bürgerentscheidung, die solle nicht durch Parteien-Aussagen beeinflusst werden, so der Kommunalpolitiker. Göttsch im O-Ton: „Wir werden keine Diskussion führen, welcher Kandidat zu wählen ist, wir überlassen den Bürgern die Entscheidung. Und wir hoffen, dass alle zur Wahl gehen und dass alle die Kandidaten sehr ordentlich prüfen.“

Etwas mehr bekommen die HU-Nachrichten zum Bürgermeistervierkampf von Göttsch aber dann doch noch: Eine entscheidende Frage für die Grünen sei, wie der neue Bürgermeister die Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Politik verbessern kann. Deswegen komme es beim neuen Verwaltungschef nicht so sehr auf die Fachkompetenz an. Göttsch: „Fachliche Kompetenz in der Verwaltung ist gegeben, es kommt mehr auf die Kompetenz in Konfliktmanagement an – Kompetenzen der Kommunikation, der Zusammenarbeit, Aufeinander zugehen.“

Konfliktmanagement – war da nicht was? Aber ja, da war was: „SPD: Konfliktmanagerin Ulrike Schmidt soll Henstedt-Ulzburgs Bürgermeisterin werden“, hieß es im Oktober bei den Henstedt-Ulzburger Nachrichten. Bekannt ist, dass Schmidt Konfliktmanagement im englischen Bradford studiert hat und zuletzt mithalf im Rahmen eines OSZE-Mandats kommunale Verwaltungen in einer konfliktträchtigen Region aufzubauen – in Ex-Jugoslawien nämlich. Ist der Hinweis also eine Empfehlung für Ulrike Schmidt? Naja, wer will, findet in Sachen Konfliktmanagement auch etwas beim CDU/FDP/BFB-Gegenkandidaten. Im Rahmen seiner polizeilichen Tätigkeit sei er „beruflich im Konfliktmanagement, also dem Suchen lösungsorientierter Ansätze in schwierigen Lagen, ausgebildet und qualifiziert worden“, heißt es auf der Homepage von Holger Diehr.

cm

30. Januar 2020

www.holger-diehr-hu.de

www.ulrike-schmidt-h-u.de

16 thoughts on "Göttsch lobt Gemeindeverwaltung und sagt: „Es kommt beim neuen Bürgermeister auf die Kompetenz in Konfliktmanagement an“"

  1. Noch vier Wochen bis zur Wahl. Vier von sechs Parteien haben einen Kandidaten gefunden, den sie aktiv unterstützen: SPD / Schmidt (die aktive Unterstützung empfinde ich übrigens als angenehm zurückhaltend) und CDU, BfB, FDP / Diehr. Während die WHU keine eindeutige interne Festlegung treffen konnte (Diehr nicht mit Mehrheit), haben Die Grünen keine Unterstützung für einen Kandidaten getroffen. Wohl auch deshalb, weil man bei der eigenen Suche keinen geeigneten Kandidaten finden konnte. Das ist für mich die sauberste Haltung: Bevor man irgendjemanden unterstützt, hält man sich lieber aktiv raus. Dennoch erlaubt sich Herr Göttsch als Einzelperson ein Statement, dass eben nicht automatisch für seine Partei steht. Das ist für mich astreine Kommunikation. Und zur politischen Mehrheit, die bei den BGM-Wahlen über die Phalanx der Diehr-Unterstützer den Ausschlag des Wahlergebnisses bringen mag: Über die Brücke gehe ich nicht! Wären in vier Wochen Kommunalwahlen, würde sich meiner Meinung nach ein verändertes Ergebnis zeigen. Die inzwischen neu gegründeten Grünen werden locker stark zweistellig gewählt, und schon damit das Ergebnis massiv verändern. Zudem stimme ich diesbezüglich eher den Aussagen von Frau Hohnerlah zu. Die Bürger unterscheiden in den Wahlausrichtungen, bei denen entweder Parteien zwecks politischer Machtverteilung, oder Amtsinhaber implementiert werden. Eine Vermengung der Themen kann in die falsche Richtung ausschlagen.

    1. Herr Blau, mir wird irgendwie nicht klar, was Sie mit „astreiner Kommunikation“ meinen !? – Kommunkation, das mag ja schon sein, aber, wie qualifiziert diese sich hier zu „astrein“ ?

      1. @Herr Föh: Herr Göttsch hat etwas über die erforderlichen Anforderungen des / der zukünftigen BGMs gesagt. Damit hat er aber keinen Kandidaten direkt hervorgehoben. Wer sagt denn, dass ein Konfliktlösungstalent nur bei Frau Schmidt vorliegt? Oder, wer weiß denn, ob sie es tatsächlich hat? Wir wissen doch nur, dass sie in irgendeiner Funktion in einer Konfliktregion unterwegs war, ohne ihre tatsächlichen diesbezüglichen Fähigkeiten nachweislich zu kennen. Wir unterstellen etwas, ohne es zu wissen. Genauso leicht macht man es sich, wenn diese Fähigkeit nur einem Kandidaten unterstellt wird. Insofern war die Aussage von Herrn Göttsch geschickt, weil man ihm nur mit Unterstellungen eine Favorisierung eines Kandidaten nachsagen kann. Aber natürlich man kann sich was bei seinen Aussagen denken, wenn man will. Und man darf einem Politiker auch unterstellen, dass er sich dieser Mechanismen bewusst bedient. Aber festnageln ist trotzdem nicht. Das finde ich fachlich „astrein“ für den Politiker einer Partei, die offiziell keinen Kandidaten unterstützt.

    2. Herr Blau, über die Bücke müssen Sie auch nicht gehen. Der Bürgermeister wird von den Bürgern gewählt und nicht von den Parteien. Allerdings werden Sie den Parteien zugestehen müssen, dass sie einen Kandidaten vorschlagen, der sowohl Verwaltung als auch Konfliktmanagement versteht. Denn daran haben die Bürger/ innen ein Interesse, dass in ihrer Gemeinde die Verwaltung funktioniert und die im politischen „Streit“ dann mehrheitlich gefundenen Entscheidungen auch umgesetzt werden. Alles andere bedeutet für die Gemeinde Stillstand, und den wollen sicherlich nur wenige Henstedt-Ulzburger.
      Dass Sie glauben, Herr Göttsch hat hier in dem Block seine Einzelmeinung als Fraktionsvorsitzender der Grünen vertreten, hätte ich von Ihnen jetzt nicht erwartet…, aber es ist eben Wahlkampf, da wird man immer wieder überrascht. 😉

      1. @Herr Meschede: Mein Kommentar bezog sich auf den Artikel. In dem stand, dass möglicherweise die üblichen Wähler der Parteien für einen Sieg des Kandidaten Diehr sorgen könnten, die diesen Kandidaten unterstützen. Und zu Herrn Göttsch: Das offizielle Statement der Grünen ist klar. Herr Göttsch hat es meiner Meinung nach deutlich gemacht, und dennoch seine Ergänzung eingebracht. Ich nehme nicht an, dass es damit ein anderes Statement der Grünen zur Haltung gäbe. Deuten kann man natürlich viel. Und natürlich kritisiere ich nicht, dass Parteien einen der Kandidaten fördern. Steht so auch nicht in meinem Kommentar. Ob aber Aussagen wie von Herrn Eberhard (FDP) nun besonders glücklich sind … ? … naja, wenigstens überrascht mich sowas nicht.

  2. „Ich danke Herrn Schlömann für die Information“ – nicht mehr , nicht weniger. Was ich damit mache, lassen Sie bitte meine Sache sein. Ich werde mich umhören.
    Ich brauche nicht Ihre Belehrung.

  3. Herr Dultz,
    Sie haben anscheinend eine andere Ansicht darüber, was Fakten sind, als ich.
    Was Hr. Schlömann in Bildzeitungsreporterart schreibt, ist eine Mischung aus Mutmaßungen, Unterstellungen und Annahmen.
    Nehmen Sie mal den Satz „Ihre Arbeit auf dem konfliktgeplagten Balkan dürfte dafür Beweis genug sein.“ Fakten? Null. Welche Arbeit hat sie dort geleistet? Und was ist dabei rausgekommen. Warum ist das für die Arbeit einer Bürgermeisterin relevant?

    Und dann der Satz „Seinem engsten Mitarbeiter habe er sogar eine ehrenamtliche Tätigkeit verboten, ist aus „seiner“ bisherigen Gemeinde Fockbek zu hören.“ Das ist eine Unterstellung, die hier in keiner Weise belegt wird. Herr Schlömann, als erfahrener ehemaliger Bildzeitungsredakteur, weiß, wie man das so schreibt, dass es hängen bleibt, und gleichzeitig so, dass man Herrn Schlömann nicht nachsagen kann, er würde dies behaupten. Er sagt ja nur, es „ist zu hören“.
    Also, fallen Sie nicht darauf rein, wie hier versucht wird, Stimmung zu machen. Fakten sehen anders aus.

    1. Fakt ist doch es ist WahlKAMPF! Da gehört Stimmungs und Meinungsmache dazu, auf beiden Seiten. Ich bin jedenfalls froh wenn auch mal Aussagen eines Herrn Schlömann dazu kommen und nicht immer dieser weichgespülte Wahlkampf Einheitsbrei. Also bitte nicht so dünnhäutig. Sie haben ihre Meinung, Herr Schlömann seine und alle anderen ihre.

    2. Kandidaten werden – wie am Beispiel Fockbek auch klar ist – nach Fakten und er-lebten Taten (wieder-) gewählt, wie und ob die diese eingehalten haben und nicht nur vollmundig im Programm standen so wie hier z.B. hier ca. 40 Jahre un länger in allen CDU-Programmen (vor der Kommunalwahl !) „….wir werden uns für eine Umgehungsstraße einsetzen….“ ( was faktisch aber die Entstehung von Ulzburg-West brachte, aber keine Umgehung). Die „Usdedomer“ möchte keinesfalls als Westumgehung bezeichnen, daraus wurde ein Schleichweg für die Hamburger Straße. Nur entstand dort das an Wohnbebauung, was die ersten Neubürger da nicht wollten bzw. gewußt haben. Nun ja, das belebte dank Neubürger dann die Anzahl der Parteien.
      Versprechen wie hier im Ort „……nicht mehr Logistik…..“ kennen wir hier, gefördert auch noch von 3 Parteien. Das wurde nach Art des Hauses dann fremdbeseitigt seitens einer guten Kanzlei der Fa. REWE. Bürgerentscheid schlichtweg abgewürgt mit viel Geld. Ist das noch Demokratie oder denken hier immer wieder Einige wie einst zu Zeiten von Ritter Olzeborg – heute mit der eleganten Ausrede: wir sind gewählte Vertreter – mit Freifahrtsschein für Dinge, die vor der Wahl nicht bekannt waren.
      Helmut Kohl prägte einst den Satz in Sachen Wiedervereinigung und DDR : er sieht blühende Landschaften – daraus wurden Ruinen, aus denen das Wildkraut grün sprießt und kein Lärm oder Mensch zu sehen ist.
      Dort sterben Städte und Dörfer mangels Wirtschaftsleben aus. Ee fehlen Betriebe und Zentralen – dafür reichlichst Wohnraum, der verfällt jeden Tag mehr.
      Und hier: Gemeinde im Grünen ? Wohl kaum. Wird mehr zur „Sardinendose“……
      Demnächst die die Straße ab Ulzburg-Süd auf ca. 1,2 km saniert bis zur Wilstedter Straße.
      Dann „erleben“ wir eine Weile noch mehr Verkehr auf dem Rhen dank fehlender Umgehungsstraße und Planung in die Zukunft.
      Irgendwann kommt dann die Strecke ab Ulzburg-Nord bis Kaki-Süd an die Reihe.
      Die CDU, FDP und BfB sind für einstimmig für den Kandiaten mit CDU-Parteibuch. Ist das ein Signal dafür in Ulzburg: die Politik macht unverdrossen weiter – denn die Entscheidungen fällt der Gemeinderat mit seinen Gremien und nicht der Bgm..
      Ich kenne einen ehemaligen Bgm. mit CDU-Parteibuch, der wechselte nach Kiel unter Führung der CDU in die Landesregierung. Dort blieb er auch als die SPD den MP stellte.
      Eine besser dotierte Position ist menschlich gesehen nicht von Nachteil…..

  4. Na endlich sind Sie Ihren reißerischen Kommentar mal losgeworden, Herr Schlömann. Auf dem Rhener Vorstellungsabend ging ihr Versuch ja ordentlich in die Hose. Nun können Sie hoffentlich wieder besser schlafen.

  5. Wer die Sitzungen der Gemeindevertretung und ihrer Ausschüsse verfolgt, kann der Ansicht von Kurt Göttsch nur beipflichten: Henstedt Ulzburg braucht an der Spitze der Verwaltung eine Persönlichkeit, die vorrangig Konfliktmanagement beherrscht und integratives Verhandlungsgeschick mitbringt. Da hat wohl Ulrike Schmidt die Nase weit vorn. Ihre Arbeit auf dem konfliktgeplagten Balkan dürfte dafür Beweis genug sein. CDU-Kandidat Holger Diehr dagegen wirkt wohl eher polarisierend: Ihm wird von Menschen, die mit ihm arbeiten mussten, eine Amtsführung nach „Gutsherrenart“ vorgeworfen. Solches Gehabe kennen wir aus der Vergangenheit zur Genüge. Seinem engsten Mitarbeiter habe er sogar eine ehrenamtliche Tätigkeit verboten, ist aus „seiner“ bisherigen Gemeinde Fockbek zu hören. Man weine ihm dort keine Träne nach. Er habe seine Wiederwahl trotz des ‚Amtsbonus‘ nicht grundlos „vergeigt“. Einen solchen Chef haben die Mitarbeiter unserer Gemeindeverwaltung nicht verdient!

    1. ……wie ich gelesen habe hat bei seiner möglichen Wiederwahl die Gegenkandidatin ca. 63 % der Wählerstimmen erhalten – ein recht klares und kein knappes Votum gegen ihn trotz seiner fachlichen unbestreitbaren beruflichen Qualifikation. Das reichte aber in Fockbeck nicht aus.
      In wieweit der ggf. der Streit um das Thema Supermarkt in Fockbeck Edeka / Aldi eine Rolle gespielt hat weiß ich allerdings nicht.
      Aber die Bürger werden hier auch nach ihrer Meinung und insbesondere Erfahrung wieder selbst entscheiden und brauchen keine Hilfe oder Tipps von Politikern – die wohl wenig das Ohr am Volk haben…..

  6. Nein, Herr Göttsch gibt hier keine Wahlempfehlung, ha ha!

    Vor 4 Monaten hieß es hier noch: „ Grüne wollen das Rathaus mit Diplom-Verwaltungswirt erobern“ und jetzt kommt es beim neuen Verwaltungschef nicht so sehr auf die Fachkompetenz an.

    In der Ausschreibung der Grünen las ich: „Er muss ein nachgewiesenes Fachwissen in allen wesentlichen Arbeitsbereichen einer Verwaltung haben. Wir erwarten möglichst eine Qualifikation als Dipl. Verwaltungsfachwirt*in“ und „Ein*e Bürgermeister*in ist auch als Unternehmer*in gefordert. Sie / Er hat die wirtschaftliche Verantwortung für einen Haushalt in Höhe von ca. 70 Mio. € und muss für die Sicherung und den Ausbau des Vermögens der Gemeinde sorgen. Er/Sie muss die Finanzen des „Unternehmens Gemeinde“ durch langfristige Entscheidungsvorbereitungen in Ordnung halten. Controllinginstrumente wurden im bisherigen Arbeitsbereich eingesetzt.“

    Welch ein Sinneswandel!

    Wenn jemandem die Parteizugehörigkeit eines Kandidaten nicht passt, sollte er es sagen und nicht um den heißen Brei herumreden.

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