Fürstenhof: Das Pflegecentrum macht dicht!

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Die Seniorenanlage Fürstenhof an der Dorfstraße

Erhebliche Unruhe herrscht unter den Bewohnern und Mitarbeitern der Seniorenresidenz Fürstenhof. Der Grund: Das Pflegecentrum im Fürstenhof schließt zum Monatsende! Das bestätigte heute dessen Leiterin Petra Hansen den Henstedt-Ulzburger Nachrichten am Telefon. Über die Anzahl der betroffenen Beschäftigten und deren Zukunft wollte sie keine Auskunft geben.

Betrieben wird das Pflegecentrum im Fürstenhof von der TPR GmbH in Reinfeld. Die Abkürzung TPR steht für Therapie, Pflege, Reinfeld. Geschäftsführer der Gesellschaft, zu der offenbar zwei weitere Tochterunternehmen gehören, ist Florian Graße. Er war heute für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Auch sonst war in der Reinfelder Firmenzentrale niemand für eine Auskunft über die bevorstehende Schließung des Pflegecentrums im Henstedt-Ulzburger Fürstenhof bereit.

Das Pflegecentrum TPR hat im Fürstenhof 28 der insgesamt 75 Wohnungen angemietet, deren Eigentümer in der Fürstenhof Betriebs-GmbH zusammengeschlossen sind. Deren Geschäftsführer war früher Florian Graße, der im Jahre 2004 durch den Kisdorfer Wilfried Brömstrup abgelöst wurde, nachdem einigen Wohnungsinhabern Ungereimtheiten im Management aufgefallen waren. Allein 25 der 75 Fürstenhof-Wohnungen gehören einem Arzt aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg, der auch TPR-Gesellschafter ist. Das Unternehmen, das in Reinfeld mehrere Pflegeeinrichtungen unterhält, wirbt auf seiner Homepage für sich: „Als familiär geführtes Unternehmen arbeiten wir seit über 25 Jahren mit Herzblut und Leidenschaft dafür. Auch in Zukunft werden wir Arbeit und Erfolg mit ethischem, nachhaltigem Handeln in Einklang bringen.“

Sorgen macht man sich jetzt in der Seniorenresidenz Fürstenhof vor allem um die Zukunft der 49 Bewohner des Pflegecentrums. Nach Auskunft des derzeitigen Geschäftsführers der Fürstenhof Betriebs-GmbH Wilfried Brömstrup gibt es zur Zeit nämlich in Henstedt-Ulzburg und Umgebung so gut wie keine stationären Pflegeplätze, um die durch die Schließung betroffenen 49 Menschen aus dem Fürstenhof unterzubringen.

Jörg Schlömann
1. März 2016

3 thoughts on "Fürstenhof: Das Pflegecentrum macht dicht!"

  1. Und die Angestellten?… Pflegekräfte, die zum Teil das Haus mit aufgebaut haben, alleinerziehende Mütter,die aufopfernd für die Senioren da sind und sich und ihre Kinder ernähren müssen, jetzt ohne Job. Menschen, die es lieben mit und um die alten Menschn da zu sein… arbeitslos….von jetzt auf gleich…mit der lapidaren Aussage: Man kann im Unternehmen der TPR bleiben… ABER… man soll genau überlegen, denn der neue Job wäre in Reinfeld..( für manche kaum erreichbar)…ach, und für alle hätte man eh keinen Platz. Komisch aber alle die gekündigt wurden, haben eben dies Angebot schriftlich bekommen.
    Was füßr e4in Gelüge.

    Angela Hilgers

  2. Da sind 49 hilfs- und schutzbedürfige Menschen, die dringend Hilfe brauchen! Keiner von denen wird in der vorgegebenen Zeit innerhalb eines 50-km-Radiusses, oder größer, einen neuen Platz finden.
    Ich würde erwarten, dass sich Politik und Verwaltung des Problems zumindest begleitend annehmen. Die Möglichkeiten der Angehörigen, so sie sich denn überhaupt kümmern möchten, sind klein. Es muss zumindest auf ein vorläufiges Verbleiben der Pflegebedürftigen hinauslaufen. Alles andere wäre ein aktives Weggucken!

  3. Der ‚Fürstenhof‘ ist ein Gebäude in der Dorfstr. mit 2 eigenständigen Einrichtungen, der Seniorenresidenz Fürstenhof mit 47 Wohnungen und dem Pflegecentrum im Fürstenhof der TPR Reinfeld GmbH. Dies ist bei jeder Diskussion auseinanderzuhalten. Unruhe herrscht also nicht in der Seniorenresidenz sondern bei den Bewohnern und den Angestellten des Pflegecentrums sowie bei den privaten Vermietern, mit denen nach Ablauf der ersten 10 Jahre ab dem 1.12.2014 über eine dazwischengeschaltete Verwaltungsgesellschaft ein angeblich sicherer neuer 10-Jahresvertrag zu niedrigeren Konditionen abgeschlossen wurde. Auch dieser Vertrag wurde am 18.2. zum 31.3. gekündigt. Diese Vermieter stehen jetzt vor hohen Verlusten, weil sie auch bei Leerstand das hohe Hausgeld (inkl. Schwimmbad) und die Kosten für den Servicebetrieb mitbezahlen müssen.
    Herr Graßl (mit l) war 2 1/2 Jahre lang auch der GF der o.g. Betriebs-GmbH. In dieser Zeit fielen gegenüber seiner Planung immer höhere Verluste an, die von den Eigentümern allein auszugleichen waren, während nur die Plankosten von den Mietern zu tragen waren.
    Ab März 2015 (nicht 2004) ist Herr Brömstrup GF, zunächst mit Herrn Graßl zusammen, der
    dann im Sommer wegen unterschiedlicher Auffassungen über die Neuausrichtung kündigte.
    Das Unverständliche an der ganzen Angelegenheit ist, dass die Kündigunger der Pflegeverträge zum 31.3. durch Herrn Graßl nach dem Wohn- und Betreuungsvertrags-gesetz (WBVG) bei einer Betriebsaufgabe erst zum 30.4. hätten erfolgen dürfen und deshalb unwirksam sind. D.h. sowohl die Pflege, die Kündigungen und die Anmietung hätten
    in mehr Ruhe abgewickelt werden können. Am 3.2. hieß es noch vom GF der dazwischengschalteten Vermietungsgsellschaft, dass der Pachtvertrag zum 30.6. gekündigt sei. Jetzt kann nur noch von allen Widerspruch eingelegt werden.

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