Die WHU schreibt zurück: Karin Honerlah antwortet auf die Vorwürfe von Dietmar Kahle!

Spannender Brief-Zoff zwischen den beiden größten Henstedt-Ulzburger Fraktionen.

Nachdem am vergangenen Sonntag die CDU der WHU in einem offenen Brief vorwarf, mit Bürgerängsten zu spielen und Schreckensmeldungen zu verbreiten, kontert heute die Wählergemeinschaft die Brief-Attacke der Christdemokraten.

Nachfolgend das Antwortschreiben der WHU auf den offenen Brief der CDU:

Sehr geehrter Herr Dr. Kahle,

in einem „offenen Brief“ Ihrer CDU werfen Sie der WHU vor, Ängste in der Bevölkerung zu schüren und nennen dafür aus Ihrer Sicht drei „Beispiele“: Auch wenn wir glauben, uns nicht für unsere politische Einstellung und Arbeitsweise rechtfertigen zu müssen, möchten wir zu Ihren „Beispielen“ Stellung nehmen:

Zum Wagenhuber-Gelände:

Die WHU hat der ersten Fassung der Flächennutzungsplanänderung, wie von den Städtebau-Experten und der Verwaltung vorgeschlagen, zugestimmt. Diese sah eine „Grüne Klammer“ vor, einen Grüngürtel, der das ältere, gewachsene Wohngebiet von der Neubebauung trennen soll. Sie haben den fast einstimmigen Beschluss wieder aufheben lassen, um die Bebauungsmöglichkeit zu vergrößern. Sie taten dies lediglich mit den Interessen der Eigentümerfamilie begründet. Das ist Fakt und darf gesagt werden. Dadurch werden keine Ängste geschürt. Sie verschweigen leider, dass es mehrfach Versuche der WHU gegeben hat, sich mit der CDU auf folgendes Konzept bei der Wagenhuber-Bebauung zu verständigen:

· Die beschlossene erste Änderung des F-Plans (Wohnbebauung mit „Grüner Klammer“) bleibt unverändert.

· Die Gemeinde /der Investor loben einen städtebaulichen Wettbewerb mit mehreren Büros ohne inhaltliche Vorgaben aus.

· Erst danach wird über die Art der Bebauung, die Anzahl der Wohneinheiten, das damit verbundene Verkehrsaufkommen und die Gestaltung des Geländes diskutiert.

Das haben Sie abgelehnt. Sie müssen gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern (speziell auf dem Rhen) begründen, warum die CDU die Erweiterung des Baufeldes vor einem städtebaulichen Wettbewerb durchboxen wollte und unseren konkreten Vorschlag abgelehnt hat.

Zum CCU:

Sie meinen, die WHU hätte die tatsächliche Höhe des Baukörpers unnötig thematisiert und die Planungen angezweifelt. Wir stellen fest, dass wir hier nicht mit Ängsten spielen. Wir haben die Darstellungsform des CCU durch die Projektentwickler angezweifelt und vor der Überdimensionierung des CCU auch aus städtebaulichen Gründen gewarnt. Deswegen und auch wegen der zusätzlichen Verkehrsbelastung in Ulzburgs Mitte hat die WHU das CCU in dieser Form abgelehnt. Wenn Sie heute die Höhe des CCU-Rohbaus, auch zur Nachbarschaft, betrachten (derzeit fehlt noch die „Attika“ von zwei Metern Höhe als oberer Abschluss), dann fühlen wir uns durch die mehr und mehr aufkommende Kritik an diesem riesigen Baukörper in der Ortsmitte bestätigt.

Zur 380-KV-Stromleitung durch den Ort:

Die neuen Planungen der 380-KV-Höchstspannungsleitung sind im 2. Entwurf zum Netzentwicklungsplan Strom 2013 exakt auf der Trasse der jetzigen 220-KV-Leitung als „Maßnahme 50“ durch Ulzburg dargestellt. Dies ist eine nachzulesende Planung, leider keine Spekulation, wie uns die Verwaltung und die CDU glauben machen will. Selbst in der Weihnachtsfeier der Senioren sprach die stellvertretende Bürgermeisterin v. Bressensdorf (CDU) von „Panikmache der WHU“ und versprach allen Bürgern den Abbau der Stromleitungen. Wir hoffen nun sehr, dass sich dieses Versprechen Ihrer Parteikollegin einlösen lässt.

Dass die Bevölkerung von uns auf mögliche neue Risiken hingewiesen wird, ist keine Panikmache. Letztlich haben durch unsere Aktivitäten viele Bürgerinnen und Bürger Stellungnahmen gegen die „M 50“ eingebracht, ebenso wie andere Kommunen sich aus eigenem Antrieb schon zum zweiten Mal an dem Konsultationsverfahren beteiligten. Henstedt-Ulzburg hat nach Ansicht der WHU hier erneut die Möglichkeit der Stellungnahme und Mitwirkungsmöglichkeit verpasst. Vielleicht wäre ein Gespräch mit Ihren CDU-Kollegen in Kaltenkirchen hilfreich.

Sehr geehrter Herr Dr. Kahle,

Sie fordern die WHU auf, „mit der CDU und den anderen Fraktionen wieder gemeinsam an konstruktiven Ideen zu arbeiten“. Das tun wir schon. Es war die WHU, die den Vorschlag für eine Suche aller Parteien nach einem gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten ins Spiel gebracht hat. Es war die WHU, die den Kulturdialog und eine fraktionsübergreifende Gesprächsrunde zum Thema Sport im Ort initiiert hat. Es ist die WHU, die aktuell an der gemeinsamen Teilnahme an der Ehrenamtsmesse mitarbeitet. Wir möchten Sie daran erinnern, dass wir den ersten Beschluss zum Wagenhuber-Gelände mit Ihrer CDU gemeinsam gefasst haben und Sie konstruktive Ideen ablehnen.

Dies sind nur einige wenige Beispiele. Wir hatten uns über die positive Zusammenarbeit mit der CDU gefreut.

Ihre 

Karin Honerlah

Fraktionsvorsitzende der WHU

H-UN

12.12.2013

 

11 thoughts on "Die WHU schreibt zurück: Karin Honerlah antwortet auf die Vorwürfe von Dietmar Kahle!"

  1. Sehr geehrter Herr Borchert,

    hiermit entschuldige ich mich in aller Form bei Ihnen für die beiden Antworten auf Ihre Meinung. Diese sind im Affekt geschehen, bzw. sind bei mir die Emotionen hochgekocht, da ich eine Vorgeschichte mit der WHU habe.

    Hochachtungsvoll
    Nils Lübbert

    1. Sehr geehrter Herr Lübbers,
      Sie haben Größe gezeigt. Auch wenn Ihre Zeilen angebracht waren, sind sie dennoch lobenswert. Ich hoffe, Ihre sachlichen Kommentare hier noch öfter lesen zu können.

      Viele Grüsse,
      G. Willsch

  2. Herr Borchert,
    ich stimme ihnen in vollem Umfang zu.
    Eines hat mich sehr angeregt….
    Die Dorf-Stadt Diskusion.
    Nach Abwägen aller Fakten, kann man H-U nur Ort nennen 🙂

  3. Es war die WHU die unsere schöne Gemeinde zur Stadt machen wollte nicht zu vergessen!!!
    Und wenn die WHU uns so gerne mit Kaltenkirchen vergleicht, dann sollte sie sich Wählergemeinschaft Kaltenkirchen (WK) nennen und unseren Ort verlassen, da es da ja anscheinend alles besser ist.

    1. Sehr geehrter Herr Lübbert, auf diesem Niveau tun Sie sich selbst keinen Gefallen!

      Ich spreche keiner Fraktion in der Gemeindevertretung ab, sich auf ihre Weise mit ihrem Programm für die Belange der Gemeinde zum Wohle aller BürgerInnen einzusetzen. In jeder Stadt/Gemeinde gibt es im Vergleich Vor- und Nachteile. In jeder Stadt/Gemeinde wird geschaut, was die Anderen evtl. besser machen, um ebenfalls eine Verbesserung zu erzielen. Das nennt man Wettbewerb, der in der freien Wirtschaft eine absolute Selbstverständlichkeit ist.
      Ihre Empfehlung (?) den Ort zu verlassen, erinnert mich an recht finstere Zeiten in Deutschland und erfüllt mich als freier Bürger und Demokrat mit Sorge. Sollen die BürgerInnen, die die WHU gewählt haben ebenfalls HU verlassen? Die WHU ist die zweitstärkste Fraktion in der GV. Nebenbei, ich bin kein Mitglied der WHU.
      Zu dem Thema Gemeinde/Stadt ist mehrfach alles gesagt worden, aber offensichtlich noch nicht bei Ihnen angekommen. Es ging bei der Abstimmung nur um die Verwendung der kommunalverfassungsrechtlichen Begriffe Gemeinde/Stadt. Mit der künftigen Entwicklung städtebaulicher Art hat das gar nichts zu tun. Die städtebauliche Entwicklung ist völlig unabhängig von den Begriffen Gemeinde/Stadt. Wer heute noch das städtische Gepräge von Ulzburg nicht vermag zu erkennen, verschließt offensichtlich seine Augen oder will ideologisch verkrampft nicht die Realitäten sehen. Ulzburg ist geprägt durch eine Vielzahl mehrgeschossiger Geschäfts- und Wohnbauten, ein mehrgeschossiges Einkaufscenter im Bau, eine Schnellbahn in Tieflage, sehr stark befahrene Hauptverkehrsstraßen, ein überregionales Einkaufscenter am Stadtkernrand und ein sehr großes, repräsentatives Rathaus mit einer sehr modernen städtischen Architektur, die keinerlei Gestaltungselemente einer Gemeinde oder eines Dorfes aufweist. Es ist ja ein Rathaus für rd. 28.000 Einwohner!
      Geradezu lächerliche Formen nimmt die krampfhafte Verwendung des Begriffes „Ort“ in HU an: Ortsplanung, Ortsplaner, Ortsgestaltung usw, nur um den Begriff „Stadt“ zu vermeiden, anstatt die auch fachlich eindeutigen Begriffe wie Stadtplanung, Städtebau und Stadtgestaltung zu verwenden.
      Die Begriffe Dorf und Stadt haben in Deutschland seit vielen Jahrhunderten Tradition und werden in der Bedeutung allseits verstanden. Den Begriff „Dorf“ mag natürlich in HU niemand mehr verwenden. Und was bedeutet „Ort“ ? Position, Stelle, ein kalter, nüchterner und emotionsfreier Begriff. „Ort“ ist auch die Stelle, wo der Mensch möglichst allein sein „Werk“ verrichtet.
      Der Begriff „Stadt“ wird seit der Antike verwendet und ist ein Synonym für menschliche Begegnung, Austausch, Sprache, Kultur, Bildung, Wissenschaft, Forschung und Lehre. Aber das war wohl bei der Abstimmung über die Stadtwerdung in HU nicht bekannt.
      Im Umwelt- und Planungsausschuss werden in nahezu jeder Sitzung weitere Baugebiete beraten und beschlossen. Ist das die Entwicklungsstrategie das Dorf/die Gemeinde mit viel Grün und Landwirtschaft zu erhalten? Die Erhaltung von Landwirtschaft hat auch nichts mit den Begriffen Gemeinde/Stadt zu tun. Schauen Sie sich die Vier- und Marschlande, Francop und Hummelsbüttel etc. in HH an oder die landwirtschaftlichen Flächen in der 75.000-Einwohner-Stadt-Norderstedt.

      1. „eine Schnellbahn in Tieflage“??? Wo?? Habe ich da was verpasst?? Na ja, egal ich gebe leider nichts auf ihre Meinung!!! Meinetwegen können sie hier weiter Romane verfassen, das juckt mich nicht mehr!!! 😉

        1. Außerdem war das nur eine Feststellung und meine Meinung, da man uns nicht mit Kaltenkirchen vergleichen kann!!! Die haben Sorgen die wir in unserer Gemeinde nicht haben!!

        2. „“eine Schnellbahn in Tieflage”??? Wo?? Habe ich da was verpasst??“

          Die 1 km lange Großbaustelle im Dorfzentrum konnte man zugegeben leicht übersehen. Jetzt kann man es ja sagen: Richtig, es wurde nur ein unterirdischer Güllekanal für die vielen Bauern der direkten Umgebung gebaut.

          „Na ja, egal ich gebe leider nichts auf ihre Meinung!!!“

          Gut, dass wir das geklärt haben.

  4. “ Spannender Brief-Zoff zwischen den beiden größten Henstedt-Ulzburger Fraktionen. “

    Ich lese hier gerne mit. Auf jeden Fall besser als stille Post.

  5. “ … sprach die stellvertretende Bürgermeisterin v. Bressensdorf (CDU) von „Panikmache der WHU“ und versprach allen Bürgern den Abbau der Stromleitungen. Wir hoffen nun sehr, dass sich dieses Versprechen Ihrer Parteikollegin einlösen lässt. …“

    EvB als Bob der Baumeister: Können wir das schaffen? Jo, wir schaffen das. 😉
    Sorry, musste raus.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert