In Henstedt-Ulzburg soll kräftig in Reitwege investiert werden. Die Politiker des Umwelt- und Planungsausschusses billigten auf der Marathonsitzung vorige Woche im Wiking-Hotel einstimmig ein entsprechendes Konzept, das die Gemeinde bei der Kieler Regionalplanerin Deike Timmermann in Auftrag gegeben hatte. Timmermann, die auch beim schleswig-holsteinischen Reitsportverband für Reitwegeprojekte zuständig ist, war extra angereist, um den Politkern ihr Konzept vorzustellen.
Konkret ist vorgesehen 320.000 Euro in die Hand zu nehmen, um die vorhandenen Reitbetriebe in Henstedt-Ulzburg mit Reitwegen zu vernetzen und Verbindungsstrecken zu Reitgebieten im Umland zu schaffen. Ziel des Reitwegeausbaus ist die Steigerung der Attraktivität von Henstedt-Ulzburg als Wohn- und Erholungsgemeinde. Zudem soll der Reittourismus in der Gemeinde ausgebaut werden.
Entgegen sonstigen Gepflogenheiten bei Ausgabenvolumina dieser Größenordnung gab es keinerlei Debatte im Ausschuss über das Konzept. Eine Diskussion etwa, mit welchem Geld die Politiker den Reitwegebau bezahlen wollen, wurde nicht geführt. Stattdessen kam aus der Politik nur der Hinweis, dass die verschiedenen angedachten Vorhaben nicht alle gleichzeitig umgesetzt werden sollen, sondern dass eine zeitliche Streckung vorgesehen sei. Regionalplanerin Deike Timmermann ist immerhin guten Mutes, dass knapp die Hälfte der Investitionen mit Mitteln aus einem EU-Fonds zur Entwicklung des ländlichen Raums finanziert werden kann.
Greifbarer sind die Angaben, wie die laufenden Kosten (zum Beispiel: Pflege der Reitwege) gedeckt werden könnten. Das Konzept sieht hier unter anderem vor, dass für die Nutzung des Reitwegenetzes eine jährliche Nutzungspauschale von 30 Euro von den Reitern erhoben werden soll.
Neben den Pferdeliebhabern wurden auf der letzten Ausschusssitzung vor der Sommerpause auch die Hundefreunde in der Großgemeinde bedacht: Die Politiker beschlossen, an stark frequentierten Wegen 50 Tütenspender für Hundekotbeutel sowie 30 Abfallbehälter aufstellen zu lassen. Kostenpunkt: 11.200 Euro. Immerhin ist hier die Gegenfinanzierung eindeutig: Die Gemeinde kassierte 2011 von den etwa 2300 Hundebesitzern rund 115.000 Euro an Hundesteuer.
Christian Meeder
26. Juni 2012
Dieser Artikel könnte Sie auch interessieren: FDP: Auch eine Pferdesteuer ist denkbar
Was genau wird denn mit den 320.000 Euro gemacht? Sprich: Was braucht man, damit ein Weg ein Reitweg wird? Welcher Standard soll erreicht werden?
„Stattdessen kam aus der Politik nur der Hinweis, dass die verschiedenen angedachten Vorhaben nicht alle gleichzeitig umgesetzt werden sollen, sondern dass eine zeitliche Streckung vorgesehen sei.“
Die 320.000 Euro werden also über mehrere Jahre gestreckt? Welcher Zeitraum ist für die Realisierung genau vorgesehen?
Angesichts der finanziellen Situation der öffentlichen Haushalte halte ich auch diese Entscheidung für einen Skandal.
Dem kann ich mich nur anschließen. Für Ausrüstung in den Schulen ist kein bzw. nicht ausreichend Budget da….Für Reitwege und Kunst scheint es aber ein ausreichendes Budget zu geben.
endlich mal eine vernünftige Alternative…..und die Hundesteuer soll auch abgeschafft werden. Die Schulen sind immer dran und bekommen jedes Jahr ihre Zuschüsse und das nicht nur von der Gemeinde….
Wär‘ schön, wenn ihr euch auf Timmer- oder Zimeremann einigen könntet.