Daberkow: Post für Bürgermeister Bauer

Jens Daberkow und Stefan Bauer, Archivbild
Jens Daberkow und Stefan Bauer, Archivbild

Jens Daberkow, Vorsitzender des örtlichen Fahrradclubs, hat Bürgermeister Stefan Bauer einen offenen Brief geschrieben. Der heutige Verwaltungschef hatte vor seiner Wahl erklärt, mehr für den Fahrradverkehr tun zu wollen, laut Daberkow hat sich seit Bauers Amtsantritt allerdings kaum etwas getan. „Als Bürgermeister sind Sie angetreten, um auch für Verbesserungen im Radverkehr zu sorgen, doch leider müssen wir feststellen, dass es im Radverkehr seit ihrem Amtsantritt 2013 bisher zu kaum spürbaren Verbesserungen gekommen ist“, schreibt der ADFC-Chef.

Nachfolgend der ganze offene Brief im Original an den Bürgermeister:

Sehr geehrter Herr Bauer,
vielen Dank das Sie den kleinen Spaß mit dem Lastenrad mitgemacht haben. Dieses Lastenrad sollte dazu dienen Ihnen die Schwierigkeiten  aufzuzeigen die man als Fahrer eines Sonderfahrrades in dieser Gemeinde hat.Ganz Gleich ob es sich um ein Lastenrad oder um ein Fahrrad für Menschen mit Behinderung handelt, die Probleme sind die Gleichen. Ausgewaschene Wege wie in diesem Fall in der Verlängerung der  Weedentwiete,unnötige Poller einige sogar in Kurvenbereich und wieder einige ohne Reflexstreifen.

Nicht Abgesenkte Bordsteine wie an der Hamburgerstraße /Pinnauradweg wo selbst Sie als trainierter Mensch erhebliche Probleme hatten die Bordsteine zu erklimmen und das zu Zeiten wo Inclusion kein Thema mehr sein sollte. (UN Behindertenrechtskonvention Artikel 30 Teilhabe am kultuerellen Leben sowie an Freizeit Erholung und Sport)

Im weiteren Verlauf erforderten stark verwurzelte Wege (Pinnauwiesen)die volle Konzentration.Bei der Durchfahrt durch das Wohngebiet parallel zum Schwanenweg Richtung Spielplatz Dammstücken befuhren wir den Schulweg vieler Kinder wo die Deckschicht des Belages schon sehr lange in einem schlechtem Zustand ist, so das es für viele eine Zumutung ist diesen Weg zu befahren.Ebenso ist die Herstellung in der ehemaligen Breite in Erwägung zu ziehen.(Radweg südlich Dammstücken) Hier ist auch baldiges Handeln erforderlich da der Graben neben dem Radweg gefährlich dicht verläuft.(Absturzgefahr) Poller als Durchfahrtssperre Schäferkampsweg/Kiefernweg.Ist Ihnen aufgefallen das diese unterschiedliche  Abstände haben? Bei einigen Durchlässen besteht die Gefahr des Hängenbleibens.Hier empfehlen wir den Umbau mit nur einem Durchlass mit einer max Durchfahrtsbreite von1.60m.

Eine grundlegende Wegweisung ist das a und o einer Radfahrerführung weswegen auch der Start der Tour eine Westumfahrung  symbolisierte.Diese Straßen werden schon heute von Radfahrern genutzt um schneller Richtung Rhen/Norderstedt zu kommen. Fahrradstraßen sind wichtig um mehr Menschen auf das Fahrrad zu bekommen.Sicherheit und Komfort gepaart mit zügigem Vorankommen das sind die Chancen für den Radverkehr. Gute Beispiele sind in Hamburg zu finden wo ein gutes Netz Rund um die Alster enstanden ist wie etwa der Leinfad.

Als Bürgermeister sind Sie angetreten um auch für Verbesserungen im Radverkehr zu sorgen doch leider müssen wir feststellen ,das es im Radverkehr seit ihrem Amtsantritt 2013 bisher zu kaum spürbaren Verbesserungen gekommen ist.

Kein einziger gesicherter Fahrradabstellplatz ist geschaffen worden,kein nennenswerter Abbau von Radwegbenutzungspflichten auf ungeeigneten Radwegen.Bordsteinabsenkungen auf Null gibt es fast nicht obwohl Rollstuhlfahrer und Senioren mit Rollatoren davon profitieren.Keine Fahrradstraße ist real geworden und Radfahrstreifen scheint ein Fremdwort zu sein.Es gibt auch keinen Radverkehrsbeauftragten in der Gemeinde der sich um eine attraktivitätssteigerung des Radverkehrs kümmern könnte. Warum? Verschlechtert dagegen haben sich zum Vorteil des motorisierten Verkehrs die Ampelschaltungen für Radfahrer und Fußgänger.Warum gibt es keine Fahrradampeln die dem Radverkehr die gleichen Zeiten einräumen wie dem motorisiertem Verkehr in gleicher Richtung?

Mit freundlichen Grüßen
Jens Daberkow
ADFC Henstedt-Ulzburg

H-UN

23. Juni 2018

2 thoughts on "Daberkow: Post für Bürgermeister Bauer"

  1. …..man(n) umschreibt das auch gerne mit „weiterentwickeln“……. weil sich das besser anhört.
    Alte Regel: Stillstand ist Rückschritt. Da nützt auch keibe Aktion „Stadtradeln“, wenn das nur zum Posieren von Fotos genutzt wird.
    Nicht Worte zählen,nur Taten…..sagte schon der alte Cäsar.

  2. Wenn man die Wahlversprechen von Herrn Bauer vor seiner Wahl ansieht, ist er sich wenigstens in einem Punkt treu geblieben… Nämlich diese nach der Wahl zu vergessen und nicht weiter zu verfolgen…

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