Bauer empfiehlt Steuererhöhung – Ortspolitiker: Wir überlegen uns das

xxx
Haushaltsberatungen am Montag im Rathaus

Nicht schon wieder. Nur zwei Jahre nach der letzten Steuererhöhung droht den Bürgern der Großgemeinde erneut ein ordentlicher Griff ins Portemonnaie. Bürgermeister Stefan Bauer hat sich gestern im Finanzausschuss für eine Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer zum kommenden Jahr ausgesprochen. Die beiden Gemeindesteuern waren erst Anfang 2015 massiv angehoben worden.

Bei Haushaltsberatungen hatte zunächst Gemeindekämmerin Bärbel Brix auf einem Blatt Papier auf drei Spalten dargestellt, wie viel mehr Steuereuros bei unterschiedlichen Steuersätzen in der Gemeindekasse landen würden:

So viel wie bisher bei gleichbleibender Besteuerung, 716.744 Euro mehr bei einer Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuerhebesätze auf 325 bzw. 336 Prozent oder 1.444.713 Euro mehr bei einer Erhöhung auf 340 bzw. 350 Prozent. Brix erklärte dann, wie hoch die Steuersätze ihrer Meinung sein sollten. Die Hüterin der Gemeindekasse: „Aus Kämmerersicht wäre die rechte Spalte richtig.“ In der rechten Spalte hatte Brix die fast anderthalb Millionen Euro Mehreinnahme vorgerechnet. Auch der Bürgermeister sprach sich zunächst für die besonders heftige Steuererhöhung aus. Der Verwaltungschef zu den Ausführungen seiner Kämmerin: „Ich unterstreiche die Aussagen von Brix.“

Im Verlauf der Sitzung dann aber ein ungewohnt unruhiger Verwaltungschef. Mehrmals stand Bauer von seinem Sitz auf, ging rüber zu seinem etwas abseits sitzenden Büroleiter Jens Richter, redete mit ihm. Plötzlich verließ Bauer dann den Sitzungsraum, kehrte zurück mit einem Glas Wasser. Schließlich eine überraschende erneute Bauer-Wortmeldung zur möglichen Steuererhöhung: Er sei ein bisschen schnell mit seiner Äußerung gewesen, aus Verwaltungssicht sei die mittlere Variante die Richtige.

Die Steuersätze der mittleren Variante entsprechen in etwa den landesweiten Durchschnittssteuersätzen, eine Erhöhung der Grund – und Gewerbesteuer auf diese Hebesätze würde 716.744 Euro in die klamme Gemeindekasse spülen.

Was sagen Henstedt-Ulzburgs Volksvertreter zu einer Steuererhöhung?

CDU-Fraktionschef Dietmar Kahle: „Ich kann noch nicht sagen, wie wir dazu stehen.“
Und SPD-Gemeindevertreterin Edda Lessing meinte: „Auch wir haben noch Beratungsbedarf. “ Ähnlich äußerte sich WHU-Vertreter Mariano Cordova. Er sagte: „Auch ich bin der Meinung, wir sollten uns das reiflich überlegen.“

Vier Wochen Beratungszeit haben die Ortspolitiker nun. In der Dezembersitzung des Finanz- und Wirtschaftsausschusses soll die Entscheidung fallen.

Christian Meeder

15. November 2016

Hier gehts zur Steuererhöhungsrechnung von Kämmerin Brix

32 thoughts on "Bauer empfiehlt Steuererhöhung – Ortspolitiker: Wir überlegen uns das"

  1. Also ich fahre lieber an Blumenwiesen vorbei, als im Stau mit LKW`s zu stehen. Und Blumenwiesen bringen keine Arbeitsplätze? Nur, wenn man sie nicht pflegt. Aber dann wären es ja auch keine Blumenwiesen mehr.

    Aber bleiben wir doch beim Thema Gewerbeansiedlung.

    Zu den kritisch zu beachtenden Details einer Ansiedlung gehört für fast alle Parteien (FDP?) die Frage nach der Verkehrsentwicklung in der Gemeinde: Wie viele Lkw welcher Größenordnung werden zukünftig zusätzlich durch den Ort fahren beziehungsweise wie lässt sich dieser Verkehr lenken? Insbesondere auch die Frage, kann die Hamburger Straße noch zusätzlichen Verkehr verkraften und wenn ja, wie viel?

    Hier geht es um eine in die Zukunft wirkende Entscheidung und nicht um eine lapidare Entscheidung, wie z. B. die Bestellung von“Toilettenpapier“ (Sorry, aber manchmal bedarf es auch drastischer Vergleiche).

    Daher ist besondere Sorgfalt hier geboten. Und wenn die Entscheidung dieser außergewöhnlichen Gewerbeansiedlung ein neutrales Gutachten erfordert, dann ist das halt eben so. Falsche Sparsamkeit ist schon so manchen zum Verhängnis geworden.

    Man erinnere sich auch an Wladimir Iljitsch Uljanow, der einmal gesagt hat:

    „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“.

  2. Das sind ja wieder z. T. herrliche Statements. Natürlich ist eine Automatisierung in allen Lägern ein großes Thema. Das hat vielschichtige Gründe, einer der wesentlichen liegt in der aktuellen und zukünftigen Verfügbarkeit von Staplerfahrern, Kommissionierern etc. Jetzt schauen sich einige ein Video an, und unterstellen REWE in plattester Weise üble Absichten. Letztlich werden solche Maßnahmen auch deshalb notwendig, damit diese Unternehmen wettbewerbsfähig und in der Lage bleiben, die von uns allen so stark nachgefragten Niedrigstpreise zu ermöglichen. Die Automatisierung ist zwingend notwendig im Einzelhandel aber derzeit auch nur teilweise umsetzbar.
    Ich mache hier keine Werbung für dieses Unternehmen, aber Betriebe wie REWE stellen zukünftig mehr denn je hoch qualifizierte Jobs zur Verfügung, inklusive der Einkommens- und Ausbildungsmöglichkeiten dazu. Derer positiver Nebeneffekte gibt es viele bei einer Gewerbansiedlung dieser Größenordnung. Das mag für viele der hier schreibenden Mitbürger uninteressant oder unverständlich bleiben, aber letztlich gehören diese Effekte miteinbezogen. Nebenbei: Die Krise 2009 wurde vor allem durch die Handelsunternehmen in DE erträglich gehalten.
    Jetzt dreht sich alles um die fiskale Betrachtung, dass ist eindeutig zu wenig.
    Natürlich gehört die Verkehrssituation bewertet, aber mit der REWE-Ansiedlung wird das Problem nur in geballter Form deutlich. Ich sehe darin einen positiven Aspekt: Endlich sind alle gezwungen, sich mit einer Lösung dieses Problems zu beschäftigen! Für eine weitere Ansiedlung von Gewerbebetrieben und die Verdichtung des Ortes zu sein, ohne eine echte Lösung der Verkehrssituation voranzutreiben, ist schlichtweg falsch. Und jetzt den Glauben vermitteln zu wollen, dass die Problematik der Verkehrssituation ausschließlich mit einer Verhinderung von REWE zu lösen ist, ist heuchlerisch.
    Das eigentlich Enttäuschende ist eine Art Protektionismus, die hier aus der Meinung von Bürgern und einzelner Politiker zum Vorschein kommt. Und nach den Diskussionen, die wir hier entfachen, möchte ich mal um das Image unserer Gemeinde bei anderen potenziell interessanten Unternehmen wissen. Aber vielleicht können ja mal einige schlaue Kommentatoren dieser Seite ein Kompetenzteam gründen, Sie scheinen ja von sich überzeugt zu sein.

    1. Have ich Rewe schlecht geredet?
      Nein, eher Rewe geraten sich einen strukturschwachen Standort zu suchen.
      Die Lagerlogistik ist so und es gib gute Gründe für mich viel mehr Automatisierung.
      Ich kritisiere ein möglicherweise schlechtes „Geschäft“ für HU zu machen.
      —-
      Lassen wir uns mal bewusst etwas übertreiben:
      Rewe Logistikzentrum HU im Jahr 2030
      340 Arbeitsplätze
      1750 LKW, davon 450 am Tag durch die HH Straße in 300m Kolonnen, bei Stau A7 auch gerne 800 Lkw.
      Gewerbesteuereinnahme 150k im Jahr.
      Strasseninstandhaltung aufgrund der Lkw 1mio
      2 neue Kindergärten für die Rewe Arbeiter betreiben kostet auch
      —–
      Das was viele freuen wird: CCU schließt, da keiner mehr in das Zentrum fahren kann.

      Meine Meinung, egal was sich anbietet. Jeder Gewerbegebiet, der die HH Straße belastet klappt nicht.

      Was geht und toll wäre. Rewe bezahlt die notwendige Umgehungsstraße. Rewe ohne Belastung ja, Rewe als Millionengrab nein.

      1. Genau, Rewe soll den „Ulzburger Wallringtunnel“ berappen und unterhalten, dann können sie den ja Belieben kaputtfahren. Kita-Plätze schaffen dürfte nicht unser Problem sein, da der Rechtsanspruch für Kinder von Einwohnern besteht, nicht von Beschäftigten ortsansässiger Arbeitgeber. Wer aus Norderstedt zu Rewe pendelt, darf seine Sprösslinge dort in die Kita bringen und pünktlich wieder abholen, soweit die LKW des Arbeitgebers dabei nicht im Weg stehen.

    2. Alrighty Mr. Blue,
      festzustellen bliebe dann aber, dass die avisierte Mitarbeiteranzahl aufgrund der Automatisierung nicht annähernd zu realisieren sein wird.

      Allerdings sind andere Jobs bereits jetzt in Ausschreibung: http://www.jobstairs.de/stellenangebot/rewe/765383.html = Projektleiter Lager-Automatisierung (Konzeption und Analyse der logistischen Prozesse hinsichtlich Qualität und Wirtschaftlichkeit der bestehenden Lager sowie der neu geplanten Logistikzentren)

      1. Immerhin mal eine Position im hochqualifizierten Bereich. Nur nicht für HU, sondern für einen offenbar auf eben besagte Automatisierung spezialisierten Standort in Neu-Isenburg (Hessen). Wundert mich überhaupt nicht: Die „Intelligenz“ für die Automatisierung in den Hermes-Lägern sitzt in Dresden (konzerneigene IT-Beratung), die analytische Truppe, die das Geschehen auf Otto.de in immer neue Verbesserungen beim Such- und Bestellverfahren ummünzt, sitzt im Headquarter in HH. Von beidem hat der Lagerstandort nur die LKW und die geringqualifizierten Kommissionierjobs. Und da das Rewe-Lager nur große Paletten für die Tagesbelieferung einer jeden Filiale zusammenstellen würde, was viel leichter Robotern zugänglich gemacht werden kann, hätten wir schon bald nicht mal die.
        Die „Magic“ bleibt dort in Hessen und in Köln. Und bei uns suchen Sie die Dummen, die sich den lärmenden „Mashinenraum“ solcher Logistikwunder umhängen lassen.

    3. Hallo Herr Blau,
      Es geht nicht darum REWE zu verhindern, es geht vorerst nur darum die Vor- Nachteile der REWE-Ansiedlung noch einmal gründlich abzuwägen.

      Ich bin grundsätzlich für die Ansiedlung! Aber ich plädiere dafür, die Ansiedlung so lange zu verzögern bis neue, „intelligente“ umweltfreundliche Transportfahrzeuge da sind und die Wege auf denen sie fahren können. Der bemannte Diesel-LKW ist ein Auslaufmodell und deshalb könnte man jetzt einfach abwartet, bis sich das Problem irgendwann von selbst erledigt hat. Dann wacht man auf und fängt an, die erforderlichen Wege zu planen und anschließend durch alle Genehmigungsverfahren zu schleppen, bevor der erste Spatenstich erfolgen kann. Andererseits kann man sich heute schon ausrechnen was passiert wenn … (siehe oben), um weit vorausschauend die Zukunft zu gestalten. Und das möglichst in die richtige Richtung. Da der frühe Vogel den Wurm fängt, könnte in HU vielleicht sogar ein kl. Kompetenzcluster im Bereich des automatisierten Fahrens entstehen. Jungheinrich ist schon da. Wenn man nix macht, kauft man die Fahrzeuge in 10 Jahren in China. Und der Letzte macht am Ende das Licht aus.

  3. Bei Hermes in Haldensleben gibt es auch Lagerbereiche, wo alles per Roboter erledigt wird. Nur das Kommissionieren und Packen der Otto-Bestellungen machen noch Mitarbeiter. Nur Rewe arbeitet ja eher Palettenweise, da ist das Automatisierungspotential höher.

    1. Moin Herr Dultz,
      ich hab‘ mal gegoogelt: Das Wunstorfer Lidl-Lager misst ca. 230 m x 100 m = 23.000 m². Das HU-REWE-Lager misst ca. 550 x 160 m = 88.000 m² und ist damit flächenmäßig ungefähr 4 Mal so groß. Dazu kommt ggf. noch eine Kühlhalle mit ca! 20.000m². Dabei ist das Lidl-Lager bei Hannover lediglich geschätzte 12 m hoch, das REWE-Lager hingegen 36 m. Was den umbauten Raum angeht, so wäre das HU-Lager mehr als 10 x so groß.

      Ich halte überhaupt nichts davon, zu Beginn des 21. Jahrhunderts noch groß in LKW-Logistik zu investieren. Was REWE da morgen bauen will, würde man übermorgen vielleicht schon wieder abreißen wollen. Nichts gegen Logistik, nichts gegen REWE, aber gegen diese Form der Logistik: mit Diesel-LKW, bis zu 40 t schwer und bis zu 80 km/h schnell. Diese Zeiten sind demnächst vorbei, und das ist auch gut so.

      Die HU-Politiker haben dieses Mal klug gehandelt. Wir kriegen ein Moratorium. Zeit zum Denken. HU hat auf Grund seiner geografischen Lage jahrhundertelang vom Warenverkehr profitiert. Mit Bau der Kieler Chaussee 1832 (heutige B) verlagerte sich der Warenstrom von HU weg, doch mit Bau der A7 rückte der Fernverkehr wieder an HU heran. Die Ansiedlung von Netto und der Wunsch von REWE ist so gesehen kein Zufall, sondern nur Teil einer logischen Entwicklung; und viele andere Transportunternehmen werden ihnen noch folgen wollen. Das ist – wie immer – Fluch und Segen zugleich. Eine Goldader, aber eine mit Krach! Dreck!! Staus!!! – Geht das nicht auch ohne?

      Wir brauchen eine Zukunftswerkstatt! Wie sieht umweltfreundliche Logistik im Jahr 2030 aus? Was bedeutet das für HU?

  4. Ich habe in den 90ern das damalige IGLO – Hochregallager mit 40.000 Paletten – Stellplätzen für Tiefkühlartikel besichtigt. Während der Führung habe ich vier Leute gesehen.
    „Bemannte“ Stapelfahrzeuge gab es dort nicht.

  5. Ich weiß ja nicht ob Herr Holowaty (und seine Partei) Fußballer sind, aber das war wohl ein Eigentor oder auch Fallrückzieher. Erst lt. Bericht stimmen die Parteien einstimmig ab für eine Kosten-Nutzen-Analyse – und dann meint Herr Holowatry: nur Verzögerungtaktik. Warum hat er dann mit einem JA dem Antrag zugestimmt ???
    Gewerbeflächen sollen dafür auch genutzt werden, fragt sich nur wie und von wem. Wenn hier die Kassen nicht vor Steuereinnahmen überquellen, dann braucht man neue Gewerbesteuerzahler und keine Niederlassungen etc., wo steigende Umsätze in der Region der Zentrale anfallen und an die dortige Kasse gehen. REWE wird weiter expandieren und im Falle der Ansiedlung auch hier räumlich (und mehr belastend) – siehe evtl. Erweiterung in Sachen Coop u.a.m.. Wir hätten dann nur die Lasten der Infrastruktur zu tragen aber können uns nicht über mehr Einnahmen (das was hier dann anfällt ist nur ein Bruchteil von dem war die Zentrale mehr abführen muß am Standort) freuen.
    Nochmal für Herrnh Holowaty: wir brauchen, erheblich mehr, Steuereinnahmen aus dem Gewerbebereich, nicht so gern aus den Geldbörsen und Konten der Bürger.
    Eine große Fläche zu vergeben für ein Minimum an Steuern ist ein Fehler im Stile der nie realisierbaren Straßen-Ortsumgehung. Aus Fehlern soll man lernen, sofern man dazu (noch) in der Lage ist.
    Ich sehe schon im Geiste Herrn Holowaty für die angedachte Erhöhung der Steuern für die Bürger plädieren……
    Ein wenig mehr Wissen von Betriebs- oder Volkswirtschaft wünsche ich mir hier von einigen Bewohnern unserer Gemeinde im Grünen….

  6. Hier noch ein Verwendungszweck für die neuen Steuereinnahmen, mit langfristiger Verbindung zum Thema Gewerbeansiedlung: http://www.the-bay-areas.de/
    In KI will man mit San Francisco und der Silicon Valley Gegend in Tuchfühlung kommen. Naja, die können ja auch nicht alle nach Kanada auswandert, wenn der Trump erstmal loslegt…
    Vielleicht finden sich ja dort IT-Unternehmen (oder Elektroautobauer…), deren Aufmerksamkeit man für einen Deutschland-Standort mal auf SH lenken könnte. Will man stromintensive Dinge tun (Batteriewerk, Rechenzentrum, Fertigung), könnte aus der TenneT-Zwangsbeglückung sogar noch ein Standortvorteil werden. Genauso wie Flughafennähe, Bahnanbindung, Nähe zu HH, grüne Wohnlage. Vielleicht sollten wir nicht gerade mit einem LKW-Werk Kontakt aufnehmen… aber sonst eine innovative Idee. Achtung: Mitgliedschaft kostet für eine Organisation 250€/Jahr und man hat keine Erfolgsgarantie. Aber notfalls können die Bürger ja wieder sammeln…

  7. Wer in der Politik tätig ist sollte vor und in 2017 vorsichtig sein mit Steuererhöhungen. Die Verwaltung sollte sich auch überlegen, wo Sparpotenzial liegt.
    Mangels Fachwissen, was ich nicht bezweifle, werden teuere Gutachten beauftragt und dann in die Schublade gelegt. Siehe u.a. Wohnungsbausituation. Die Zahlen aus 2014 werden nicht fortgeschrieben und sind daher heute wertlos. Verkehsgutachten ähnlich – nichts Sichtbares passiert, nur Streit und viele Fachmeinungen – siehe Kreisel in Henstedt kontra Ampel. Da holt man einen „Kreiselpabst“ aus Ahrensburg, der selbst in seinem Wohnort Kreisel nur in Seitenstraßen im Wohngebiet hat und an den neuralgtischen Verkehrspunkten in der Inndenstadt nicht bauen läßt-
    Für 2017 avisiert unser Bgm eine Untersuchung von Fachleuten hinsichtlich seiner Organisation. Das kostet mal eben …???
    Als Chef sollte man wissen, wie man seinen „Laden“ führt. Der Bgm meint, nach zwei Jahren sei er aus der Welpengruppe heraus. Das bestreite ich für ihn als Seiteneinsteiger auch nicht.
    Aber hier ist m.E. Selbstüberschätzung. Ich meine, er ist jetzt gerade in der „Kita“.
    Zum Thema Flüchtlingsneubauten nach Kieler Modell hat er im September die Bürger gegen sich aufgebracht und die Politiker mit Vorstellungen überrascht, die ihnen nicht vorher bekannt waren. Ich empfinde das als mangelndes Fingerspitzengefühl.
    Wer in die Taschen der Bürger greift, reduziert zwangsläufig die Kaufkraft. Preiserhöhungen sind ja allgemein für 2017 zu erwarten.
    Anstatt für neue Betriebe mit guten Gewerbesteuererträgen zu arbeiten verfolgt der Bgm. das REWE-Projekt, wofür kein Steuervorteil in Verbindung mit den zu erwartenden Kosten für die Instandhaltung der Infrastruktur auch nur ansatzweise zu erkennen ist.
    Der Bgm sollte doch bitte mal eine Kosten-Nutzen-Rechnung zwischen Einnahmen und Ausgaben für die Infrastruktur in Sachen REWE vorlegen, damit auch der Letzte seine Meinung teilen kann.
    Ansonsten fällt mir gerade ein sehr alter Witz ein: was ist der Unterschied zwischen einem Schiff und einer Chefetage ? Pointe wie bekannt – mag sich angesprochen oder nicht fühlen wer will……
    2017 ist Wahljahr – ob dann die Politiker den Mut haben schon wieder Steuererhöhungen zu genehmigen, darf ich bezweifeln, in deren Interesse der evtl. Wiederwahl.

    1. Moin Herr Michelsen,
      da haben wir doch eine gute Nachricht für Sie: Am Montag hat der Finanz- und Wirtschaftsausschuss auf Antrag der WHU einstimmig beschlossen genau diese Kosten-Nutzen-Analyse in Auftrag zu geben. Es sollen schwerpunktmäßig die fiskalischen Folgen sowie auch die verkehrlichen Folgen des zurzeit diskutierten REWE-Logistikzentrums von unabhängiger Seite beleuchtet werden. Mehr dazu in einigen Tagen.

      1. Hallo Frau Honerlah ! Ich bin super-begeistert. Ihnen und Ihren Parteifreunden gilt mein Dank – ich weiß nicht wieviele Bürger es auch sind….
        Toll finde ich, daß Ihre Partei einen Antrag stellt und die „alten Polithasen“ das nicht auf die Reihe bekommen.
        Manchmal frage ich mich, ob da nicht evtl. langhjährige Mitglieder im Rat zuviel Pattex auf dem Sitzungsstuhl haben…….

        1. Leider ist der Antrag der WHU in der vorliegenden Form nur Augenauswischerei und gar nicht so „toll“ (es sei denn, Sie meinen das ironisch).
          Wenn man eine solche Studie (mal wieder ein Gutachten) in Auftrag gibt, dann muß man dies vergleichen mit den Ergebnissen einer Nutzung des Geländes für anderes, kleinteiliges Gewerbe.
          Die Flächen sind ja bewußt als Gewerbegebiet beplant, und nicht als Blumenwiese. Dabei verstehe ich sehr wohl, daß die WHU jederzeit eine Blumenwiese dem Schaffen von Arbeitsplätzen vorzieht.
          Im übrigen wundere ich mich schon ein Stück, daß die WHU noch ein neues Gutachten will. Die Analyse der Auswirkungen liegen meines Wissens zumindest in großen Teilen in diversen Unterlagen und Modellrechnungen bereits vor. Da geht es natürlich auch um ein Stück weit Verzögerungstaktik.

          1. Sehr geehrter Herr Holowaty,
            wenn der Antrag nur “ Augenwischerei“ ist, warum ist er dann einstimmig beschlossen worden, wollen die anderen Parteien dann auch nur eine Verzögerungstaktik an den Tag legen, kann ich mir nicht vorstellen. Natürlich sind diese Flächen als Gewerbegebiet geplant, nur geht es hier um eine sinnvolle Nutzung. Es scheint so, als ob noch mehr Politiker Informationsbedarf haben, sonst wäre der Antrag nicht beschlossen worden, oder? Und ich denke, das die WHU weit davon entfernt ist, eine Blumenwiese gegen Arbeitsplätze zu tauschen, Fehler, wie sie bei der Netto Ansiedlung gemacht wurden, fehlende Aussagen über den LKW-Verkehr z.B., sollte man tunlichst vermeiden. Oder kaufen sie gleich einen Staubsauger, wenn es an der Tür klingelt?

          2. Moin Herr Holowaty,
            Ihre Antwort zeigt leider, dass Sie den Inhalt einer fiskalischen Wirkungsanalyse nicht kennen. Befassen Sie sich doch bitte damit, dann können Sie sich ja noch mal äußern. Wir warten solange auf Sie auf der nächstgelegenen Blumenwiese.
            Verbreiten Sie doch bitte nicht einen solchen Unfug, die WHU wolle keine Gewerbeansiedlung. Das wird auch durch unrichtige Wiederholungen nicht besser. Wir wollen jedoch auch einen Ertrag aus den Flächen und sie nicht zu fast null Gewerbesteuerertrag für eine demnächst fast arbeitsplatzlose Logistikhalle weggeben. Deshalb z.B. unser erneuter Antrag auf Qualitätskriterien zur Gewerbeentwicklung. Was Sie hier schreiben ist doch böswillig.

          3. Auch ich habe das Gefühl, dass unser Gemeindevertreter zur Zeit die Schaffung von Arbeitsplätzen bzw. Erhaltung von Arbeitsplätzen be- bzw. verhindert.
            Eine Ansiedlung von Rewe und Netto, sowie andere Großfirmen bedeutet immer die Erhaltung und Schaffung von neuen Arbeitsplätzen.
            Ich warte nur auf den Tag, dass jemand sagt, die Flächen können nicht bebaut werden, weil da ein seltener Frosch oder Vogel oder gar Tellerschnecke lebt. Auch dem kann man wiedersprechen, da die Tierwelt sehr anpassungsfähig ist.

            1. Moin Herr Böhm, wir sind realistisch: Distributionslager befinden sich in einem zuvor nie dagewesen Automatisierungsprozess. Der Beruf der Staplerfahrers stirbt dort aus, Maschinen übernehmen fast alle menschlichen Arbeitsgänge innerhalb der riesigen Hallen. Auch wenn wir es möchten, wird REWE uns kein Lager bauen, in dem die Nudeln noch per Hand abgefüllt werden. Diese Lager bringen uns enormen innerörtlichen Schwerlastverkehr und leider – wegen der Kopplung an Arbeitsplätze und der gezahlten Lohnsumme – kaum Gewerbesteuer. Hier ein Einblick in ein modernes Lager.
              https://www.youtube.com/watch?v=-hQ2HdgUlkA

              1. Danke …. das Video spricht ja wohl für sich!
                Dann auch noch NETTO!! Super….

                70% automatisiert = weniger Arbeitsplätze. Ich hab ~5 Menschen im Video gesehen.
                —–
                Ähnliche Aussage zur Zukunft der Logistik
                https://www.youtube.com/watch?v=zrHKRnmuqQw
                https://www.youtube.com/watch?v=c-vDuQ15Jlw
                https://www.youtube.com/watch?v=Xv4H8dXQ9vw

                „Effektiverer Einsatz der Mitarbeiter“ = weniger Mitarbeiter benötigt


                Ich bin skeptisch – Rewe Verwaltung OK / Rewe Logistik nicht zukunftsträchtig & sinnvoll für HU.

                Ich befürchte Rewe wird als „Prestigeobjekt“ von manchen gesehen und dann in 5 Jahren, 10 Jahren ist das Jammern groß – wenn die letzten hundert Lagerarbeiter entlassen werden und von HU mit sozialem Wohnraum —versorgt werden müssen….

  8. Man könnte auch dem Beispiel Norderstedts folgen und auf allen gemeindeeigenen Parkflächen Gebühren erheben. Auch stationäre Blitzgeräte wären eine gute Einnahmequelle. Wenn man das Gemeindegebiet zur 30er Zone erklären würde wären sicherlich auch die Kosten für die Erhaltung des Straßennetzes deutlich geringer.

    1. Ich kann Ihnen da nur Recht geben Herr Kalenberg gerade die Norderstedterstrasse auf dem Rhen sowie die Dorfstrasse gehören Aufgrund der Schulen bzw der Seniorenwohnanlage Verkehrsberuhigt und natürlich auch überwacht

  9. Unsere Politiker sollten etwas vorsichtiger sein mit Steuererhöhungen vor den anstehenden Wahlen.
    Anstatt weiter in die Taschen der Einwohner zu greifen, sollte unsere Gemeindepolitiker mal lieber darüber nachdenken, ob man nicht lieber wo anders spart, z.B. sinnloser Ausbau von Radwegen. Hier wurde auch schon in anderen Gemeinden und Städten entsprechend entschieden und der Ausbau gestoppt.
    Wenn die Gemeinde z.B. alle bestehenden Wege i.O. halten würde, bräuchte man weniger Erneuerungen.

  10. Eine zweite Steuererhöhung nach knapp zwei Jahren ist natürlich schwer vermittelbar. Andererseits sind die finanziellen Mittel scheinbar am Bodensatz angekommen. Ist das der Fall, muss man gezwungermaßen Ausgaben und Einnahmen überprüfen. Das Gesamtbild würde ich gerne besser kennen. Nun wird das glücklicherweise nicht basisdemokratisch entschieden, aber ich wünsche mir deutlich mehr zweckoptimierten Realitätssinn, bevor initiativ Rüttelschwellen, sinnlose Kreisel oder eine weitere Ausleuchtung dunkler Ecken thematisiert werden. Profilisierungs- und Streitsucht bitte über Bord, und gemeinsam die ramponierten Segel wieder manövrierfähiger machen! Meinetwegen gebe ich als Betroffener dafür etwas mehr von meiner Heuer ab.
    Oh, und viel Spaß an die üblichen Verdächtigen zur Einbeziehung des Themas „Rewe“ in die Diskussion …

    1. Wieso nicht Rewe?
      Eine Frage ist doch, bringt Rewe unterm Strich Geld oder kostet Rewe Geld?
      Wenn Rewe nach Berücksichtig aller Faktor Geld bringt, dann wieviel und ist es das Wert? (Verkehrsbelastung, Risiko ggf. Veränderungen)
      Ist doch nicht so schwer.

      1. „nach Berücksichtig aller Faktor Geld bringt“

        Aber genau bei diesen Faktoren lässt sich ja schon wieder aufkommende Salamitaktik erkennen: LKW und Lagerbauten rauf, Verwaltungsbereich runter, mal abwarten, wann das Trainingszentrum leise vom Plan rutscht…
        Und unsere Rathausbesetzung neigt dazu, sich über den Tisch ziehen zu lassen, wenn sich die Netto-Ansiedlung oder die Schul-Bauprojekte in Erinnerung ruft.

        Ich würde davon ausgehen, dass die Faktoren sukzessive mit jedem Verfahrensschritt ungünstiger für HU werden (und Negativfaktoren dem Investor mühsam aus der Nase gezogen werden müssen). Und wir am Ende für wenig Gewerbesteuern viel LKW-Verkehr von Norderstedt abziehen und unsere Straßen dann häufig Baustellen sein werden. Und wenn Rewe hochqualifizierte Keyplayer nicht für die morgendliche Teilnahme am Stau begeistern kann, verlegen sie ihre Verwaltung an einen U-Bahn-nahen Standort. Wir behalten dann die LKW und den Straßenbau-Blutegel an der Gemeindekasse. Aber die sollen wir ja schon vorab aus unserem Arbeitsnettoeinkommen für Rewe und Netto oder auch die Wasserinfrastrukturerweiterung für die Wagenhuber-Erschließung füllen.

        1. „nach Berücksichtigung aller Faktor Geld bringt“ [blöde Handy Autokorrektur verbessert]
          —-
          Damit sind wirklich alle Faktoren gemeint – und Planung über 10, 15, 20 Jahren.
          —-
          Wollte mal nicht so „negativ“ rüberkommen (WENN alles gut ist, dann bin ich ja durchaus für Rewe).

          Ja, ich bin skeptisch, befürchte Rewe wird zum Millionengrab für HU (Ist es ja schon ab Tag 0, da HU auf Millioneneinnahmen durch Grundstücksverkauf verzichtet und alles Risiko auf HU lädt und allen Gewinn an den Besitzer landwirtschaftlicher Fläche + Rewe).
          —-
          Salamitaktik ist durchaus das Stichwort: heute 800 LKW (bedeutet ja eigentlich eher 1000 schön runtergerechnet auf 800); morgen 1000 LKW, übermorgen nach Ausbau Restkapazität 1500 LKW ???
          —-
          Würde Rewe auch kommen, wenn 20€ je qm Grundstücksverkauf in die Gemeindekasse gehen, wenn HH Strasse für LKW (Durchgangs)verkehr gesperrt wird, wenn neben Gewerbesteuer ein Mindestbeitrag „Strassenbauumlage“ vertraglich fixiert wird (Teile davon für direkte Nachbargemeinden), wenn …..
          —-
          Wenn 100% Risiko und Nachteile bei HU und den Menschen, die hier wohnen, liegt: Warum ?
          Wenn alles fair geregelt wird: Warum nicht?

          1. Ja, die Hoffnung sollten wir dennoch nicht aufgeben. Vielleicht werden wir ja positiv überrascht, dann behaupte ich auch gern das Gegenteil 🙂

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert