Kindergärtnerinnen fordern mehr Lohn – und der Waldkindergarten bangt um seine Existenz

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Kita-Protest heute vor dem Henstedt-Ulzburger Rathaus

Es brodelt in der Henstedt-Ulzburger Kindergartenlandschaft. 200 Menschen marschierten heute vors Rathaus, forderten mehr Lohn für Erzieherinnen. „Wir können gar nicht so schlecht arbeiten, wie wir bezahlt werden“, hieß es auf Plakaten. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat Kindergärtnerinnen überall im Land zum Streik aufgerufen, in der Großgemeinde sind derzeit die Kita-Standorte Beckersberg und Tiedenkamp von Arbeitsniederlegungen betroffen, in beiden Einrichtungen ist laut Verwaltung ein Notdienst eingerichtet.

Unterstützung für die Forderung nach mehr Gehalt kommt von der örtlichen SPD: „Wir stehen an der Seite der Erzieherinnen und Erzieher und wollen eine ehrliche Wertschätzung ihrer Arbeit. Dazu gehört auch eine angemessene, leistungsgerechte Entlohnung“, so die Henstedt-Ulzburger Sozialdemokraten in einer Stellungnahme auf ihrer Facebookseite.

Auch Henstedt-Ulzburgs Gleichstellungsbeauftragte Svenja Gruber steht hinter dem Kita-Streik. Gruber in einer Mitteilung an die HU-Nachrichten: „Die Schlechterbewertung von typischen Frauentätigkeiten ist eine der strukturellen Ursachen dafür, dass die Gehälter von Frauen 22 Prozent niedriger sind als die von Männern. Vor diesem Hintergrund unterstütze ich die Forderungen, die Bewertung der Erziehertätigkeit an die in den letzten Jahren gestiegenen Anforderungen anzupassen.“

Henstedt-Ulzburgs Erzieherinnen kämpfen um mehr Geld, für einen Kindergartenstandort der Großgemeinde geht es um die nackte Existenz. „STEHT auf – macht LAUT!! – Gegen die Schließung des Waldkindergartens und den Trassenbau“ heißt es in einem Aufruf des Waldkindergartens. Der Stromnetzbetreiber Tennet will mit gleich zwei neuen Starkstromtrassen durch den Rantzauer Forst, mit dem Bau der ersten Leitung entlang der AKN-Schienen könnte noch in diesem Jahr begonnen werden, das Planfeststellungsverfahren für diese Trasse ist seit Februar abgeschlossen.

Die zweite von Tennet gewollte, von Ost nach West verlaufende Leitung, soll nun verhindert werden – Eltern und Mitarbeiter der Kita haben in kürzester Zeit mehr als 500 Protest-Unterschriften gesammelt. Bürgermeister Bauer steht nach Rathaus-Angaben hinter der Aktion, ihm werden die Unterschriften am Freitag (29.5) um 14 Uhr vor dem Waldkindergarten übergeben, der Verwaltungschef soll die Listen an den Stromnetzbetreiber Tennet weiterreichen.

Zuletzt hatten auch sämliche Parteien und Wählervereinigungen vor einer Zerstörung von Rantzauer Forst und Waldkindergarten gewarnt und eigene Unterschriftenaktionen gegen den Trassenbau angekündigt. Das Eintreten für Natur und Kinder könnte indes noch bei einigen Politikern für Kopfzerbrechen sorgen. Erst vor sechs Monaten hatten sich CDU, SPD und FDP für den Bau einer Umgehungstraße quer durch die Waldkindergartenflächen und die westliche Pinnauniederung ausgesprochen, einzig die Sozialdemokraten waren dann später wieder etwas zurückgerudert.

Christian Meeder

26. Mai 2015

November 2014: CDU, SPD und FDP wollen Umgehungsstraße durch Henstedt-Ulzburgs Natur

Dezember 2014: Angst vor dem Sensenmann – Uwe Schmidt und Jens Müller machen Druck bei Umgehungsstraße

26 thoughts on "Kindergärtnerinnen fordern mehr Lohn – und der Waldkindergarten bangt um seine Existenz"

  1. Was wir brauchen sind ein paar verrückte Leute….
    seht doch wohin uns die Normalen gebracht haben!

    Wer die Augen nicht zum Sehen gebraucht,
    der wird sie bald zum Weinen gebrauchen!

  2. Sehr geehrter Herr Schneider,
    ich stimme ihnen in vollem Umfang zu.
    Ergänzend sollte man erwähnen, das Deutschland mitlerweile zu einem Billiglohnland mutiert ist und kaum ein Arbeiter, von nur einem Job, seine Familie ernähren kann.
    Doch solange die Betroffenen sich nicht wehren und immernoch die Volksverräter wählen, wird sich nichts ändern.
    Übrigens, Bundes und Landespolitik fängt in der Kummune an!
    Wenn Kommunalvertreter sich darauf berufen, das sie nichts machen können, weil es Landes oder Bundessache ist, haben sie erkannt, das etwas schief läuft und sind nur zu faul etwas für die Bürger zu tun!

    1. Ach Herr Witte,

      1. Im Normalfall kann jeder mit seinem Job seine Familie ernähren. In Deutschland sind Lebensmittel ausgesprochen günstig. Sie meinen vermutlich die Rundumversorgung inklusive aller Ausgaben, schreiben aber „ernähren“ weil’s so herrlich dramatische Bilder suggeriert.
      2. Der heutige Lebensstil ist auf 1,5 bis 2 Verdiener in einer Familie ausgelegt, das ist im Rahmen der Gleichberechtigung und rückläufigen Bevölkerung eindeutig erwünscht worden – zeitgleich steigen die Ansprüche und die sorgen dafür dass das „Normale Leben“ etwas teurer wird. Wer sagt dass es früher viel besser war: Ich glaube es ist kein Problem heute mit einem Einkommen wie 1960 zu leben. Nur würde das bedeuten dass man auf die ganzen tollen Nebensächlichkeiten wie Mobilfunk, Internet und dergleichen verzichten müsste. Das will niemand wirklich, also muss das heutige Leben schon einen Vorteil gegenüber der „goldenen Vergangenheit“ bieten für den es sich zu arbeiten lohnt.
      3. Deutschland ist definitiv kein Billiglohnland, egal wie toll so ein Schlagwort klingt – es bleibt trotzdem falsch. Und wir entwickeln uns auch nicht zu einem Billiglohnland, davon sind wir Welten entfernt.
      4. Ich würde Ihnen empfehlen selbst in die Politik zu gehen. Da alles Ihrer Meinung nach derartig schief läuft sollte Ihre Wahl eine reine Formsache sein. Und falls nicht wäre es doch zumindest mal heilsam wenn zur Abwechslung mal Ihnen selbst für Ihr ehrenamtliches Engagement unterstellt wird dass Sie ein „Verräter“ seien.

      1. womit wieder bewiesen wäre:
        man kann mit reichen Leuten nicht über Arme reden.
        1.. was ist für Sie ein „Normalfall“ ?
        2. sagen Sie damit, das wir heute nicht weiter gekommen sind als im Jahre 1960 ! Trotz angeblichen Wirtschaftswachstum.
        3. Im Verhältnis zu unseren Lebenshaltungskosten sind wir ein Billiglohnland, sonst müßten nicht Millionen von staatlicher Zusatzunterstützung leben !
        Das kann nur passieren, wenn Politik für den Geldadel gemacht wird.
        googeln Sie mal nach „Meudalismus“
        4. das beantworte ich mal mit den Worten meines Opa´s:
        wenn du es schaffst, einem kleinen Kind einen Lolly zu geben, es einmal dran lecken läßt und ihm den Lolly mit einem Lächeln im Gesicht wieder weg nimmst, dann kannst du Politiker werden.

            1. nein Herr Schleevoigt,
              nur lesen sollte man können und einen gesunden Menschenverstand haben.
              Ach und noch ganz wichtig:
              Verstehen kommt von Verstand !

        1. Völlig am Thema vorbei, aber ich muß doch noch meinen Senf dazu geben.
          Abstrus oder nicht, Herr Witte hat doch mit vielen seiner Äußerungen recht.Und laut Grundgesetz auch die Möglichkeit, seine Meinung äußern zu dürfen. Wenn das Verschwörung ist, bin ich dabei.

  3. Meine Schwägerin ist Erzieherin im Kreis PI. Sie reduziert ihre bisherige Tätigkeit nun auf 1 Tag, und nur um die Einrichtung nicht komplett im Stich zu lassen. Eigentlich hat sie wieder angefangen zu arbeiten (mit nun 2 Kindern), um einfach auch noch fachlich gefordert zu sein. Aber es ist immer mehr nur Mangelverwaltung, weil auch dort zuwenige Erzieherstellen vorhanden sind, von denen auch nicht alle besetzt werden können. Und dann ist die Belastung für jeden Erzieher hoch. Dann wird noch jemand krank. Dann steigt die Belastung für den Rest umso mehr. Und so weiter… Eine auskömmliche personelle Ausstattung ist also unumgänglich.
    Warum gibt es denn Erziehermangel? Die müssen für ein ziemlich durchschnittliches Gehalt einen eher besseren Schulabschluß mitbringen (Fachabi, Abi, Mittlere Reife früher schon, heute mir unbekannt). Damit steht der Beruf schon mal in Konkurrenz zu anderen Möglichkeiten. Dann erfolgt die Ausbildung nicht als Lehrberuf mit Ausbildungsvergütung, sondern im Gegenteil als Vollzeitschule, die man sogar noch bezahlen muß. Und dann erstmal schlecht oder gar nicht bezahlte Praktika, Befristungen, Teilzeitstellen mit Überstunden, die dann zu Quasi-Vollstellen mutieren (außer bei der Bezahlung). Und dann eben ein Gehalt, mit dem man normal leben können sollte. Nur eben schlecht den Anfangsinvest (Schulgeld, Gratis-/Niedriglohnphase bis zur ersten Vollzeitstelle) wieder reinholen kann.
    Piloten müssen ja auch ihre Fliegerschule selbst zahlen, verdienen dann aber auch entsprechend im Job, so daß sie das in einer angemessenen Zeit amortisieren können. Bei Erziehern ist die Ausbildunginvestition verschenktes Privatvergnügen, also nur unter idealistischen Gesichtspunkten akzeptabel. Wenn die Erzieher dann erkennen, welchen Stellenwert sowohl die Kinder als auch deren Betreuung für das sonstige Erwerbsleben in Deutschland hat, kann man schon verstehen, dass die Honorierung neu bewertet und dann für zu gering erachtet wird. Wenn dann auch noch beobachtet werden kann, wie andere Berufsgruppen an neuralgischen Tätigkeitsfeldern (LH-Piloten, GDL-Lokführer) ihre Interessen hart vertreten, kann ich schon nachvollziehen, wenn die ErzieherInnen dann zunehmend 1+1 zusammen zählen und nun so zu erkennen geben, was man an ihnen hat.
    Ist natürlich eine strukturelle Problemlage, die nicht durch Eltern und kaum durch Kommunen gelöst werden kann. Hier wären Land und besonders der Bund gefragt, das ganze System Kita mal auf eine Grundlage zu stellen, die der inzwischen ja auch akzeptierten strategischen Bedeutung für unsere Gesellschaft und ihre Zukunftsfähigkeit gerecht wird.
    Hatten wir nicht viel viel Geld in Banken versenkt und noch immer nicht zurück bekommen, obwohl die sich schöne Boni und Dividenden auszahlen? Gab es da nicht diese Studie von Süddeutscher Zeitung mit anderen namhaften Presseorganen weltweit, die bis zu 140 Mrd. unversteuertes Einkommen für möglich erachteten, das jährlich in Steueroasen landet?
    Das Geld wäre wohl da, wenn es nicht weg wäre. Hier sollte auch Mutti mal verkünden: We want our money back. Und das auch durchziehen. Dabei würde man niemandem etwas wegnehmen, sondern der Staat nur vereinnahmen, was längst des Staates ist.

    1. Hallo Herr Schneider, schon an anderer Stelle hatte ich ausgeführt, dass es bundesweit keine einheitliche tarifliche Eingruppierung/Bezahlung der Kita-Erzieherinnen gibt. HH (Land!) zahlt 2 Tarifgruppen höher als S.-H., also statt Tarifgruppe S6 S8, das sind €2.500 als Anfangsgehalt bis €3.730 Endgehalt (5-10% mehr). S.-H. als armes Bundesland und Nehmer im Finanzausgleich will oder kann sich das offensichtlich nicht leisten. Diese Unterschiede/Verwerfungen gibt es auch in vielen anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes.
      Vorausgesetzt die pädagogischen Anforderungen an das Kita-Personal sind sehr hoch und erfordern eine entsprechende Ausbildung/Studium, dann müsste man die bildungsmäßigen Eingangsvoraussetzungen mindestens auf das Fachabi anheben und vom Niveau des Fachschulbesuchs auf das Studium an einer Fachhochschule gehen. Die Bezahlung würde dann der von Sozialpädagogen etc entsprechen. Es gibt sogar Vorstellungen das Ausbildungsniveau auf das Hochschulniveau anzuheben, da von ähnlichen Anforderungen an die Erzieherinnen wie von Grundschulehrern ausgegangen wird.
      Wenn die 10%ige Gehaltserhöhung erfolgen würde, kämen z.B. bei 100 Erzieherinnen der Gemeinde jährliche Mehrkosten auf die Gemeinde von ca. €400.000 zu und künftig zusätzliche Ausgaben für die Gleichstellung vergleichbarer Angestellten. Höhere Verschuldung, Einsparungen an anderen Stellen und/oder Kita-Gebühren müssten erhöht werden. Aufrufe an Bund und Land helfen aufgrund der dortigen Kassenlage da auch nicht weiter,

      1. Finde ich von Hamburg sehr sozial, schließlich sind die Lebenshaltungskosten dort höher. Eine deutschlandweit gleiche Bezahlung wäre völlig unsozial.

        1. Hallo Herr Kirmse, grundsätzlich stimme ich Ihnen zu, aber im Hamburger Umland bleibt das ein noch ungelöstes Problem; denn die Lebenshaltungskosten sind denen in HH sehr ähnlich.

          1. Da haben Sie Recht, aber das wird ja mit festen Tarifverträgen immer ein Problem sein. Gibt es keine Regionalklassen wie beim Auto?

      2. So meine ich das auch: Bund sorgt für den Zugriff auf die Mittel, die ihm eh zustehen, und verteilt davon u.a. Gelder an die Länder für Kitas, proportional zu Lebenshaltungskosten und Bevölkerungsgröße. Und das Land verteilt weiter an die Kommunen, im Rahmen einer an die erhöhten Anforderungen angepassten Tarifierung. Ob das nun zu Studiengängen führen muß, kann ich nicht beurteilen. Mir scheint, dass heutige Erzieher durchaus fachlich nicht überfordert wirken, jedoch hinsichtlich zu großer Gruppen und Überstunden.
        Es erscheint mir halt etwas unsinnig, mitunter skurrile Orchideenfächer an Unis gratis anzubieten und dringend benötigte Berufe wie Erzieher vor eine Bezahlschranke zu stellen, und dann nicht mal ein Einkommen zu zahlen, welches die Amortisation tragfähig macht.
        Insgesamt wird dauernd der Fachkräftemangel bedauert (aber nicht durch den Arbeitsmarkt mit EUR und durch Einstiegsmodalitäten bestätigt->man sucht hochkonkrete Spezialkonstellationen aus Beruf, Prozesswissen, Technikwissen und Softskills zu dann aber auch nicht hochfliegenden Gehältern).
        Aber das ganze Bildungs- und Erziehungswesen wird immer noch auf „Gedöns“-Niveau finanziert, nur mit warmen Worten wirklich gepushed.
        In nicht allzu ferner Zeit aber werden sich die Arbeitnehmerreihen dann doch mal lichten, gerade im ÖD soll ja ein hoher Altersschnitt herrschen. Dann wird sich das noch bitter rächen. immerhin hat man ja für die Flüchtlinge diesmal verstanden, dass man sie nicht einfach sich selbst überlassen darf, sollen sie sich als aktiver Teil der Gesellschaft einbringen können.

  4. Ich habe zwei Kinder die in verschiedenen Kindergärten in Henstedt-Ulzburg untergebracht sind….aber von meinem Sohn der Kindergarten war lediglich nur einen Tag v. Streik betroffen. Dieses kann ich noch vollkommen nachvollziehen, aber mit „Tiedenkamp“ ist es für meine Frau und für mich nicht nachvollziehbar!!!! Es wurde erst ab Heute den 27.05.2015 eine Notgruppe angeboten….wo nur von den zwei bestehenden Gruppen eine die Kinder abgeben kann und ggf. Alleineriziehende. Ab Morgen soll dann die zweite Gruppe Ihre Kinder abgeben können!!!!! Ich muss seit 2 1/2 Wochen unbezahlten Urlaub in Anspruch nehmen…… Ich glaube eher, dass der „Streik“ dem Kindergarten-Tiedenkamp zugute kommt wegen dem schon längst bestehenden Personalmangels!!!

    Anliegend d. Schriftwechsel mit der Gemeinde z.K.

    wieso streiken die Kindergärten unterschiedlich???????
    Kita-Bürgerhaus streikt nur am 18.05.2015, aber die Kita-Tiedenkamp hat am 11.05.2015 und am12.05.2015 gestreikt…..und haben vor vom 18.05.2015 bis 22.05.2015 zu streiken!!!!!! Mein Arbeitgeber hat kein verständnis hierfür, weil ich am 11.05.2015 und am 12.05.2015 schon Urlaub nehmen musste!!!! Jetzt bekomme ich ab dem 18.05.2015 keine Genehmigung für Urlaub!!!!! Für mich ist die ganze Situation unverständlich…..wie sich Kita-Tiedenkamp hier verhält!!!!! Es sind doch beides Kindergärten, die der Gemeinde Henstedt-Ulzburg angehören!

    Antwort:

    Sehr geehrter Herr Ufacik,

    Ihre Anfrage zu den unterschiedlichen streikbedingten Schließtagen habe ich erhalten und möchte hierzu im folgenden Stellung nehmen:

    Die Entscheidung in den Streik zu treten liegt bei dem gewerkschaftlich organisierten Personal. Die Kita-Leitung oder die Gemeinde hat hierauf keinen Einfluss. Aus diesem Grund kann es auch passieren, dass eine Einrichtung härter von dem Streik betroffen ist, als andere.

    Die Gemeinde Henstedt-Ulzburg ist bemüht – sofern es die personelle und räumliche Lage der Einrichtungen zulässt – Notbetreuungen einzurichten. Im Falle der Kita Tiedenkamp ist dies jedoch derzeit leider nicht möglich und es kann Ihnen bei allem Verständnis für Ihre derzeitige Situation keine ersatzweise Betreuung angeboten werden. Andere Möglichkeiten eine Ersatzbetreuung selber zu finden, könnte für Sie die Absprache mit anderen Eltern, Verwandten oder gar einer Tagesmutter sein?

    Mir ist bewusst, dass ich Ihnen keine zufriedenstellende Antwort geben kann. Dennoch bitte ich Sie um Verständnis in der für alle Betroffenen nicht vorab planbaren Situation.

    1. Mit „schon längst“ untertreiben Sie sogar. Der Betreuungsschlüssel entspricht durch fehlendes Personal schon seit Monaten nicht den zu zahlenden Gebühren. Bis jetzt zeigten die Eltern Verständnis… Und kriegen es aktuell schön zurückgedankt…

  5. Bei allem Verständnis für die Erzieher und Erzieherinnen ist es eine Frechheit, daß sich zu allem Überfluß die Kommunen in SLH die Taschen vollstopfen. Eine Kürzung der Kita-Gebühren an Streiktagen wurde abgelehnt, die Kommunen sparen jedoch die Gehälter der Angestellten Ver.di Mitglieder. Diese werden während des Streiks bekanntermaßen ja von der Gewerkschaft bezahlt.

  6. Tiedenkamp als Kleineinrichrung (nur zwei Gruppen mit unter 3J. Kindern) zu bestreiken ist ein richtiger Streikknüppel. In diese Kita kommt nur rein, wessen beide Elternteile arbeiten.
    Und diese Kita wird seit fast 3 Wochen OHNE Notbetreuung bestreikt (das Gegenteil zu Behaupten ist eine Frechheit)! Hier wird „ohne Rücksicht auf Verluste“ gestreikt und die Eltern sind mit den Nerven am Ende. Ein Krippenkind kann man ja auch nicht so einfach irgendwo unterbringen wie ein Ü3 Kind.
    -> Die Eltern jedenfalls haben die Erzieherinnen voll abgehängt und nicht mehr im Boot. Neben dem finanziellen Aspekt (eine Rückzahlung der Gebühren erfolgt nicht!) wird es aktuell beruflich für die Eltern richtig kritisch.
    Kann man den Streik nicht auf „mehrere Kita Schultern“ verteilen?

  7. Die Plakate haben aber ein sehr hohes Fremdschämpotential. „Ich bin Erzieher, holt mich hier raus!“ Jemand, der so etwas von sich gibt, disqualifiziert sich doch selbst für den gewählten Beruf. Wer möchte so jemandem denn sein Kind anvertrauen? Bei allem Verständnis für die Forderung nach besserer Bezahlung, so etwas finde ich unglaublich.

    1. Hallo Herr Kirmse, da kann ich Ihnen nur voll zustimmen. Wer so einen „sinnreichen“ Text „Ich bin Erzieher, holt mich hier raus“ verfasst, hat wohl ein Bildungsdefizit und wenig pädagogisches Geschick.
      Den Hinweis der Gleichstellungsbeauftragten auf die schlechtere Bezahlung „frauentypischer Berufe“ verstehe ich gar nicht. Im öffentlichen Dienst -und darum geht es doch hier- gibt es keine geschlechtsspezifische, unterschiedliche Bezahlung von Männern und Frauen. Das es so wenig Kita-Erzieher (Männer) gibt liegt wohl an individuellen Entscheidungen der Männer, die sich für andere Berufe interessieren. An den meisten Schulen sind inzwischen die Lehrerinnen in der Mehrzahl, insbesondere an den Grundschulen muss man Lehrer mit der Lupe suchen. Oder sind die Lehrerinnen auch alle unterbezahlt……?

      1. Und obendrein sind die 22% eine statistische Lüge. Arbeitszeitbereinigt sind es, wenn ich mich recht erinnere, nur noch 5%. Und diese 5% liegen hauptsächlich in der Bezahlung sozialer Berufe begründet. Und die widerum sind sicherlich nicht deswegen so schlecht bezahlt, um Frauen zu diskriminieren.

      2. Herr Borchert, hier geht es nicht um geschlechtsspezifische Bezahlung, sondern darum, das „typische“ Frauenberufe grundsätzlich im öffentlichen Dienst schlechter bezahlt werden. Ich bringe ein anderes Beispiel: Diplombibliothekare absolvier(t)en i.d.R. ein Studium, das genauso lange dauert wie das eines Diplom-Ingenieurs. Ersteinstufung Dipl.-Bibl.: E9 bzw. A9, Dipl.-Ing. E12/A12 oder höher. Das finden Sie sicher auch nicht gerecht.

        1. Hallo Frau Krause, wo haben Sie denn die Info erhalten, dass Dipl.-Ing.(FH) als Ersteinstufung die Tarifgruppen/Besoldungsstufen E12/A12 erhalten sollen? Das wäre ja traumhaft! Das sind doch die Endstufen, bzw. bei technischen Beamten, die es allerdings kaum noch gibt zusätzlich A13! Dabei muss man bedenken, dass die Bruttogehälter der Beamten wesentlich niedriger sind, als die der Angestellten. Die Ersteinstufung der Ingenieure (FH) erfolgt in E10/A10 und das ist auch voll gerechtfertigt und entspricht analog den Verhältnissen der Absolventen der unterschiedlichen Fakultäten der Uni. Die technischen Beamten müssen vor der Ersteinstufung nach ihrem Studium noch einen 2-jährigen Vorbereitungsdienst zu einer wesentlich geringeren Besoldung, entspricht ca. A8, ableisten und sind dann erst Beamter auf Widerruf etc…

  8. Frechheit zu behaupten für den Tiedenkamp sei eine Notbetreuung eingerichtet. Seit nunmehr 8 Tagen, müssen wir Eltern schauen wo wir unsere Kinder unterbringen. Da gibt es keine Notbetreuung.

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