Bauarbeiten gehen los – Kronskamp-Protest hält an!

Ausnahmezustand im Kronskamp. In zahlreichen Vorgärten sind Protestplakate angebracht
Ausnahmezustand im Kronskamp. In zahlreichen Vorgärten sind Protestplakate angebracht

So etwas hat es in Henstedt-Ulzburg noch nicht gegeben – Bürger stehen geschlossen auf und wehren sich gegen die Verstädterung ihrer Wohnstraße. Einen ersten Erfolg haben die Kronskamp-Anlieger schon davongetragen – auch wenn heute ungeachtet der Anwohner-Proteste weitere Baumaschinen am Hesebeckschen Grundstück vorgefahren wurden. Denn Fakt ist: Einen weiteren Wohnblock – in den Ausmaßen, wie derzeit von Möbelhausschef Bernd Langbehn geplant – wird es im Kronskamp nicht geben. Henstedt-Ulzburgs Kommunalpolitiker, die den Bau des über 12-Meter hohen Gebäudes neben Einfamilienhäusern zunächst noch als „gewollte moderate Innenverdichtung“ verteidigt hatten, sind mittlerweile kräftig zurückgerudert und haben eine Neufassung des Bebauungsplans auf den Weg gebracht.

Los ging die Kronskamp-Mobilmachung übrigens schon vor einem halben Jahr. Mit einer einfachen Erkenntnis: „Ganz offenkundig werden unsere Interessen von den Gemeindevertretern nicht vertreten. Wir haben deswegen eine Bürgerinitiative gegründet“, lauteten die Sätze von Anwohner Dirk Meissner im Frühjahr am HU-Nachrichten-Telefon. Ein knappes halbes Jahr später hat die Bürgerbewegung HU-Transparent massive Veränderungen in der gemeindlichen Bauinformationspolitik durchgesetzt. Zukünftig ist Schluss damit, das von einschneidenden Bauvorhaben betroffene Bürger vor vollendete Tatsachen gestellt werden. Bisher hatte die Verwaltung über Bebauungsplan-Änderungen in Beamtendeutsch auf den hinteren Seiten eines Anzeigenblattes informiert. Zukünftig werden Anlieger von der Verwaltung direkt angeschrieben. Die Anwohner des Kronskamps, sie haben für alle Bürger der Großgemeinde viel erreicht.

Ob die Anlieger nun auch noch – ganz für sich selbst – den Acht-Parteien-Wohnblock in ihrer Straße verhindern können? Heute gab es neben einem Protestschilderempfang für anrückende Bauarbeiter auch noch eine ordentliche Portion Verachtung für Bernd Langbehn. „Ihre Handlungsweise entspricht in keiner Weise dem Erben eines alteingesessenen Unternehmens und einer Familie mit Tradition“, heißt es in einem offenen Brief der Kronskamp-Anwohner, der heute an den Möbelhausschef übergeben wurde.

Christian Meeder

18. November 2014

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