Es war ein martialisches Aufgebot, das die örtlichen Sicherheitsdienste gestern Abend an die Usedomer Straße schickten. Über 100 Einsatzkräfte kamen in 15 Blaulichtfahrzeugen angerauscht: Polizei, THW, Feuerwehr, ABC-Spezialkräfte aus der Kreisstadt. Gegen 17.30 war eine Alarmmeldung eingegangen: Ölteppich im Regenrückhaltebecken an der Pinnauniederung gesichtet. Allein die Henstedt-Ulzburger Feuerwehr war mit 60 Mann in sieben Fahrzeugen ausgerückt.
Heute scheint klar: Der enorme Kraftakt hat sich gelohnt. Ein Hinüberschwappen der Brühe in die Pinnau habe nicht stattgefunden, heißt es aus der Henstedt-Ulzburger Polizeizentralstation. Und Feuerwehr-Pressesprecher Volker Gülk erklärt, der Ölfilm sei mit Ölschlängeln eingedämmt, mit Bindematerial gebunden und schließlich entfernt worden. Der Abfluss des Beckens sei zudem mit einem Dichtstopfen versehen worden. Der Großeinsatz habe bis in die Nacht angedauert.
Die Ursache der Umweltverschmutzung ist allerdings immer noch unklar. Das direkt an die Pinnau angrenzende Rückhaltebecken nimmt Niederschlagswasser aus einem Bereich auf, der bis an den Bahnbogen im Gewerbegebiet reicht. Spezialisten des Umweltschutztrupps der Polizeidirektion Bad Segeberg haben die Ermittlungen übernommen. „Wegen der Größe des Verdachtsgebiets ist die Wahrscheinlichkeit allerdings nicht allzu groß, dass wir den Urheber ermitteln werden“, sagt Henstedt-Ulzburgs Polizeichef Jens Rossow. „Wir wären dankbar, wenn sich Leute bei uns melden würden, die etwas Auffälliges gesehen haben.“
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21.3.2014