Zunehmende Lärmbelästigung auf Henstedt-Ulzburgs Wegen durch Musikboxen

tragbare Bluetooth-Bassbox (1)
Können kräftig Krach schlagen – tragbare Bluetooth-Boxen

Unter den Jugendlichen sind sie hipp, die kleinen, tragbaren Bluetooth-Lautsprecher. Fast inflationär ist der Umgang damit geworden. So dröhnen regelmäßig nach Schulschluss aus Schultaschen und Rucksäcken die verschiedensteten Musikgeschmäcker über die Schulwege bis auf die Terrassen der Anwohner.

Besonders auf dem Wanderweg zwischen Ulzburg und Henstedt, an dem auch das Jugendzentrum „Tonne“ liegt, kommt der Spaziergänger immer öfter auch Nachmittags und in den Abendstunden in unfreiwilligen Musikgenuss.

Für manch empfindliches Ohr eine Störung, wie auch Clauss-Dieter Rommerskirchen zu berichten weiß. Das bürgerliche Mitglied des Kultur- und Sportausschusses wohnt gegenüber der Sportanlage in der Theodor-Storm-Straße auf dem Rhen.

Er beklagte in der jüngsten Sitzung des Sport- und Kulturausschusses die stetige Lärmzunahme durch laute Musik bei Sportveranstaltungen. Aber auch  wenn der Sportplatz geschlossen sei, würden immer wieder  Gruppen auch zu Unzeiten einen Weg auf den Kunstrasen finden und Lärm machen. Seine gebetsmühlenartigen, an die Störenfriede gerichteten Mahnungen blieben dabei überwiegend ungehört. So manch freche Antwort habe er auch schon einstecken müssen, so Rommerskirchen.

Relativ ratlos reagierte der Verwaltungschef auf Rommerskirchens Äußerungen. Für eigene Veranstaltungen trage der Sportverein die Verantwortung, so der Bürgermeister.  Bauer bot jedoch an, Schilder aufstellen zu lassen, die das Betreten der Sportanlage außerhalb der üblichen Nutzungszeiten untersagen.

gw

9. Juli 2017

16 thoughts on "Zunehmende Lärmbelästigung auf Henstedt-Ulzburgs Wegen durch Musikboxen"

  1. …. und in der Bibel gibt es 10 Gebote. Wir leben mit mehr als 10 Gesetzesbüchern….. aller Richtungen wie u.a. Strafrecht, Zivilrecht, Baurecht, Verwaltungsrecht, Verkehrsrecht… u.s.w.

    1. Das bescheuertste an dieser ganzen Regelmenge ist ja, das sie zwar formuliert wurde, aber kein Wille exisiert, sie auch durchzusetzen. Dafür finden sich Beispiele in rauhen Mengen „im Kleinen“ direkt vor der Haustür bis hin zu der Hilflosigkeit der Staatsgewalt bei Einbrechern und G20-Chaoten und sogar bei Polizei- und Rettungseinsätzen.
      Das führt zu der Ungerechtigkeit, das die Dreisten die Gewinner sind. In Ländern, wo man hier schon „weiter“ ist, ist ein großer Wohntrend: Gated Community, also Wohnsiedlungen mit Mauer drumrum und einem Kontrollposten an der Pforte. http://m.haz.de/Sonntag/Top-Thema/Wohnen-in-der-geschlossenen-Gesellschaft-Gated-Communities-im-Trend

  2. Wenn man alles immer an sich ranlässt, ständig auf der Lauer liegt, und jedwede Person verdächtigt, einen zu belästigen, ist der Adler endgültig auf einem gelandet. Meistens gibt es andere Gründe dafür, als die, die man für die persönliche Aufregung definiert. Das würde übrigens auch die Motivation von den negativen Dauer-Schreibern (oder Plapperern) erklären, irgendwo muss das Ventil ja auch stecken. Kein Problem für uns, wir ertragen schließlich die Dauerschreib-Attacken im steten Meckerton auf dieser Seite.
    Und wenn es doch zu viel wird in Ihrer aller Umfeld, mein Tipp: Gehen Sie direkt auf die Menschen oder / und Ursachen zu, aber fordern Sie bitte keine offiziellen Schlägertruppen ein, die Ihrem Ordnungssinn folgernd für Recht und Ordnung sorgen sollen. Wohne in der Nähe eines Spielplatzes, und kann darüber berichten, bisher jede überschwappende Belästigung höchstpersönlich geregelt bekommen zu haben. Komisch.

    1. Dann gehen Sie vermutlich mit freundlichem Gesicht und höflichem Ton auf die Menschen zu, mit denen Sie etwas regeln möchten. 🙂

    2. Schönes Statement – darf ich das kopieren und anbringen, falls die Diskussion mal wieder auf das Hunde-Thema kommt?
      😉

    3. Ist ja schön, wenn sich das regeln lässt. Blöd ist nur, wenn man regelmäßig solche Störungen erfährt und entsprechend regelmäßig hinlatschen und sein „nehmt-doch-bitte-mal-Rücksicht“-Sätzchen aufsagen muss. Es kann doch nicht sein, das Anwohner von den Lärm-Hotspots um ihre Ruhe betteln müssen (wobei es ja tun kann, wer gern bettelt).
      Gleiches mit den Hunden oder den Rauchern im AKN-Bahnhof: JEDENTag qualmt da jemand schon auf der Treppe nach dem Ausstieg und entsprechend JEDEN Tag müssen da Normalbürger durch den beißenden blauen Qualm der Nikotinjunkies laufen oder dann JEDEN Tag ein „beachte-doch-bitte-mal-das-Rauchverbot“-Sätzchen aufsagen.
      Genau deshalb gibts Regelungen zu Lärm- und Dreckemissionen und Rauchverbotsbereiche: Damit der Großteil von uns, der sich an normalem Verhalten orientiert, keine Platte ritzen muss. Aber wenn Sie sowas als willkommenen Aufhänger zur Kontaktaufnahme schätzen, sei es Ihnen natürlich gegönnt.

  3. Ich lach‘ mich schlapp. Musikinstrument und Sport als Leistungsdruck zu bezeichnen. Ich habe als Jugendlicher in einer Hamburger Jugendmeistermannschaft und Auswahl-Lehrgängen Handball gespielt, mehrere Musikinstrumente gelernt und gespielt, eigene erfolgreiche Bands gegründet, Auftritte gehabt. Mich mehr oder weniger auf das Abitur vorbereitet ( sorry: eher weniger ). Von Leistungsdruck keine Rede. Bin zum Training mit U – und Straßenbahn von Winterhude nach Altona gedüst ( Polizeisporthalle).
    Das war alles irgendwie genial.

    1. Zumal es ja nicht sein kann, den genervten Anwohnern der Lärm-Hotspots aufzuoktoyieren, dafür zu büßen, dass die Lärmerzeuger soviel Stress haben. Wer auch immer dafür verantwortlich ist, die unfreiwillig mitbeschallten Anlieger sicherlich nicht.
      Neulich stieg eine Schulklasse voller Jungpubertierenden in die U-Bahn. Ein Mädchen von sicherlich 15 Jahren fragte allen Ernstes ihren Lehrer, ob sie in der U-Bahn Musik hören dürfe. Das Handy hatte sie schon bereit, aber ein Kopfhörer hing nicht dran. Die wollte also die vollbesetzte U-Bahn zwangsbeschallen. Zwar den Lehrer gefragt (Antwort: Natürlich nicht!), aber auch offen gelegt: Entweder von daheim keine Kinderstube mitbekommen, oder auf Provokation aus.
      Wir haben seinerzeit auch vieles für uncool befunden und auch sehr gern Musik gehört: Mit dem damals gerade hippen Walkmen. Der hatte nur eine Kopfhörerbuchse, keinen Lautsprecher. Somit kam das Problem gar nicht auf.

  4. Meine Güte, was für ein Geheule.
    Jugendliche müssen sich austoben können. Das haben wir früher nicht anders gemacht und uns sicher auch respektlos verhalten. Der Leistungsdruck ist heute so hoch in unserer schnelllebigen Zeit. G8, Sportverein, Musikinstrument usw usw Ohne Ventile und eine gewisse Aufmüpfigkeit bekommen wir nur Psychopathen als Erwachsene.

    Ein bisschen mehr Gelassenheit bitte und eine realistische Betrachtung der eigenen Jugendsünden.

    1. Veröffentlichen Sie doch Ihre Adresse hier, dann kommen die direkt zu Ihnen und Sie können mitfeiern. ;-D

    2. Vielen Dank für diesen Kommentar, Herr Breuer.

      Ja, manch einer derer, die sich heute beschweren, ist wahrscheinlich früher mit dem Ghettoblaster durch die Gegend gezogen, oder hat zum Walkman lauthals mitgesungen … seit es Menschen gibt, sind Kinder und Jugendliche zu laut, zu frech und schlecht erzogen, machen Lärm und tyrannisieren ruhesuchende ältere Menschen. Und keine der Generationen davor hat dagegen ein sinnvolles Mittel gefunden, insbesondere auch keinen mit Gummiknüppeln bewaffneten „kommunalen Ordnungsdienst“.

      „Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes … Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen.“ (Aristoteles, gr. Philosoph, 384-322 v. Chr.)

      1. Hallo Herr Holowaty,
        ich kann es mir nicht verkneifen: Aber von der von Aristoteles gescholtenen „Jugend“ ist nicht bekannt, dass diese auch in den Folgegenerationen, es verstanden hat, die antike griechische Hochkultur aufrecht zu erhalten, geschweige denn weiter zu entwickeln.
        Ganz im Gegenteil war Griechenlands Geschichte nach dem Ableben Aristoteles über gut zwei Jahrhunderte geprägt von rivalisierenden Stadtstaaten, die sich untereinander bekämpften. Das führte letztlich zur römischen Besetzung und somit zum Untergang des antiken Griechenlands.

        So lässt sich im Nachhinein leicht erkennen, dass Aristoteles seine Aussage mit viel Weitsicht getätigt hat. Er behielt schlichtweg recht.

  5. Musik wird oft als störend empfunden, derweil sie mit Geräusch verbunden (Wilhelm Busch).
    Viele der Erwachsenen von heute hatten damals tragbare Cassettenrecorder oder Radios per Batterie (beliebt in den Freibädern und Grünanlagen) – und „nervten die älteren Generationen. Schon vergessen ? Der Musikgeschmack von heute ist völlig anders, für die einen „topp“, für die anderen „flopp“. Der Ton macht die Musik. Die Jungend liebt dröhnende Musik – und landet dann beim HNO-Arzt. Lautstärke kann man leicht regelulieren, die Jugend von heute – das ist nicht so einfach…….wie damals.
    Aber „in den guten alten Zeiten“ nahm die Jugend noch ein wenig Rücksicht. Die Zeiten sind vorbei. Eine Frage der Erziehung durch das Elternhaus – die Schule ist nicht für die Mängel an der Grunderziehung zuständig oder verantwortlich.
    Die Polizei kann man mangels Personal nicht damit „behelligen“, die haben andere Probleme zu lösen.

  6. Wir wohnen direkt an dem Wanderweg und auch uns stößt der zunehmende Lärm der vorbeiziehenden Jugendlichen mehr und mehr negativ auf. Dazu kommt die unfreiwillige Beschallung in den Abendstunden vom Sportplatz der Olzeborch-Schule, wo sich u.a. über den defekten Zaun im Korl-Barmstedt-Weg Zugang verschafft wird.
    Hier ist klar die Gemeinde gefragt, denn Schilder werden hier definitiv keine Abhilfe schaffen, es muß regelmäßig kontrolliert werden! Es kann nicht sein, dass die Gemeinde hier nichts unternimmt, da ist der Verwaltungschef gefragt, seine Ratlosigkeit umgehend abzulegen und hier Maßnahmen zu ergreifen!

  7. „Relativ ratlos reagierte der Verwaltungschef“
    —-
    Das diejenigen auf ratlos machen, die eigentlich für Ruhe und Ordnung im öfftl. Raum zuständig sind, macht in HH gerade Schule, sollte aber nicht noch zusätzlich auf Henstedt-Ulzburg abfärben. Falls wir kein Ordnungsamt haben, sollten wir eins einrichten. Bzw. einen kommunalen Ordungsdienst: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kommunaler_Ordnungsdienst
    In süddeutschen Gefilden zeigt sich das durch Uniformträger, in Ingelheim war sogar ein Pistolenholster sichtbar getragen worden. Kommunalpolizei quasi. Die genervten Bürger dürfen ja nicht selbst gegen Störer vorgehen, also ist die Gemeinde als Sheriff gefragt. Schulterzucken=Bankrotterklärung.
    Der Sportplatz ist doch Gemeindeeigentum, darf man annehmen. Die Gemeinde müsste also die Nutzung auf den reinen Sport einschränken und Veranstaltern, die sich nicht dran halten, die Nutzung verwehren.

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