Verwaltung: Es gibt kein Tempo-30 auf der Norderstedter im Ortsteil Rhen und auf der Kisdorfer in Henstedt

Im Januar fand eine von drei Einwohnerversammlungen im Bürgerhaus statt, jetzt gab es für einen Teil der damals gefassten Bürgeranträge die Verwaltungsantwort
Im Januar fand eine von drei Einwohnerversammlungen im Bürgerhaus statt, jetzt gab es für einen Teil der damals gefassten Bürgeranträge die Verwaltungsantwort

Kein Tempo-30 auf der Norderstedter Straße auf dem Rhen, kein Tempo-30 auf der Kisdorfer Straße und der Dorfstraße in Henstedt: die Verwaltung hat am Dienstag eine vernichtende Stellungnahme zu zahlreichen Verkehrsberuhigungsanträgen aus den im Januar durchgeführten Einwohnerversammlungen abgegeben.

Sämtliche von den Bürgern gewollte Tempo-Reduzierungen sind nach Verwaltungsangaben rechtlich nicht zulässig, zum Bürgerantrag für 30 km/h auf der Norderstedter Straße zwischen Klaus-Groth-Straße und Schäferkampsweg heißt es etwa: “ Nach den Vorgaben aus § 45 Abs. 9 StVO ist hier die Anordnung einer Geschwindigkeitsbegrenzungen unzulässig. Ein Stellungnahmeverfahren unter Beteiligung der Polizeidirektion Segeberg, des SG 4.4 als Träger der Straßenbaulast und der Verkehrsbetriebe aus dem Jahr 2014 und die Überprüfung durch den Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr haben dies bestätigt.“

Mit einer wortgleichen Begründung lehnt die Verwaltung ebenfalls die Anordnung eines Durchfahrverbots für schwere LKW auf der Norderstedter Straße in Rhen ab. Kopfschütteln aus dem Rathaus selbst zu der Bürger-Forderung, die auf Fahrbahnen aufgepinselten Tempo-30-Straßenmarkierungen einmal aufzufrischen. Die Erfahrungen hätten gezeigt, dass zusätzliche Markierungen keine regelnde Wirkungen haben, heißt es dazu von der Verwaltung.

Bei den drei ortsteilbezogenen Einwohnerversammlung im Januar hatte es nach Angaben des Ordnungsamts insgesamt neun Anträge gegeben, die alleine verkehrsrechtlich zu beurteilen seien, nur zu diesen gab die Verwaltung jetzt ihre Stellungnahme ab.

WHU-Gemeindevertreter Kurt Göttsch kritisierte das Verwaltungstatement. Es fehle eine nachvollziehbare Begründung, warum Temporeduzierungen nicht zulässig seien. „Hier wird nur darauf hingewiesen, dass da so ist, das ist ungenügend“ so Göttsch. Peter Borchert, im Publikum sitzender pensionierte Verwaltungsfachmann und viel gelesener Kommentator bei den HU-Nachrichten, gab Göttsch recht: Borchert zu der im Ratssaal sitzenden Verwaltungsriege: „Der sachunkundige Bürger kann doch nicht beurteilen, ob etwas rechtlich zulässig ist, oder nicht, das muss vernünftig erklärt werden.“

Borchert wies auch auf schutzbedürftige Einrichtungen an der Norderstedter Straße wie etwa den kirchlichen Kindergarten hin, Ordnungsamtleiter Gädigk entgegnete, die Zulässigkeitsprüfung sei unter Berücksichtigung von Einrichtungen wie Kitas oder Schulen erfolgt.

Immerhin: Bei der knappen Stellungnahme zu den Bürgervorschlägen wird es wohl nicht bleiben. Nach der politischen Sommerpause sollen die Bürger in geeigneter Form über alle Entscheidungen zu den Anträgen aus den Einwohnerversammlungen informiert werden, kündigte Bürgermeister Bauer an.

Christian Meeder

18. Juni 2015

18 thoughts on "Verwaltung: Es gibt kein Tempo-30 auf der Norderstedter im Ortsteil Rhen und auf der Kisdorfer in Henstedt"

  1. Zum Thema „Freiwillige Feuerwehr“ hoffe ich auf weitere Berichterstattungen.
    In der Sitzung des Feuerwehrausschusses am 29.04.2015 wurde ein Statement abgegeben: „Belegbar ist, dass die vorgeschriebenen Hilfsfristen – und das hat ein Gutachten vom Forplan-Institut bestätigt – in vielen Fällen unseres Gemeindegebietes nicht eingehalten werden können. Also bei vielen, vielen Einsätzen.“
    Dieser Zustand ist bereits seit 2012 !!! bekannt und nach über 2 1/2 Jahren ist das Problem immer noch nicht gelöst!
    Wie sagte BGM Krause (Kaltenkirchen) beim Bau der dortigen neuen Feuerwache: „Mit der Sicherheit der Bürger/innen spielt man nicht.“

  2. Natürlich gibt es hier in der Gemeinde viele Schleichwege – die ständig überlastete Hamburgerstr.zB ist trotz für Autofahrer optimierter Ampelschaltung immer noch so einer.Ist etwas besser geworden.Nun müssen sich viele Fußgänger in Geduld üben gerade wenn sie versäumt haben die Bettelampel zu drücken. Spaß beiseite vom Gefühl her werden Wege wie der Wohldweg oder Immbarg stärker befahren .Vor allem mit oftmals zu hoher Geschwindigkeit für diese Strasse ,die viel von Radfahrern und Radsportlern genutzt wird.Die diese Wege eigentlich als Naherholungsgebiet ansehen.

  3. @Herr Kirmse : FFW > freiwillige Feuerwehr..
    Wenn Sie an dem Thema Folgekosten und fiskalische Effekte der kommunalen Siedlungsplanung wirklich interessiert sind, empfehle ich den Vortag von Herr Dr.-Ing. Gutsche, Büro Gertz, Gutsche, Rümenapp GbR, zu lesen, der auf Vorschlag der WHU darüber in der Sitzung des Hauptausschusses am 12.05.2015 referiert hat und bei vielen Gemeindevertretern Eindruck hinterlassen hat.
    Insofern bin ich Dirk Meister dankbar für seine Hinweise.

    http://www.henstedt-ulzburg.sitzung-online.de/bi/___tmp/tmp/45081036695499717/695499717/00026207/07-Anlagen/01/AnlagezuTOP3-VortragDr-IngGutsche.pdf

  4. Bürokraten lösen keine Probleme, sie verschanzen sich hinter Vorschriften und Paragraphen.
    Wo die Bürokratie wächst, verkümmert das Leben!
    BGM Bauer wäre gut beraten sein „Team“ neu zu formieren, damit es in HU weiter vorangeht.

    1. In H-U geht es ganz gut voran. Es wird gebaut und Lebensraum für mehr Menschen geschaffen, die in unsere Gemeinde ziehen wollen. Diese Menschen bringen natürlich auch mehr Verkehrsmittel mit, nutzen aber keineswegs neuentdeckte Ausweichstrecken.
      Wenn für Sie heißt, dass ein weiteres vorangehen bedeutet, H-U nicht weiter wachsen zu lassen weil es ein paar maulige gibt, dann kann ich das nicht nachvollziehen.

      1. Sehr geehrter Herr Schleevoigt,
        wo sind denn die neu-entdeckten Ausweichstrecken? Was bitte schön möchten Sie in HU weiter wachsen lassen… ohne, das die Infrastruktur mit wächst, sprich; Kindergärten, weil kein Geld da ist, medizinische Versorgung in der Para…schon mal in der Notaufnahme gewesen? Wie siehst es mit der FFW aus… denen werden immer mehr Aufgabe auferlegt…A7 z.B … wachsen die mit , sowohl Personal als auch Fahrzeuge? Wie sieht es mit den Abwasserrohren aus… es gibt reichlich Quartiere in HU die regelmäßig ab saufen, weil die Kanalisation nicht ausreicht….
        Es gibt genügend Beispiele dafür, das ein “ unkontrolliertes“ Bauen kaum lösbare Probleme mit sich bringt z.B Bahnhofstr, zu schmal für zwei LKW’s … Lindenstr. kaum Parkplätze… aber der nächste Bau wird bald beginnen und dies sind nur zwei Beispiele, wo alle Politiker die Hände über den Kopf schlagen und sich fragen : wie konnte das passieren und was machen wir nun?

        1. Hallo Herr Meissner, was ist „FFW“? Und waren Sie schon mal woanders in der Notaufnahme als in der Para? In Schnelsen wartet man nach meiner Erfahrung deutlich länger.

          1. Dann hatten Sie vielleicht gerade Glück! Doch, ja ich war im Heidberg… damals noch in Kaki… ich durfte mit einem “ angesägtem“ Daumen noch nirgends fast 3 Stunden warten, außer in der Para ! Sollte hier tatsächlich mal etwas Schlimmeres passieren, was ich absolut nicht hoffe, dann möchte ich nicht dabei sein, wenn evtl. das CCU , oder sonstige Bauten genehmigt und gebaut wurden, bevor eine Grundversorgung der Bürger zum Standard gehört! Eine vernünftige Planung, für ein “ Dorf“ welches unbedingt eine Stadt werden möchte… nach der Meinung von einigen !!! Fängt bei der Planung, Verwaltung und der Umsetzung an… gibt es das in HU ????? Der einzige “ Stadtplaner “ ist krank ( ist nicht negativ gemeint), was passiert? Nichts, gar nichts ….. und HU soll eine Stadt werden ? Mit wem, Hulk, Fanta4, Winny Puh, Robin Hood ? Tut mir echt Leid, ein Fortschritt, wie er bisher in HU abgelaufen ist… hat nur leere Kassen, volle Straßen gebracht und unheimlich viel Grün gekostet !!! Ich gehöre lieber den “ Mauligen “ an bevor ich den Ast, auf dem ich sitze absäge!

    2. Hallo Herr Finsterbusch ! Ich stimme Ihnen voll zu. Wenn ich mir imaginär vorstelle, daß unsere Verwaltung eine Fußballmannschaft wäre, dann höchsten Kreisklasse. Ich vermisse die führende Hand eines Bürgermeisters. Sein Team hat nur Verteidiger (der Vorschriften) aber keine offensiven Player, die die Angelegenheiten vorantreiben.
      Herr Scharf und sein Ordnungsamt kriegt das noch nicht einmal hin, daß die Hamburger Straße mit Fahrbahnmarkierungen versehen wird. Nur „heißte Luft“ – Ankündigungen, die nicht eingehalten werden.
      Für mich besteht ein Unterschied zwischen einem Bürgermeister, dessen „Handschrift“ sichtbar ist und einem Verwaltungschef, der die Akten sorgsam führt nach allen Bestimmungen und Paragraphen – also nichts außen sichtbar. Aber, das ist eben mein Empfinden.

  5. Meine Anmerkung dazu auch die Verwaltungsrechtlich heute nicht mehr zulässige Beschilderung von Kombinierten Geh und Radwegen muß abgeschaft werden .Radfahrer müssen laut STVO auf die Fahrbahn.Zur Gefahrenabwehr dürfen diese Anordnungen zwar gemacht werden aber nur unter bestimmten Voraussetzungen die hier nicht gegeben sind.Dazu gehört eine Ausreichende Gehwegbreit und eine Gefährdung die von den KFZ ausgeht und nicht zu beseitigen sind. Aus dieser Sicht ist für mich Tempo 30 anzuordnen.

  6. Temp 30 km/h ist doch kein Allheilmittel für die Wilsteder Straße. Täglich 3x wg. Schichtwechsel des Personals im Krankenhaus, Anlieferer, Rettungsdienst, Besucher, Patienten, Reha-Besucher, Anwohner, Besucher für die Anwohner, Rettungsfahrzeuge, Entsorgungsfahrzeuge und dann Leute die in beiden Richtungen durchfahren um die S-H-Straße zu umfahren. Für die Anwohner sehr viel Verkehr. Wenn die Kolonnen lang werden und sich aneinander vorbeifädeln laufen viele Motoren im Stand brav weiter.
    Hier muß Entlastung gefunden werden. Das hiflt der Umwelt mehr als Geschwingkeitsbegrenzung. Und Leute mit Geschwingkeitsrausch auf 2 Rädern haben vorn kein Numernschild für Radarfotos.
    Aber es ändert sich nichts bei den Straßeh- und Orts-Planungen. Es wohnt eben kein „Prominenter“ dort.
    Aber wer dort wohnt wollte es so haben bzw. hat es akzeptiert seit Jahrzehnten. Und jetzt plötzlich der Ruf nach Tempo 30 ? Der Ort ist mächtig gewachsen, die Straße sind im Prinzip so wie vor 50 Jahren – keine neuen Durchgangsstrecken.

  7. Es wird doch an vielen Stellen trotzdem eine 30-Zone eingeführt, mit dem Zusatzschild „schlechte Wegstrecke“ oder ähnlich – gibt es hier in KIsdorf, in Oersdorf usw, obwohl keine schlechte Wegstrecke vorhanden ist.

    Geht das dort nicht auch so ?

    Gruss MR

  8. Das muss man wirklich mal live erleben, was sich hier so auf der Norderstedter Straße abspielt.
    Einige wenige Motorräder nutzen sie um ihren ersten Gang bis jenseits von 100 km/h auszunutzen.
    Aber auch nicht so wenige Autofahrer drehen richtig auf, zumindest in den Zeiten in denen nicht kontrolliert wird. (0 bis 4 Uhr).
    Eine Zeit lang haben sie sich ihre Felgen und Reifen ruiniert, weit sie die Schikanen nicht geschafft haben. Oder sich sogar überschlagen.
    Ehe die Polizei das aber merkt, wurde der herumliegende „Scherbenhaufen“ schon von den Verursachern beseitigt.

    Dazu kommen dann noch die Kieslaster einer ortsansässigen Firma, die diese Straße als nicht wirkliche Abkürzung nutzen. Die sind dann mehrmals täglich im Konvoi auch ganz sportlich unterwegs.
    Ich frage mich dann, wenn die Straße dann durch den Schwerlastverkehr ruiniert ist, ob dann die Anwohner zur Ader gelassen werden.

    1. Herr Tiedemann,

      wenn unsere Mitbürger sich also bereits jetzt nicht an die Regeln halten – dann bringt eine Beschränkung auf 30 km/h genau was ?

      1. Wenn man in einer 30er-Zone echte 60 fährt, wird man Fussgänger. In einer 50er-Zone nicht. Das bewirkt in den meisten Fällen somit eine langsamere durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit.
        Grundsätzlich passt Ihre Aussage. Ebenso, wie die von Herrn Michelsen.

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