SV Henstedt-Ulzburg stellt sich der schwierigen Auswärtsaufgabe beim ASV Hamm-Westfalen am Freitagabend mit großem Respekt und einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein.
Wenn Matthias Karbowski, einer der beiden Trainer des Aufsteigers SV Henstedt-Ulzburg über den ASV Hamm-Westfalen redet, spricht großer Respekt aus den Worten des 33Jährigen, der gemeinsam mit Amen Gafsi sportlich Regie führt bei den „Frogs“. „Hamm hat eine Mannschaft, die in meinen Augen eigentlich zu den Aufstiegskandidaten zählt“, sagt Karbowski. Nur durch Verletzungen und andere unglückliche Umstände liege das Team nicht unter den besten drei der Tabelle. Bei sechs Punkten Rückstand auf den letzten Aufstiegsplatz und sechs ausstehenden Partien schätzt Karbowski die Aufstiegschancen der Westfalen nicht mehr allzu hoch ein, warnt jedoch sein Team davor, zu glauben der ASV würde nicht mit Volldampf in die Partie gehen. „Auch wenn der Aufstiegszug wohl ohne den ASV Hamm abfahren wird, spielt das Team zu Hause und will den Zuschauern attraktiven Handball bieten. Die werden mit Vollgas antreten“, so der SVHU-Coach. Was Vollgas bedeutet, erlebten die „Frogs“ im Hinspiel vor heimsicher Kulisse als der tschechische Nationalspieler Ondrej Zdrahala und seine Mitspieler dem Aufsteiger beim 32:24-Sieg eine Lehrstunde erteilten. „Wir werden gegenhalten“, verspricht Karbowski, die Mannschaft sei in der Rückrunde gereift, habe konstant gute Leistungen abgeliefert und möchte in den ausbleibenden Spielen nun die letzten Schritte zum Klassenerhalt machen. „Zwei Punkte müssten reichen, da die hinter den Frogs platzierte Konkurrenz auch noch gegeneinander Punkte lässt.
Welche Auswirkungen ein möglicher Rückzug des GSV Eintracht Baunatal infolge des Insolvenzantrages auf die Tabelle hätte, lässt die SVHU Coachs kalt. „Wir schauen auf unsere und müssen unsere Hausaufgaben machen“, sagt Karbowskis Kollege Amen Gafsi, der einmal mehr eine stabile Abwehr als Schlüssel für die Begegnung in Hamm ansieht. Personell laufen die Frogs wie die meisten anderen Teams auf dem Zahnfleisch. Die Saison ist lang und fordert ihren Tribut. Kaum ein Spieler ist nicht angeschlagen, doch das SVHU-Trainer-Duo hofft auf einen weitgehend kompletten Kader, wenn am Freitag gegen Mittag der Tross in Richtung westpress-Arena aufbricht.
Zusätzlichen Rückenwind verbreitet im Frogs-Lader die Kunde von der Vertragsverlängerung vom Rechtsaußen Julian Lauenroth. Für zwei Jahre sagte der 23jährige Publikums-Liebling, der in Lübeck ein Medizinstudium absolviert, beim SVHU zu. Die Verantwortlichen werden die Vertragsgespräche nach Ostern intensivieren und wollen in den nächsten Tagen weitere Personalien verkünden. „Hinter den Kulissen basteln wir natürlich schon länger intensiv an der Mannschaft für die kommende Saison. Wir haben einen ganz engen Finanzrahmen und das ist für einen Aufsteiger, die Klasse noch nicht sicher hat, keine leichte Sache“, weiß Geschäftsführer Olaf Knüppel, der sich parallel um die personellen und finanziellen Ressourcen für die kommende Spielzeit kümmern muss.
Joachim Jakstat
16. April 2015