Was hat Susanne Bendfeldt, Bürgermeisterkandidatin von CDU und BFB, noch alles verschwiegen oder in ihrem Lebenslauf falsch dargestellt? Was wird bis zum Wahltag am Sonntag, 16 März, noch alles an Ungereimtheiten in ihrer Vita zu Tage gefördert? Fest steht: Die Salami-Enthüllungen der von CDU-Chef Michael Meschede hoch gelobten Immobilien-Fachfrau aus Hamburg tragen nicht unbedingt zu ihren Erfolgsaussichten bei. Selbst in den Reihen der CDU mehren sich kritische Stimmen gegenüber der eigenen Kandidatin.
Da war zunächst die Mitgliedschaft in der rechtspopulistischen Schill-Partei. Nicht nur so. Nein, immerhin stellvertretende Landesvorsitzende in Mecklenburg-Vorpommern. Der Bürgermeister-Findungskommission verschwieg die Juristin diese brisante Einzelheit ihrer Karriere. Die Medien buddelten die unrühmliche Geschichte aus. Bendfeldt musste zugeben, diesen dunklen Punkt bereits bei ihrer Kandidatur zum Oberbürgermeisteramt in Neumünster verschwiegen zu haben.
Erst als Susanne Bendfeldt bereits zur CDU/BFB-Kandidatin gekürt war, erfuhr die Öffentlichkeit eher zufällig, dass die gebürtige Osnabrückerin früher auch schon einmal für die Firma Manke gearbeitet hatte. Ein Blick auf ihre Homepage brachte das ans Licht. Mit Vokabeln wie „skandalös“ und „unglaublich“ kommentierten Kommunalpolitiker die Enthüllung. Während die Mehrheit der Mitglieder im Bürgermeister-Findungsgremium der felsenfesten Ansicht ist, die Bewerberin habe diese Tatsache bei ihrer Anhörung nicht erwähnt, meinen ihre Unterstützer das Gegenteil.
Derlei Unregelmäßigkeiten machten mehrere Bürger der Gemeinde stutzig und neugierig zugleich, was denn wohl das Internet noch so alles über Susanne Bendfeldt verrät. Man wurde fündig: So verschweigt die CDU/BFB-Kandidatin in ihrem Lebenslauf, vom 3. August bis 9. November 2010 für die Hamburger Artus GmbH Grundstücksverwaltung als Geschäftsführerin tätig gewesen zu sein. Das Handelsregister offenbart diese Tätigkeit. Das Unternehmen hatte im Zusammenhang mit umstrittenen Abriss- und Neubauplänen an der Hamburger Hegestraße Schlagzeilen gemacht.
Eine weitere Unregelmäßigkeit: Bendfeldt war laut ihrem Lebenslauf seit 2010 Geschäftsführerin der BGI Gesellschaft für Immobilienentwicklung mBH in Hamburg. Dem Handelsregister zufolge ist das Unternehmen aber erst am 13. Dezember 2011 gegründet worden. Noch `n Gedicht: Im Lebenslauf behauptet Susanne Bendfeldt, von 2006 bis 2010 Geschäftsführerin der BIG Investment GmbH und BIG Verwaltung GmbH in Kronshagen bei Kiel gewesen zu sein. Im Handelsregister wird sie bereits am 8. Mai 2009 gestrichen.
Henstedt-Ulzburgs Bürgerinnen und Bürger haben heute um 19.30 Uhr im Bürgerhaus noch einmal Gelegenheit, den drei Bewerbern um das Bürgermeisteramt – neben Bendfeldt noch Doris Baum, die von SPD und WHU unterstützt wird, und der Polizeibeamte Stefan Bauer – auf den Zahn zu fühlen. Vielleicht kann dann ja CDU-Mitglied Susanne Bendfeldt die Lücken und Tricksereien in ihrem Lebenslauf aufklären und begründen, warum die Wählerinnen und Wähler ihr trotz allem ihre Stimme geben sollen.
Jörg Schlömann
5. März 20124
Eigenlich müsste die Kanditatin Frau B. ne ziemlich lange Nase haben bei diesen
undurchsichtigen und teilweise verschwiegenen Fakten in ihrem Lebenslauf.Ich werde demnächst mal darauf achten.
Das Beste für alle ist: Die CDU Kandidatin tritt zurück. Dann hat sie einen angemessenen Anschluß an ihren bisherigen Werdegang. Die Wähler/innen haben dann die Wahl zwischen zwei Kandidaten, die sich bisher ehrlich und fair präsentiert haben, und die eine entsprechende Qualifikation für das Amt mitbringen. Die CDU in Henstedt-Ulzburg hat ausreichend Zeit, sich bis zur übernächsten Bürgermeisterwahl auf Kandidatensuche zu begeben. Und die zukünftige Bürgermeisterin oder der neue Bürgermeister sind über den Verdacht erhaben, einseitige Interessen einer bestimmten örtlichen Klientel zu vertreten.
Wir können ja mit dem Stimmzettel nachhelfen
Ein sehr vernünftiger Vorschlag, Herr Schmidt!
Ich war gestern im Bürgerhaus. Hinter mir saßen hartleibige CDU – Veteranen, die alles was Frau Bendfeldt absonderte, frenetisch beklatschten.
Wenn Frau Baum oder Herr Bauer etwas wirklich Kluges sagten, ließ man die Klatschwerkzeuge im Schoß. Da es hier in HU noch viele dieser Ignoranten gibt, wird die CDU – Kandidatin unverdient viele Stimmen erhalten.
Und? Neben mir saß Eine, die bei allem, was Herr Bauer gesagt hat, eifrig geklatscht hat und ansonsten ihre Hände still gehalten hat. Solche Leute gibt es für alle Kandidaten, allerdings hätten die gerne zu Hause bleiben dürfen, denn wenn man eh schon weiß, wen man wählen wird, braucht man nicht unnötig das völlig überfüllte Bürgerhaus zusätzlich verstopfen.
Wissen Sie denn schon wen Sie wählen, oder warum waren Sie da?
Nein, weiß ich nicht. Nach der Veranstaltung erst recht nicht (Begründung können Sie in dem anderen Artikel lesen).
meine Wahl stand schon vor der Veranstaltung fest, trotzdem wäre ich gerne dort gewesen, allein schon um zu sehen und hören wie sich Frau Bendfeldt um Kopf und Kragen stottert….
Ich wähle Herrn Bauer schon aus dem Grund, weil er keiner Partei angehört und auch keine Tendenzen zu einer Partei zeigt.
Nach einem persönlichen Gespräch mit Herrn Bauer bin ich davon überzeugt, das Herr Bauer auch als Bürgermeister immer neutral zu den Parteien stehen wird und in erster Linie die Belange der Bürger in den Vordergrund stellen wird.
Wie gut eine Verwaltung funktioniertliegt maßgeblich an den Führungsqualitäten eines Bürgermeisters, die ich ihm zu 100% zuspreche.
Auch wenn ich vordergründig ein CDU/BFB Gegner geworden bin, weiß ich sehr wohl das nicht alles schlecht ist was in diesen Parteien geschied.
Es sind einige Wenige, die eine Partei in Mißkredit bringen, die leider meist auch immer mit mittels Parteienzwang durchkommen.
Diesen Parteien kann ich nur zu mehr Transparenz und vor allem Ehrlichkeit raten.
es ist alles schon sehr fragwürdig, der Lebenslauf von Frau B. deswegen nicht vollständig, weil lt HHer Abendblatt er nach ihren Angaben sonst 10 Seiten lang wäre; das ist halt so bei Menschen ohne Durchhaltevermögen oder gescheiterten Existenzen;
und der Lebenslauf von Frau Baum ist so ermüdend, nicht sagend und unaufklärend wie ein alter Schlappen.
Tut mir leid…an alle 4 Parteien…da fiel Euch wohl garnichts Besseres ein.
und der obige Artikel ist ja auch nur aus dem Abendblatt abgekupfert.
HU…quo vadis ?
Hallo Herr Schiwek,
ich stimme mit Ihnen in einer Sache überein: „HU… quo vadis?“
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Allerdings finde ich es nicht fair, grundsätzlich Menschen aufgrund eines langen Lebenslaufs in eine bestimmte Schublade zu stecken. Denn es kann die unterschiedlichsten Gründe haben, weshalb Menschen eine Vielzahl von beruflichen Stationen in ihrem Leben durchwanderten.
So ist es z.B. auch möglich, dass bei solchen Menschen eine nicht erkannte geistige Behinderung vorliegt.
Die ganzen Handelsregistereinträge beruhen sicherlich auf der Projektarbeit. Die hat als Anwältin den Auftrag bekommen, für ein Bauvorhaben ein Firmenvehikel zu gründen, etwa eine 187. M-Bau-Abwicklungsgesellschaft H-U KG, welche dann für das Projekt genutzt wird. Und da war sie dann als GF eingetragen. Dann wird gebaut, vermarktet und wenn alles verkauft und alle Kredite abgelöst sind, wird das Firmchen wieder dicht gemacht (liquidiert). Ein Projekt später gründet man dann die 188. M-Bau-…
Oder gar die 189. und 190. gleich parallel, es geht ja auch nichts über Risikostreuung. Dann kann Frau Bendfeldt natürlich gleichzeitig bei mehreren Firmen als GF tätig gewesen sein. Die Funktion als Firmen-Organ (GF) und als Funktionsträgerin im Tagesgeschäft (Strategie, Mitarbeiterführung usw.) sind ja oft zwei verschiedene Dinge. Kann ich mir gut vorstellen, dass das 10 Seiten füllen würde.
Aber schon die relevanten Jobs scheinen ja nicht akkurat aufgeführt worden zu sein, besser wird ihre Bewerbung dadurch nicht. Ihr aber jede xyz. Abwicklungsges. in den Hals zählen zu wollen, ist wohl übertrieben.