Die Schleswig-Holstein-Liga-Fußballer des SV Henstedt-Ulzburg haben beim Klassenprimus VfR Neumünster mit 0:2 (0:1) verloren. Nun ist eine Pleite beim amtierenden Meister und aktuellen Spitzenreiter, der zudem noch seit eineinhalb Jahren in Punktspielen der fünften Liga ungeschlagen ist, keine Schande, doch die Niederlage des SVHU war so unnötig wie ein Kropf. Entsprechend angefressen reagierte Manager Oliver Wegmann unmittelbar nach dem Abpfiff. Nach sechs Minuten hätten wir mit 1:0 führen müssen. „Das war eine tausendprozentige Chance“. Mittelstürmer Pierre Hallé kam unbedrängt am 11-Meter-Punkt in Ballbesitz, als ein Neumünsteraner Abwehrspieler eine hohe Hereingabe falsch berechnete. Hallé zog ab, verfehlte das gegnerische Gehäuse aber um zwei Meter. Praktisch im Gegenzug schenkten die Gäste dem VfB die Führung, als der zum Abwehrspieler umfunktionierte Deniz Türkoglu eine Rückgabe zu Keeper André Zick viel zu kurz spielte. Zick musste Kopf und Kragen riskieren, um mit einem Pressschlag zu klären. Den Abpraller lupfte VfR Torjäger Marino Ruzic aus über 20 Meter gekonnt über Zick hinweg ins Tor. „Jeder andere bräuchte ein paar Versuche, um erfolgreich zu sein. Gerade Ruzic hat die Nerven, und das technische Vermögen, um solch ein Tor zu erzielen“, schüttelte Wegmann enttäuscht den Kopf. Durch den frühen Gegentreffer war das taktische Konzept von SVHU-Coach Martens über den Haufen geworfen. Dennoch bot der abstiegsbedrohte Gast dem Meisterschaftsaspiranten fortan ein Duell auf Augenhöhe. „Die Jungs haben taktisch sehr diszipliniert gespielt und nichts zugelassen“, so Wegmann. Wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre, wenn Tim Jeske nach eine knappen halben Stunde nicht aus spitzem Winkel und acht Metern Entfernung an VfR Keeper Hüsnü Özdemir gescheitert wäre. „An manchen Tagen geht der Schuss rein“, zuckte Wegmann die Schultern. Nach der Pause passierte vor den Toren nichts, bis der VfR eine Standardsituation zum zweiten Treffer nutzte. Einen Kopfball nach einem Freistoß konnte Zick gerade noch abwehren, doch den Abpraller stocherte Henrik Giese über die Linie. (63.).
Am kommenden Sonntag (14 Uhr) gastiert mit der FT Eider Büdelsdorf ein Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt im Stadion am Schäferkampsweg. Mit einem „Dreier“ könnte der entscheidende Befreiungsschlag in Richtung Tabellen-Mittelfeld gelingen.
Joachim Jakstat