Zugeknöpft zeigten sich die Mitglieder des Jugend- und Sportausschusses der Gemeindevertretung bei ihrer jüngsten Sitzung im Rathaus: Die Kommunalpolitiker waren nicht dazu zu bewegen, Geld herauszurücken! Die Antragsteller mussten unverrichteter Dinge wieder gehen.
Als erste traf es die Schützen von der Beckersberggilde: Sie wollten von der Gemeinde einen Zuschuss aus Steuergeld für die Sanierung der Fundamente ihres Schießstandes. Da sich aber der Kreis- und der Landesschützenverband bereits zugeknöpft gezeigt hatten, wollten auch die Henstedt-Ulzburger Kommunalpolitiker die Kasse nicht so ohne weiteres öffnen. Hintergrund für die Zurückhaltung der Geldgeber: Der Verein hat über Jahre keine Sanierung an dem Bau vorgenommen. Es gibt nach wie vor Widersprüche bei der Kostenberechnung. Im August will sich der Ausschuss erneut mit dem Thema befassen.
Hart traf es dann den SVHU: Der wollte, dass der gemeindliche Mietzuschuss von 200 Euro pro Monat für die Geschäftsstelle weiter gezahlt wird. BFB- und SPD-Fraktion machten darauf aufmerksam, dass es sich bei dieser freiwilligen Leistung der Gemeinde um eine Anschubfinanzierung gehandelt habe – zeitlich begrenzt. Die Zeit sei abgelaufen, keine weiteren Mittel!
CDU-Vertreter Claus-Dieter Rommerskirchen, Tischtennis-Spartenleiter beim SVHU, war der einzige Kommunalpolitiker, der sich für eine Fortzahlung aussprach: Der Verein habe große Schäden erlitten. „Anschub heißt nicht, dass der Motor auch anspringt. Deshalb sollten wir beim zweiten Anschub helfen.“ Das sahen die übrigen Ausschussmitglieder anders und stimmten dagegen. Vorsitzender Sven Oldag, selbst einflussreiches SVHU-Mitglied, enthielt sich der Stimme.
Auch mit dem zweiten Antrag auf Mietzuschuss für einen Raum zum Tanzen in Kisdorf kam der Sportverein nicht durch. Im Ausschuss kam die Meinung auf, man solle sich auch mit der Nachbargemeinde über eine finanzielle Beteiligung verständigen. Wenn das geklärt ist, kommt das Thema wieder auf die Tagesordnung des Gremiums.
Jörg Schlömann
30. Mai 2012