Konsequenter CDU-Konter beim Krippenzoff um den behindertengerechten Umbau des Hausmeisterhauses an der Rhener Grundschule zu einer Kinderkrippe: In der jüngsten Gemeindevertretersitzung forderten die Christdemokraten kurzerhand höhere Standards für den Umbau. Neben der Rampe zum stufenlosen Betreten der Kinderbetreuungseinrichtung und verbreiterten Innentüren für Rollstuhlfahrer müssten auch die Toilette und die Küche behindertengerecht gestaltet werden. „Wenn schon behindertengerecht, dann aber auch richtig“, so CDU-Fraktionschef Folker Brocks.
Das CDU-Schwergewicht hatte offenbar vor vier Wochen genau hingehört: Da hatte SPD-Vertreter Rudi Hennecke der Verwaltung und der CDU Diskriminierung Behinderter vorgeworfen und die übrigen Ausschussmitglieder mit der Forderung hinter sich versammelt, den Umbau des Hausmeisterhauses „gleich ordentlich“ und damit barrierefrei zu machen.
Das „ordentlich“ sah dann aber so aus, dass nur beschlossen wurde, eine einmal um das ganze Haus führende Rampe bauen zu lassen. Später fiel dann immerhin auf, dass so eine Rampe nicht viel hilft, wenn man sich innerhalb des Gebäudes nicht bewegen kann. So landete zu der Rampe auch eine Verbreiterung der Türen in der neuen Kostenschätzung der Verwaltung.
Die CDU hatte sich in der März-Sitzung der Meinung der Verwaltung angeschlossen, die einen barrierefreien Zugang für verzichtbar gehalten hatte, weil gleich nebenan eine bereits barrierefreie Krippe existiert, auf die im Bedarfsfall ausgewichen werden könnte. Die „Wenn-schon-denn-schon“-Forderung der CDU fand Eingang in die nun einstimmige Beschlussfassung zum Krippenumbau des Hausmeisterhauses.
Zwar soll zunächst einmal drauflos gebaut werden, damit die Gemeinde schnell mit Krippenplätzen aufwarten kann – schließlich gibt es darauf für Eltern von Krippenkindern (Ein- bis Dreijährige) ab dem 1. August einen Rechtsanspruch. Anschließend soll dann aber noch der behindertengerechte Umbau von Toilette und Küche geprüft werden.
Damit stehen die Chancen nicht schlecht, dass am Ende die Kosten für den Umbau des Hausmeisterhauses doppelt so hoch wie ursprünglich gedacht ausfallen werden. Hatte die Verwaltung vor vier Wochen noch 85.000 Euro für den Umbau des Hausmeisterhauses aufgerufen, liegt die aktuelle Schätzung bei 128.000 Euro – ohne behindertengerechten Umbau von Toilette und Küche.
Christian Meeder
22. April 2013
Ganz richtig so! Wenn schon, denn schon. Halbe Sachen braucht niemand, dann kann mans gleich lassen und das war ja nicht gewollt.