Nächster Beratungsanlauf für die von der Firma Manke gewünschte Bebauung am sensiblen Pinnau-Biotop: Nachdem das umstrittene Vorhaben bei der vorigen Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses aus Zeitgründen nicht behandelt worden war, soll am Montag ein weiterer Versuch gestartet werden. Wie berichtet, können die Politiker die Bebauung der Wiesen rechts und links der ehemaligen AKN-Trasse nämlich möglicherweise doch noch verhindern.
CDU und FDP haben die Flächen zwar auf Wunsch des Bauunternehmers schon 2007 in Bauland umgewandelt, nicht geregelt ist allerdings die Anbindung des neuen Wohngebiets. Die bisher geplante Zufahrt zwischen der Abzweigung Hamburger Straße/Kadener Chaussee und Getränke-Lemke sei verkehrlich nicht tragbar, sagt nun die Henstedt-Ulzburger Bauverwaltung.
Unbedenklich für den Verkehrsfluss halten die gemeindlichen Bauplaner hingegen eine Anbindung an die Kreuzung Hamburger Straße/Kadener Chaussee. Dort staut sich allerdings schon jetzt insbesondere am Nachmittag der Verkehr, der Ausbau des bisher dreiarmigen Verkehrsknotenpunktes zu einer richtigen Kreuzung hätte insgesamt noch längere Wartephasen für die Autofahrer zur Folge.
Kopfschütteln deswegen beim Henstedt-Ulzburger Ordnungsamt, das auch für den Verkehr in der Großgemeinde zuständig ist. Die von Oberamtsrat Joachim Gädigk geführte Behörde nutzt jedenfalls schon zum zweitenmal innerhalb kurzer Zeit das Führungsvakuum an der Verwaltungsspitze und gibt eine Stellungnahme bei einer Bebauungsplan-Änderung ab.
Schriftlich lässt Gädigk seine Kollegen aus dem Bauamt wissen, dass die Länge der Grünphasen von Hamburger Straße und Kadener Chaussee nicht wesentlich geändert werden dürfen. Als sich das Ordnungsamt zuletzt zu einer Bauplanung geäußert hatte, sorgte das zunächst für Erstaunen im Ratssaal und dann zur Ablehnung von Seniorenblocks an der Schulstraße. Jörn Mohr und Volker Duda aus der Bauverwaltung hatten dort 26 Stellplätze für 54 Wohnungen für angemessen gehalten, Joachim Gädigk warnte prompt vor Parkproblemen in der Schulstraße.
Zünglein an der Waage, ob sich Henstedt-Ulzburg für ein weiteres Wohngebiet tatsächlich eine zusätzliche Staukreuzung leisten will, könnte am Montag die BFB-Fraktion sein: Gegenüber den Henstedt-Ulzburger Nachrichten relativierte BFB-Chef Jens Iversen seine vor drei Wochen im Ratssaal gemachte Aussage, er würde die Zustimmung seiner Fraktion zum Pinnau-Baugebiet mit dem Verhalten der Firma Manke bei einem Bauvorhaben an der Bahnhofsstraße verknüpfen. Ja, das habe er so gesagt, es gehe aber vielmehr um die grundsätzliche Haltung der BFB-Wählervereinigung zu Anträgen der Baufirma.
Die BFB-Fraktion ist Iversen zufolge auf Manke nicht gut zu sprechen, weil die Firma sich nicht an Vereinbarungen zur Erweiterung der Bahnhofstraße halten wolle. Dort habe das Bauunternehmen zunächst Pläne vorgestellt, die in der Konsequenz eine Verbreiterung der Fahrbahn um 50 Zentimeter zur Folge gehabt hätten, sei zwischenzeitlich davon aber wieder abgerückt. Die Verbreiterung der Bahnhofsstraße um einen halben Meter habe die BFB aber seinerzeit zur Vorraussetzung für die Zustimmung zur Änderung des dortigen Bebauungsplans gemacht, so BFB-Chef Iversen. Der Bahnhofstraßen-Bebauungsplan „Ulzburg-Mitte“ wurde im vergangenen März geändert. Manke will dort im Zuge der CCU-Errichtung ein Wohngebäude mit Läden im Erdgeschoss hinsetzen.
Die morgige Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses ist öffentlich und beginnt um 18.30 Uhr im Ratssaal des Rathauses.
Christian Meeder
2. Februar 2014
Auch das letzte Fleckchen grün wird durch Firma Manke zugebaut, na danke. Straßenverbreiterung der Bahnhofstr und dann werden anschließend die Anlieger der Bahnhofstr. zur Kasse gebeten,
Vielleicht zeigt unsere Verwaltung ja wirklich mal Rückgrat und stellt sich mal richtig dagegen. Die Hoffnung stirbt zuletzt (Man darf doch mal träumen)