Notfalls neu nachdenken!

Die Chefs aus dem Gewerbepark machen Front gegen die Ansiedlungspolitik der Gemeinde. Aufgewacht sind sie, seit als möglicher Ankermieter im geplanten CCU das SB-Warenhaus Kaufland im Gespräch ist. Sie sehen darin keinen Mitbewerber, sondern vielmehr einen Konkurrenten. Der Protest komme viel zu spät, sagen viele Politiker, der Zug sei ja schon fast abgefahren. Und man habe doch die Öffentlichkeit in aller Ausführlichkeit über die Planungen unterrichtet.

Keine Frage, der Widerstand formiert sich wirklich erst sehr spät. Richtig ist auch, dass es viele Veranstaltungen zum Thema CCU gegeben hat. Aber über mögliche Mieter hat es keine konkreten Aussagen gegeben. Nicht einmal in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses ist darüber konkret gesprochen worden. Und Kaufland ist auch bis heute noch ein unbestätigtes Gerücht, wenn auch ein sehr hartnäckiges.

Aber genau diese Ungewißheit erzeugt in der Öffentlichkeit und natürlich bei den betroffenen Geschäftsleuten Argwohn und Mißtrauen. Wenn die Politiker mehr wissen, als sie der Öffentlichkeit sagen, ist die ganze Beteiligung der Bürger eine Farce gewesen. Wenn sie aber nicht mehr über die möglichen Mieter wissen als die Öffentlichkeit, sollten sie den Projektentwicklern gegenüber ebenfalls argwöhnisch und mißtrauisch sein.

Es ist nicht Aufgabe der Politik sein, unter allen Umständen ein CCU zu bauen, sondern die verträglichste Lösung für Henstedt-Ulzburg zu finden. Für seine Bürger und für seine Geschäftswelt. Und dafür muss man notfalls noch mal ganz neu nachdenken – alle gemeinsam und ganz offen.

Jörg Schlömann

One thought on "Notfalls neu nachdenken!"

  1. Sehr geehrter Herr Schlömann,

    Sie haben es auf den Punkt gebracht! Natürlich sollte eine Ortskernplanung die verträglichste Lösung für alle Henstedt-Ulzburger zum Ziel haben.

    Doch genau an dieser übergreifenden Ortsplanung fehlt es in Henstedt-Ulzburg.

    Es stimmt allerdings nicht, dass es keine Protest gegeben hat. Die Umwelt- und Planungsausschußsitzungen waren zum Teil sehr gut besucht und die besorgten Bürger haben schon zu Beginn des Verfahrens keinen Zweifel daran gelassen, dass sie an einer ortsverträglichen Lösung interessiert sind.

    Doch das bisherige Verfahren wurde durch die „Koalition“ von CDU und SPD hinter verschlossenen Türen durchgezogen. Keine der von uns Bürgern gestellten Fragen zur Finanzierungsbestätigung oder den geplanten Ankermietern wurden von den Investoren oder der Verwaltung beantwortet.

    Es wurde im Prinzip immer auf die nächste Ausschußsitzung verwiesen, ohne dass etwas konkretes Mitgeteilt wurde. Durch diese Mischung aus Geheimniskrämerei und fehlender Festlegung gegenüber der Öffentlichkeit, wurden auch keine Angriffspunkte geliefert. Denn es hätte ja noch „der große Wurf“ werden können. Bis zuletzt haben unsere Nachbarn noch an Namen wie P&C oder H&M gelaubt oder an eine Aufenthaltsqualität im Herzen des Ortes.

    Jetzt ist es an den gewählten Politikern zu zeigen, ob sie ein Rückgrat besitzen und ob ORTSENTWICKLUNG vor Investorenfreundlichkeit geht. Es geht um die Zukunft von Ulzburg.

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