SV Henstedt-Ulzburg kassiert in der Hansehalle eine 26:32 (11:16)-Schlappe. SVHU-FROGS bieten dem VfL Bad Schwartau im Landes-Derby 20 Minuten lang Paroli und scheitern an der eigenen Chancenverwertung.
In einer beinahe ausverkauften Hansehalle stemmte sich der Aufsteiger aus Henstedt-Ulzburg bis zur 8:7- Führung in der 18. Minute vor 2083 Zuschauern erfolgreich gegen die Gastgeber, bei denen zunächst nur Rückraum-Shooter Jan Schult Treffsicherheit bewies. Als den FROGS die Zielgenauigkeit im Angriff abhandenkam und sich erste Löcher im Deckungsverbund auftaten, zog der VfL viel zu schnell binnen fünf Minuten auf 13:8 davon. Auch ein Team-Time-Out von SVHU-Coach Tobias Skerka hatte die Talfahrt der Gäste nicht stoppen können. Zu sehr hatte sich im Angriff bemerkbar gemacht, dass beim SVHU mit Florian Bitterlich und Tim Völzke gleich beide Rückraum-Linken verletzungsbedingt fehlten. Da auch Kreisläufer Jan Wrage hinter der Bank hatte Platz nehmen müssen, fehlten nicht nur in der Offensive, sondern auch am eigenen Kreis Alternativen.
Bis zur Pause verwalteten die Gastgeber routiniert ihren Vorsprung (16:11). Wer nach der Pause ein Aufbäumen und einen Kampf auf Biegen und Brechen erwartet hatte, sah sich getäuscht. Scheinbar mühelos konnten die Hausherren bis auf 29:20 (49.) davoneilen. Erst ein weiterer Team-Time-Out Skerkas brachte Besserung. Angeführt von einem überragenden Nico Kibat, und Keeper Markus Noel, für die das Schleswig-Holstein-Derby offensichtlich eine besondere Herausforderung war, bäumten sich die FROGS, immer wieder angefeuert von knapp 150 mitgereisten Fans, noch einmal auf und verkürzten auf 30:25 (54.). Leider prallte Lasse Kohnagels Wurf dann von der Unterkante der Latte zurück, sonst hätte es vielleicht in den Schlussminuten noch einmal etwas spannender werden können. „Wir haben in der Abwehr nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Wenn man dann noch ein halbes Dutzend freier Würfe vergibt, muss man sich über die Niederlage nicht wundern “, ärgerte sich Skerka. Nicht nur dem Coach fehlten bei einigen seiner Aktiven die letzten Prozente Leidenschaft, die in solch einem Derby den Ausschlag geben können. Angesichts des dezimierten Rückraums waren die Gäste über die Außenpositionen zu wenig gefährlich und waren zudem im schnellen Spiel nach vorne zu wenig effizient.
„Es ist keine Schande in der Hansehalle zu verlieren, aber wenn wir in fremden Hallen Punkte einfahren wollen, müssen wir uns steigern“, sagt Skerka, dessen Team am kommenden Sonntag beim Bundesliga-Absteiger Eintracht Hildesheim gastiert.
VfL Bad Schwartau: Panzer, Mahnke – Hansen, Podpolinski (3), Reiter, Thümmler (2), Wagner (5/4), Hinrichsen (1), Waschul, Schult (7), Tretow (4), Dombrowski (3), Schliedermann (1), Quade (6).
SV Henstedt-Ulzburg: Peveling, Noel – Bastian (1), Liebe, Krügel (n.e.), Pries, Kibat (9), Makowka (2), Kohnagel (5), Lang (4), Gersch (1), Lauenroth, Jurgeleit (3), Thöneböhn (1),.
Joachim Jakstat
18.11