Olzeborchschule: „Auf diesem Schulhof dürften die Pausen nie zu Ende gehen“

Diesmal war es anders als sonst nach den Sommerferien – diesmal freuten sich die Schüler der Olzeborchschule in Henstedt-Ulzburg sogar  auf ihren ersten Schultag: Denn diesmal lockte ein ganz neuer Pausenhof, der hinter dem „alten“ liegt und von außen gar nicht erreichbar ist. „Da sollten Sie mal sehen, was passiert, wenn es klingelt!“, sagt Rektorin Margot Hillebrenner schmunzelnd. „Da stürzen die Kinder in Scharen in Richtung neuer Pausenhof, um nur jede Minute zu nutzen.“

Dreimal am Vormittag wiederholt sich dieses Procedere für je fünfzehn Minuten. Dann wird getobt, geklettert, gekickt und gerutscht oder sich auch nur gemütlich auf den neuen stabilen Bänken zusammen zurückgezogen. Eben ein ganz neues Pausengefühl, das sich von Anfang an bewährt hat. „Die Schüler gehen nach so viel Bewegung wesentlich frischer in die  nächste Unterrichtsstunde“,  hat die  Schulleiterin zufrieden festgestellt.

Am 15. August wurde der neue Pausenhof von Bürgermeister Torsten Thormählen seiner Bestimmung übergeben. Und der betonte, dass sich das lange Warten gelohnt hat, „weil wir nun einen großen Spielplatzbereich mit vielen Geräten haben für die jüngeren Schüler, während die Älteren im Bereich Tischtennis, Volleyball und Basketball  ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen können“.

820 Kinder sind es, die nach der Zusammenlegung der Realschule im Schulzentrum sowie der Grund- und Hauptschule vom Beckersberg  in der „Olzeborchschule Grund- und Gemeinschaftsschule Henstedt-Ulzburg“ eine neue Heimat gefunden haben. Darunter 86 neue Erstklässler und 67 Schüler für die 5. Klasse der Gemeinschaftsschule.

Obwohl die alte Schulhoffläche nicht gerade klein war, ließ ihre Gestaltung doch ziemlich zu wünschen übrig. Bis auf zwei verwaiste Tischtennisplatten gab es nichts, das zu Spaß und Spiel angeregt hätte. Deshalb hatten die Lehrer der Grund- und Hauptschule bereits vor fünf Jahren einen ersten Planungsentwurf  erstellt, der wegen der Schulreform jedoch erst mal auf Eis gelegt wurde.

Inzwischen konnte nun ein Konzept verwirklicht werden, von dem alle Schüler in allen Altersgruppen profitieren, angefangen bei den kleinen Schaukelrüttlern, einer großen Rutsche, Klettergeräten und einem Stufenreck bis zu einem Spielfeld für Wand- und Fußball und einem mit zwei Körben für Streetball. „Es sind die ehemaligen Tennisplätze, die total überwuchert waren und lange brach lagen“, sagt Rektorin Hillebrenner und erinnert daran, dass die Bäume bereits im Winter gefällt und die Plätze danach planiert wurden.  „Was da alles zum Vorschein kam! Sogar Steinstufen und ganze Tribühnen, deren Beseitigung natürlich ziemlich teuer wurde.“ So ein Platz muss schließlich auch entwässert werden. Durch diese Vorbereitung des Bodens stiegen die Baukosten unerwartet an, so dass die Gesamtsumme  für das Architektenbüro Henning Klapper aus Molfsee ohne Nebenleistungen und Planungskosten  etwa 180.000 Euro betrugen.

Aber es hat sich gelohnt! Wer die weit um sich greifende Bewegungsarmut von Kindern beklagt, sollte einmal Mäuschen auf diesem Pausenhof spielen. Er würde wahrscheinlich seinen Augen nicht trauen. Denn hier wird ab sofort nicht  mehr geschubst, gestritten oder gar geprügelt – hier wird nach Herzenslust getobt und aus 15 Minuten eine kleine Ewigkeit gemacht.

Gabriele David

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