Die Fahradwege-Ausbau-Planung soll mit Hochdruck weitergehen. Nach dem 200.000 Euro teuren Verkehrsstrukturkonzept, in dem zahlreiche Ideen zur Verbesserung der Drahtesel-Situation aufgeführt sind, könnte nun ein Mitarbeiter eingestellt werden, der ein sogenanntes Hauptradroutennetz planen soll. Die Stelle eines Fahrrad-Amtmanns soll nach Verwaltungsvorstellung in zwei Tagen im Hauptausschuss beschlossen werden. Bürgermeister Bauer in einem Rathauspapier, dass am Dienstag auf den Tischen der Ortspolitiker liegen wird:
„Der Umwelt- und Planungsausschuss hat in seiner Sitzung am 06.03.2017 einen Beschluss zur Festlegung von Hauptradroutenwegen gefasst und die Verwaltung mit der Vorbereitung beauftragt. Daneben soll in der Metropolregion Hamburg eine Potentialanalyse für Radschnellwege durchgeführt werden. Die damit zusammenhängenden notwendigen Aufgaben werden dem Sachgebiet 4.2 „Ortsplanung, Gemeindeentwicklung“ übertragen. Für die damit verbundenen Arbeiten stehen keine personellen Ressourcen zur Verfügung und müssen bereitgestellt werden.“
Und weiter:“ Zur Deckung des zusätzlichen Personalbedarfs wird vorgeschlagen, die derzeit mit einem Anteil von 0,37 ausgewiesene Stelle der lfd. Nr. 88 „Sachbearbeiter/in“ auf einen Anteil von 0,74 zu erhöhen. Die Ausweisung erfolgt nach den Bestimmungen der neu zum 01.01.2017 in Kraft getretenen Entgeltordnung zum TVöD nach Entgeltgruppe 9 b TVöD. Aufgrund der bereits jetzt bestehenden Vakanz und einer möglichst zügigen Ausschreibung zur Besetzung der Stelle, bittet die Verwaltung darum, diese Veränderung bereits im Vorgriff auf den 1. Nachtrag zum Haushalt / Stellenplan 2017 vornehmen zu können. Ziel ist die zeitnahe Unterstützung im Bereich der ortsplanerischen Aufgaben und die Umsetzung der Beschlussfassungen zum Thema Radverkehr.“
Der von CDU und SPD gemeinsam gestellte Antrag für ein Hauptradroutennetz war vergangene Woche einstimmig beschlossen worden. Ziel sei, dass die Bewohner Henstedt-Ulzburgs mit dem Fahrrad schnell und sicher in die Zentren und zu den Bahnhöfen der Gemeinde gelangen könnten, so CDU-Gemeinderat Jens Müller in der Sitzung. SPD-Vertreter Hans-Jürgen Sass-Olker forderte, dass es ein engmaschiges Wegenetz mit Quertrassen geben müsse. Und weiter: „Wir möchten, dass am Ortseingang das Schild ‚fahrradfreundliche Gemeinde‘ hängt.“ Zur Zeit werden Besucher dort mit den Hinweisen ‚umweltfreundliche Gemeinde‘ sowie ‚familienfreundliche Gemeinde‘ empfangen.
Bauer hatte noch während der Sitzung erklärt, dass er für die Radwegplanung neues Personal benötige, die Ortspolitiker hatten dem widersprochen, am Dienstag kommt es mit dem Antrag des Verwaltungschefs nun zum Showdown.
Der SPD/CDU-Radl-Antrag war auch von den Wählervereinigungen unterstützt worden, zumindest BFB-Chef Jens Iversen ist allerdings offenkundig vom Vorhaben nicht hundertprozentig überzeugt. Er am Montag in die Ausschussrunde: „Ist allen klar, dass wenn wir neue Radwege bauen, die auch zu pflegen haben?“ Bestehende Radwege seien zugewachsen, so Iversen mahnend.
cm
12. März 2017
Wenn ich das so lese: verkehrsberuhigte Zone zwischen Maurepassstraße und Beckersbergstraße – und REWE fährt dann bitte auch über Kirchweg und Co. Tolle Idee. Undzwar frühmorgens und kurz nach der Mittagszeit, und zwischendurch rollt der Lieferverkehr für Handel und Gewerbe im Ortskern.
Wenn Her Daberkow joggen könnte (machen andere im Ortr auch) oder würde, dann braucht er noch nicht mal mehr einen Radweg sondern nutzt die Fußwege…….Also kein Etatärger wegen Sanierung der Radwege.
Sein täglicher Arbeitsweg ist ja kurz, wie bekannt. Und die Füße sind länger im menschlichen Gebrauch als Fahrräder – und ist ja soooo gesund. Sportvereinstraining schon am frühen Morgen.
Humor ist, wenn man trotzdem lacht…….
Es läuft auf eine Ortsumgehung hinaus.
Richtig, ginge nur noch damit.
Da das Kind der Umgehungsstraße bereits vor Jahrzehnten in den Brunnen gefallen ist, müsste man zu anderen Maßnahmen greifen.
Ich sehe da im Moment leider nur eines: Einwohnerwachstum, und insbesondere die Innenverdichtung auf Null runter fahren, und sich endlich einmal mit Dingen beschäftigen, die die „Dorfgescheitesten“ auch mal gutachtenlos bewältigen können. 😉
Die Zeit der Postkutschen und Pferdefuhrwerke sind vorrüber. Wir leben in einem Zeitalter des Automobils, in Zukunft führerlos und ferngesteuert..
Alle Gewerbetriebe und Dienstleister werden Waren keinesfalls per Fahrradkurier oder Lastenfahrrad bekommen. Auch Personal aus allen Himmelrichtungen wird entfernungsmässig per PKW kommen genau wie die Besucher für privat, Handel, Handwerk und Gewerbe.
Hamburg ist ein Stadtstaat mit U-Bahn, S-Bahn, einen breiten ÖPNV mit Bus und Regionalzügen. Wir hier leben auf dem Lande und in einem Dorf, nicht in einer Stadt. Hier leben Bürger, die selbständig entscheiden können und dürfen, in welcher Form sie sich täglich bewegen möchten, müssen zum Brotrerwerb oder können, ja nach Ziel und Zweck.
Dazu kommt die individuelle Entscheidung je nach Alter und Gesundheit.
Viele Berufstätige fahren mit dem Auto, weil Verbindungen nach Ost oder West mit dem ÖPNV sehr zeitaufwenig sind mangels ÖPNV.
Spezielle Fahrradfahrwege kosteten sehr viel Geld für Hamburg und werden für weiteres Geld jetzt wieder geändert.
Man stelle sich vor: die Hamburger Straße mit Fahrradspuren beidseitig so wie die Alsterkrugchaussee in Hamburg…….die Kolonnen und Schlangen im Berufsverkehr werden länger.
Wir brauchen praktikable Lösungen für die Zukunft und nicht eine Rückentwicklung um 80 Jahre im Bereich des öffentl. Straßenverkehrs.
Fahrrad ist ein tolles Gerät für die Freizeit, für die, die es können, wollen oder mögen.
Radfahrstreifen auf der Hamburgerstraße wären Prima.
Richtige gute Radwege sind auch Prima. Welcher Grundstückseigentümer gibt freiwillig von seinem Land ab? Wohl die wenigsten also muss der Verkehrsraum anders aufgeteilt werden.
Meine Vorstellung ist eine verkehrsberuhigte HHstr. zwischen Maurespasstr.und Beckersbergstr. mit Shared Space.In vielen kleinen Städtchen mittlerweile üblich.
Bad Bramstedt hat es vorgemacht und den Hauptverkehr aus dem Zentrum entfernt.Komischerweise gibt es sogar noch viele kleine Läden dort und die Lebensqualität hat sich gesteigert.
Herr Daberkow, Ihre Aussage, Zitat „Das Fahrrad hält sich tapfer seit 200 Jahren also länger als das Auto und das nicht ohne Grund.“, ist nicht ganz korrekt. Die Menscheit bewegt sich schon viel länger auf vier Rädern als mit dem Fahrrad. Vor dem Fahrrad gab es schon die Kutschen, also fast die Vorgänger vom heutigem Auto.
Zitat „Meine Vorstellung ist eine verkehrsberuhigte HHstr. zwischen Maurespasstr.und Beckersbergstr. mit Shared Space.In vielen kleinen Städtchen mittlerweile üblich.“ Wenn das mal so kommt, weichen viele Autofahrer auf den Kirchweg bzw Beckersbergstrasse und Maurepassstrasse aus, da sie dort dann schneller vorran kommen trotz teilweise 30er Zone. Bestes Beispiel ist hier Norderstedt Ulzburger Strasse, aber auch das von Ihnen beschrieben Beispiel Bad Bramstedt, dort fahren die Autos jetzt duchr die Nebenstrassen.
Unsere Forderungen kommen nicht von ungefähr. Das Fahrrad hält sich tapfer seit 200 Jahren also länger als das Auto und das nicht ohne Grund.Es ist das preiswerteste Verkehrsmittel überhaupt.Radwegebau kostet nur ein Bruchteil einer Fahrbahn für den Autoverkehr.Kosten für Zivilisation Krankheiten durch mangelnde Bewegung wird reduziert.Aus Umweltsicht nicht zu toppen. Die viel gepriesene AKN befördert in schwachen Zeiten nur Luft und schadet der Umwelt mehr als manches Auto.Wichtig aus unserer Sicht sind Radrouten die alle Ortsteile anbinden.Und das ganze möglichst autoarm.Wo es nicht anders geht muss der Verkehrsraum neu aufgeteilt werden. Was zB in Hamburg schon praktiziert wird.
Was in Hamburg praktiziert wird ist der blanke Hohn für die Menschen, die beruflich auf das Auto angewiesen sind. Durch die Veränderungen sind Handwerker jetzt zum Teil viel länger unterwegs mit dem Fahrzeug, als diese produktiv arbeiten können. Herr Daberkow, erklären Sie mal einem Handwerker, wie er sein gesamtes Material plus Werkzeug von A nach B bekommen soll auf einem Fahrrad. Auch Sie sind auf jene Angewiesen, die ihr Auto beruflich brauchen. Herr Daberkow, verschonen Sie bitte die Gemeinde mit weiteren kostspieligen AUsbauforderungen von Radwegen. Wir haben in der Gemeinde ein gutes und ausreichendes Radwegenetz.
Tja Herr Böhm kurz gesagt der ganze MIV steht dem wichtigen Verkehr im Weg.Aber selbst Handwerker die Stadteiltreu sind haben in HH schon das Lastenrad entdeckt. Vorteil es kann kostenfrei überalll im ordentlichen Raum geparkt werden.
Moin Herr Böhm,
es ist ein interessanter Ansatz, bevorzugt Fahrzeuge in die Hamburger Innenstadt zu lassen, die wirklich darauf angewiesen sind, um solche Situationen zu vermeiden.
Hamburger Hauptstraßen haben heute eine Belastung von oft über 40.000 Autos/Tag. Die Anwohner der vielen Henstedt-Ulzburgern bekannten Kieler Straße beispielsweise sehen täglich 76.000 Kfz/Tag vor der Tür vorbeifahren. An der Tarpenbekstraße in Eppendorf sind es noch 66.000 Autos pro Tag.
Soviel Handwerker und Lieferanten gibt es in ganz Norddeutschland nicht. Offenbar sind da viele drunter, die in diesen häufig gut mit ÖPNV erschlossenen Gebieten nicht Auto fahren müssten und trotzdem Staus erzeugen.
In Hamburg hat man bislang versucht, minimal Verkehrsraum zugunsten des (deutlich flächeneffizienteren) Fahrrads umzuverteilen, wo man etwas Reserven im Autobereich sah. Beispiel Fuhlsbüttler Straße – bislang zwei Spuren pro Richtung bei einem Verkehrsaufkommen in der Liga der Hamburger Straße in H-U (eine Spur pro Richtung!). Die Idee war: Radfahrer brauchen weniger Platz als Autofahrer. Schafft man es, Radfahren attraktiv zu machen, so dass einige bisherige Autofahrer aufs Rad umsteigen und potentielle Autofahrer nicht zu Autofahrern werden, dann haben alle was davon. Und Hamburg kann sein Wachstum weiter führen, ohne dass es zum völligen Kollaps durch Dauerstaus auf den einfach nicht erweiterbaren Straßen kommt.
Fahrradwege verbessern, wäre ja schön. Aber das Geld z.B. für die Schwellenbeseitigung „An der Alsterquelle“ ist nicht vorhanden oder wird als zu teuer bewertet – Summe erinnere ich mit ca. € 80.000,00.
Bleibt doch die Frage, wieviel Geldmittel sind dann überhbaupt verfügbar, wenn die vorhandenen Radwege teilweise mehr als nur sanierungsbedürftig sind und wovon sollen dann aus dem Dorfsäckel neue Wege finanziert werden ? Unlängst war hier zu lesen in 2016, das Gelder für die Sanierung fehlen.
Was nützt ein neuer Mitarbeiter, wenn ihm keine Etat für die Umsetzung gegeben wird ?
Ich stimme Herrn Finsterbusch zu: es wird wohl keine „Villa“ sondern nur ein „Gartenhäuschen“ werden, aus (kleinen) Resten (des Etats).
Allein das Verkehrsgutachten soll ja, wie hier zu lesen, ca. € 200.000.00 gekostet haben.
Wieviel Radwege hätte man von der Summe sanieren können ?
Weniger für Gutachten ausgeben sondern die Gelder dafür mit Augenmaß einsetzen in kurzer Zeit um Verbesserungen schrittweise voranzutreiben. In der Gemeindeverwaltung sitzen doch Leute, die wissen, wo man dringend was machen sollte
Organisierte Fahrradtourenin der Gemeinde mit „kundiger Begleitung“ fanden ja genügend statt. Ansonsen;: der örtliche ADFC hilft da bestimmt mit Empfehlungen aufgrund von praktischen Erfahrungen.
Und der neue Mitarbeiter muß ja auch eine Personaletat-Position bekommen……. Was bleribt oder steht dann zur Umsetzung zur Verfügung ?
„Wer auf Träume hält, der greift nach dem Schatten und will den Wind haschen.“
Quelle: Altes Testament. Das Buch Jesus Sirach (#Sir 34,2)
Wie aus einem Traum auch ein Alptraum werden kann, hat uns der „Traum von einer Umgehungsstraße“ gezeigt.
Nun haben wir weitere Träume, wie:
– Hauptradroutenweg
– Bürgerstadtbus
– sozialer Wohnungsbau
– Neugestaltung Bürgerpark
– Verbesserung der „Rettungsfristen“ der Feuerwehr
um nur mal einige zu nennen.
Alles wäre machbar, aber wohl nur in abgespeckter Version und nicht gleichzeitig und auch nur umsetzbar in einigen Jahren.
Da gibt es nämlich ein vorher zu überwindendes Hindernis: die Finanzierungsmöglichkeit!
(Kängeruh-Methode: große Sprünge mit leeren Beutel versuchen).
Ach ja, und man sollte auch „die Rechnung nicht ohne den Wirt machen“:
– Hauptradroutenweg und der Grundeigentümer weiß noch gar nicht, dass das über seinen Grund und Boden gehen soll.
– Fahrrad-Highway auch als Feuerwehr-Einsatzstrecke planen, ohne vorher die Feuerwehr dazu zu befragen.
„Wo viel Träume sind, da ist Eitelkeit und viel Gerede.“
Quelle: Altes Testament. Der Prediger Salomo (Kohelet) (#Pred 5,6)
Schauen wir doch mal, ob aus einem Traum „Villa“ vielleicht ja doch noch mehr als ein „Gartenhäuschen“ wird.