„Wenn nicht jetzt, wann dann“, singen die Höhner auf ihrem bekannten Song zur Handball-WM 2007 in Köln. Ein Motto, das für die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg wie auf den Leib geschnitten ist. „Wir müssen endlich anfangen zu gewinnen“, sagt Trainer Tobias Skerka vor dem Auftritt seines Teams in der 2. Runde des DHB-Pokals vor heimischem Publikum gegen den HC Empor Rostock (Mittwoch, 20 Uhr, Sporthalle Maurepasstraße).
Nach vier Niederlagen im Punktspielalltag will der Zweitliga-Aufsteiger im Pokalwettbewerb in die Erfolgsspur einbiegen. Die Erinnerung an das Duell im Jahr 2011, als man nach klarer Führung noch in letzter Sekunde mit 30:31 unterlag, ist eigentlich Motivation genug. Mit einem Sieg im Duell mit den Hanseaten winkt in Runde drei bei entsprechendem Losglück auch eine Partie gegen einen attraktiven Erstliga-Gegner. Rostock hat in der bisherigen Spielzeit 2012/2013 noch keine Bäume ausgerissen, überzeugte aber daheim mit einem Erfolg gegen den TV Bittenfeld. Zuletzt gab es am Sonnabend in Friesenheim eine Niederlage. „Empor hat eine erfahrene und körperlich robuste Truppe“, sagt Skerka, der den Kontrahenten ausgiebig auf Video studiert hat. „Wir werden uns einiges einfallen lassen müssen, um den Abwehrriegel zu knacken“.
In der Aufstiegssaison waren Niederlagen für die SVHU-FROGS die seltene Ausnahme. Nun bescherte ein heftiger Spielplan dem Aufsteiger mit vier etablierten Zweitligisten gleich vier Pleiten am Stück. „Nein, es gibt keine Krisenstimmung, und wir sind auch nicht alle am Boden zerstört, aber wir wollen endlich mal wieder einen Sieg feiern“, sagt Linksaußen Tim-Philip Jurgeleit, der nach überstandener Wadenverletzung auf Einsatzzeit im Nord-Derby hoffen darf. Ob auch Kreisläufer Jan Wrage in den Kader zurückkehrt, entscheidet sich kurzfristig. Er ist nach einer Sprunggelenksverletzung zwar wieder schmerzfrei, aber noch nicht voll belastbar. „Egal wer aufläuft, ein Sieg ist Pflicht. Wir wollen im Pokal eine Runde weiter kommen und uns für die Ligapartie am Sonnabend gegen den EHC Aue das nötige Selbstbewusstsein holen“, fordert Skerka. Konzentriert und möglichst fehlerfrei wollen die Hausherren agieren und mit einer aggressiven Abwehr den gefährlichen Rostocker „Rückraum“ neutralisieren. Skerka und seine Männer hoffen dabei wieder auf die großartige Unterstützung von der Tribüne. „Unsere Fans sind ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Der Funke muss überspringen vom Spielfeld auf die Tribüne“, so der Coach.
Wenn seine Mannschaft erst einmal den Hebel umgelegt hat, werden weitere Erfolgserlebnisse folgen. „Es ist ja nicht so, dass wir in irgendeinem der ersten vier Spiele abgeschossen worden sind. Wir waren in allen Begegnungen über weite Strecken auf Augenhöhe und haben den Gegner dann zu Toren eingeladen“.
Joachim Jakstat
25.09.2012