Kreuzkirchen-Diakon Knöller wird Seelsorger an der Olzeborchschule

Jetzt können sich die Schüler der Olzeborchschule in Henstedt-Ulzburg an einen Schulseelsorger wenden, wenn ihnen danach ist. Der Mann für das neue Projekt ist Diakon Tobias Knöller. Für die Umsetzung arbeitet die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Henstedt-Ulzburg mit der Grund- und Gemeinschaftsschule eng zusammen.

Diakon Tobias Knöllers Angebot richtet sich nicht nur an die Kinder und Jugendlichen. Auch Eltern, Lehrer oder Angestellte sind ihm willkommen, unabhängig von der Konfession. „Wer immer in dieser Schule lernt, arbeitet und lebt“, fasst der Diakon zusammen. Denn Schule sei nicht nur Lern-, sondern immer mehr auch Lebensraum. Streit, Tod, Mobbing, Leistungsdruck oder Liebeskummer – viele Probleme bleiben nicht draußen vor der Schultür, manchmal entstehen sie sogar erst dort.

Der neue Schulseelsorger Knöller bietet deshalb allen Gespräche und Hilfe an, persönlich, unbürokratisch und unter dem Schutz der Schweigepflicht. Vier Stunden die Woche kümmert er sich in der Schule an der Beckersbergstraße um jeden, der es möchte. In dringenden Fällen ist er auch per E-Mail ständig erreichbar. Der 26-Jährige hat sich auf diese Aufgabe gut vorbereitet, neun Monate dauerte die Fortbildung zum Schulseelsorger. Zusätzlich hat er an der Olzeborchschule auch schon Unterrichtsvertretung gemacht. Dadurch kennen ihn nicht nur die Lehrer, sondern auch die Schüler. Trotzdem will er sich in den nächsten Wochen nochmal in allen Klassen persönlich vorstellen.

Die Reaktionen auf das neue Projekt „Schulseelsorge“ sind durchweg positiv. Schulleiter Wolfgang Gruchot sieht sich als Nutznießer einer richtig guten Idee. Die Kirchengemeinde Henstedt-Ulzburg hatte das Projekt zusammen mit seiner Vorgängerin angeschoben. Projektpartner Wolfgang Keuffel, Vorsitzender im Kirchengemeinderat, freut sich über die breite Zustimmung: „Das zeigt den Schwerpunkt unserer Kirchengemeinde, dicht am Menschen zu arbeiten. Wir unterstützen die Seelsorge an Schulen, weil diese Arbeit nötig ist.“ Elternvertreterin Martina Asmus sieht das genauso: „Ich glaube, die Kinder brauchen das.“

Tobias Knöller ergänzt mit seiner Schulseelsorge das Angebot der Schulsozialarbeiterin Frauke Nagel. Sie freut sich über die Verstärkung – vor allem über die Tatsache, dass es jetzt auch einen männlichen Ansprechpartner im Schulbetrieb gibt.

Bald hat die Seelsorge auch einen festen Platz in der Olzeborchschule. Raum 051 ist zurzeit noch ein kleines, karges Klassenzimmer. Aber hier entsteht ein „Raum der Stille“, eine Ruhezone mit Sitzgelegenheit. In den Pausen soll der Raum regelmäßig geöffnet werden und auch für Gespräche bereit stehen. Dafür muss er noch verschönert werden, aber die Kommune als Träger der Schule hat schon eine kleine Finanzspritze versprochen. Diakon Tobias Knöller kann also bald richtig loslegen. Ein großes Ziel hat sich der neue Schulseelsorger gesetzt: „Mein Wunsch ist es, Schule für alle so zu gestalten, dass sie auch mal als Raum wahrgenommen wird, wo Druck genommen werden kann.“

Jörg Schlömann

9. Februar 2013

One thought on "Kreuzkirchen-Diakon Knöller wird Seelsorger an der Olzeborchschule"

  1. Auch wenn ich verstärkte Sozialarbeit an den Schulen begrüße, bin ich doch sehr skeptisch, wenn man dies den Kirchen überlässt. Zudem würde mich interessieren, durch wen das Projekt zu welchen Teilen finanziert wird.

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