Am Freitag fand zum 12. Mal das Jazzfest in Henstedt-Ulzburg statt. Bei jeder der Vorgängerveranstaltung waren die Jazz Lips mit ihrem Leiter Peter „Banjo“ Meyer dabei und die Hamburger Kultband lockte ihre Fans auch diesmal wieder ins Bürgerhaus. Bereits etliche Tage im Voraus war das Fest mit 400 Besuchern ausverkauft! Organisiert vom Forum und Jazz-Market begrüßte die stellvertretende Bürgermeisterin Nadine Braasch als Schirmherrin für die Gemeinde das Publikum und offenbarte, zum ersten Mal bei diesem Highlight dabei zu sein.
Anschließend betrat Peter Meyer die Bühne und informierte die Besucher, dass er nicht mehr in der Lage sei, dass Banjo auf höchstem Niveau zu bespielen und so seinen eigenen Ansprüchen als Musiker nicht mehr gerecht werden könne. Somit beendet er seine Musikerkarriere im Alter von 74 Jahren.
Aber die Jazz Lips spielen weiter, so auch an diesem Abend.
Mit dem Lied „Pennies from Heaven“ brachten sie sich und das Publikum schnell in Schwung. Günther Liebetruth, Klarinette, Wolf Delbrück, Klavier, Hendrik Jan Tjeerdsma, Tuba, Torsten Maaß, Trompete, Hauke Strebel, Posaune und neu dabei Jörg Zschimmer am Banjo und an der Gitarre und Ole Seimerz am Schlagzeug „heizten“ dem Publikum mit ihrem klassischen Hot-Jazz ein.
Als „Special Guest“ trat dann der Blues-Pianist Christian Willisohn aus München auf: Ein bayerisches Energiebündel, das in langen Solis das Klavier virtuos bis zur Erschöpfung bearbeitete, das Publikum zum Staunen brachte und dann doch sich und den Zuhörern die verdiente Pause gönnte.
Nach der Pause wieder schwungvolle Jazzmusik der Band, ergänzt mit Solis der Jazz Lips und zwischendurch launig moderiert von Hauke Strebel.
Dann furiose Blues-Solis von Christian Willisohn, die den Abend nicht enden lassen wollten, so dass die Zeit für die Band am Ende nur noch eine Zugabe mit „Basin Street Blues“ erlaubte. Das Publikum applaudierte begeistert, wieder ein gelungener Abend mit den Jazz Lips. Auch unsere „Bürgermeisterin“ outete sich als neuer Jazzfan und versprach zum 13. Jazzfest am 7. Februar 2020 wiederzukommen. Vielleicht gelingt es ihr, auch die jüngere Generation auf den Jazz neugierig zu machen. Wie sagte doch der Moderator Hauke Strebel so schön zu den Jazzfans im Bürgerhaus: „Bringen Sie doch bitte das nächste Mal Ihre Töchter und Ihre Söhne mit!“
Günter Isensee
10. Februar 2019