Helicopter-Einsatz für die neue Super-Stromleitung

Neuerdings eingezäunte Pinnauwiesen, dahinter das Pinnau-Biotop. Nebeneffekt der Erdkabelvariante: Eine Vollbebauung der Pinnauwiesen wäre für die nächsten 50 Jahre ausgeschlossen. Der Bürgerentscheid, der eine Bebauung untersagt, hat nur eine Verbindlichkeit von zwei Jahren, anschließend könnte die Baubefürworter einen neuen Anlauf zur Wiesenbebauung unternehmen
Blick auf das Pinnau-Biotop mit Mankes Wiesen-Villa. Hier kommt demnächst der Helicopter zum Einsatz

Für die Vorbereitungen zum Bau der Höchstspannungsleitung im Raum Henstedt-Ulzburg kommt auch ein Hubschrauber zum Einsatz. Das hat der Netzbetreiber TenneT Bürgermeister Stefan Bauer mitgeteilt. Man habe jetzt mit der Feinplanung für den Erdkabelabschnitt im Gemeindegebiet begonnen, heißt es in der Mitteilung an die Gemeinde.

Die TenneT an Bauer: „Für die weitere Planung werden unter anderem Luftbilder der Trasse benötigt. In den kommenden zwei Wochen wird daher ein Hubschrauber der Firma Sky Heli GmbH im Auftrag der SAG/ TenneT die Trasse abfliegen.Neben Fotos der Trasse werden mittels Laser Messungen aus der Luft vorgenommen, um für die weitere Planung notwendige Daten zum Beispiel zur Topologie zu ermitteln. Zu diesem Zweck wird der Hubschrauber in einer Flughöhe von 300 Metern aber auch darunter die Trasse abfliegen. Der konkrete zeitliche Einsatz des Hubschraubers wird von der Ski Heli GmbH je nach vorherrschenden Witterungsbedingungen disponiert. Bei Schlechtwetter müssen die Flüge gegebenenfalls entfallen und verschoben werden, in dem Fall würden wir Ihnen eine erneute Info zukommen lassen.“

Bauer hatte in der letzten Sitzung der Gemeindevertretung vor der Sommerpause über den Sachstand zum Thema Höchstspannungsleitung berichtet. Bei dieser Zusammenkunft hatten die Ortspolitiker eigentlich über mögliche Schritte gegen das Projekt beraten und entscheiden wollen. Dazu allerdings kam es nicht, nachdem Bauer seinen Bericht erstattet und Bürgervorsteher Uwe Schmidt den Volksvertretern empfohlen hatte, auf „Warteposition“ zu bleiben. Sie folgten dieser Empfehlung ohne Aussprache.

Nach Aussagen des Bürgermeisters wird Henstedt-Ulzburg von den Netztausbau-Plänen der TenneT die am stärksten betroffene Kommune in Schleswig-Holstein sein. Die Gemeinde dürfte nach derzeitigem Planungsstand zum „Stromverteilungszentrum“ im Land werden. Bauer bedauerte, dass ein von der Gemeinde in Auftrag gegebenes Gutachten nicht das erhoffte Ergebnis gebracht habe; er sei aber froh, dass Henstedt-Ulzburg als Pilotstrecke für die Erdverkabelung in Frage komme.

Spätestens im Oktober will die TenneT ja oder nein zur Möglichkeit einer Erdverkabelung im Raum Henstedt-Ulzburg sagen. Die Alternative: eine Freileitung über die Habichtstraße oder den Rantzauer Forst mit Waldkindergarten. Erst nach der Entscheidung der TenneT wollen die Gemeindevertreter darüber entscheiden, ob und wie sie gegen die Pläne des Netzbetreibers vorgehen. Unumgänglich ist wohl schon jetzt der Bau eines Umspannwerks im Raum Beckershof, da das bestehende in Norderstedt-Friedrichsgabe den Anforderungen nicht genügt.

Jörg Schlömann

2. August 2016

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